Autor: Petra Prascsaics

Ein Frosch so groß wie eine Ameise

Ein Frosch so groß wie eine Ameise

Winzig, gut versteckt, aber ziemlich laut: Wie Forscher im Urwald in Brasilien einen Frosch entdeckten, den man bisher nicht kannte.

Dieser Frosch ist in Brasilien entdeckt worden
Dieser Frosch ist in Brasilien entdeckt worden
Lucas Machado Botelho

Wer im Urwald auffallen will, hat zwei Möglichkeiten: Entweder er ist so bunt, dass ihn niemand übersehen kann. Oder er ist so laut, dass ihn niemand überhört. Was aber, wenn man so klein ist wie eine Ameise? Dann hilft nur noch schreien. Genau das tat ein winziger Frosch im dichten Regenwald Brasiliens (ein Land in Südamerika) – und wurde so von Forschern entdeckt.

Die Forscher hörten im Wald ein Geräusch, das an das Zirpen einer Grille erinnerte. Doch etwas klang anders. Neugierig gingen sie dem ungewöhnlichen Geräusch nach. Und dann die Überraschung: Es war keine Grille, die das Geräusch machte, sondern ein winziger Frosch, gerade mal sieben Millimeter groß. Also kleiner als ein Fingernagel! Er war so gut im Laub versteckt, dass die Forscher ihn ohne seinen Ruf wohl nie gefunden hätten.

Der neu entdeckte Frosch ist nur sieben Millimeter groß
Der neu entdeckte Frosch ist nur sieben Millimeter groß (Lucas Machado Botelho)

Wie finden Forscher neue Tierarten?

Neue Tierarten zu entdecken, ist ein bisschen wie eine Schatzsuche. Forscher durchkämmen Wälder, Berge oder Korallenriffe und achten dabei auf kleinste Details. Sie schauen genau hin, hören genau zu und sammeln Hinweise. Manche Tiere verraten sich durch ihre Farben, andere durch ihre Geräusche – wie der kleine Frosch. Dann nehmen die Forscher Proben, machen Fotos und untersuchen das Tier im Labor, um sicherzugehen, dass es sich wirklich um eine neue Art handelt.

Das passiert vor allem in tropischen Regenwäldern, zum Beispiel in Brasilien, Indonesien oder Madagaskar. Dort leben so viele verschiedene Tiere und Pflanzen, dass Forscher jedes Jahr etwa 10.000 bis 20.000 neue Arten entdecken.

Warum sind neue Tierarten so wichtig?

Neue Tierarten zu entdecken ist nicht nur spannend. Es hilft den Forschern zu verstehen, wie die Natur funktioniert und wie wir sie schützen können. Besonders kleine Tiere, wie unser kleiner Frosch, haben oft besondere Fähigkeiten, die sie perfekt an ihren Lebensraum anpassen. Der kleine Frosch zum Beispiel ist so winzig, dass er sich gut im Laub vor Feinden verstecken kann.

Doch auch viele dieser neuen Tiere sind bedroht. Regenwälder werden abgeholzt, bevor Wissenschaftler ihre Geheimnisse lüften können. Deshalb setzen sich Forscher und Naturschützer dafür ein, diese Lebensräume zu erhalten.

Es ist wichtig, den Regenwald zu erhalten, weil dort viele Tiere leben. Viele davon sind noch unentdeckt.
Es ist wichtig, den Regenwald zu erhalten, weil dort viele Tiere leben. Viele davon sind noch unentdeckt. (Stéphane Bidouze)

Viele Überraschungen warten noch

Wusstest du, dass die meisten Tiere auf der Erde noch nicht entdeckt sind? Forscher schätzen, dass etwa 86 Prozent der Landtiere und sogar 91 Prozent der Meerestiere noch unbekannt sind. Das bedeutet: Es gibt noch unglaublich viele Geheimnisse zu lüften!

Mehr zum Thema:

Es werden immer wieder neue Tierarten entdeckt. Erst kürzlich wurde eine neue Anakonda-Art entdeckt. Und auf Madagaskar sind Forscher vor ein paar Jahren auf ein winziges Chamäleon gestoßen, zu dem hier nachlesen kannst.

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Was ist die Zuckerlkoalition?

Was ist die Zuckerlkoalition?

Die ÖVP, SPÖ und die NEOS wollen gemeinsam regieren. Ob sie das tatsächlich machen werden, steht noch nicht fest. Jetzt müssen die drei Parteien erst einmal einen gemeinsamen Plan machen. Und das ist nicht ganz einfach.

Die Koalition von ÖVP, SPÖ und Neos wird oft als Zuckerlkoalition bezeichnet
Die Koalition von ÖVP, SPÖ und Neos wird oft als Zuckerlkoalition bezeichnet
Adobe/JJAVA

Wer wird in den nächsten vier Jahren unser Land regieren? Darüber wird gerade jeden Tag in den Nachrichten berichtet. Jetzt ist man da einen Schritt weiter. Denn die Parteien ÖVP, SPÖ und NEOS haben beschlossen, dass sie versuchen wollen, gemeinsam zu regieren. Ob das gelingt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Denn zuerst müssen sie eine Koalition bilden, und davor sind viele Gespräche nötig.

In den Nachrichten wird diese Koalition oft Zuckerlkoalition genannt, weil die Parteien Farben wie Zuckerln haben: die ÖVP ist türkis, die SPÖ ist rot und die NEOS sind pink.
Ob die Zuckerkoaltion wirklich kommt, hängt aber von den Verhandlungen ab. Die Koalition kann nur funktionieren, wenn sich die drei Parteien in wichtigen Fragen einig sind. Nur dann können sie auch einen gemeinsamen Plan machen.

ÖVP-Chef Karl Nehammer möchte mit der SPÖ und den Neos über eine Regierung verhandeln
ÖVP-Chef Karl Nehammer (52) möchte mit der SPÖ und den Neos über eine Regierung verhandeln (Imago/SEPA.Media)

Was ist eine Koalition?

Eine Koalition ist wie ein Team aus verschiedenen Gruppen. In der Politik bedeutet das, dass mehrere Parteien zusammenarbeiten, um eine Regierung zu bilden. Jede Partei hat ihre eigenen Vorstellungen, daher müssen sie sich zuerst einigen, wie sie das Land regieren wollen. Das ist oft gar nicht so einfach.

Warum braucht es mehrere Parteien für eine Koalition?

Denn bei den letzten Wahlen Ende September hat keine Partei genug Stimmen bekommen, um allein regieren zu können. Deshalb müssen mehrere Parteien ein Bündnis eingehen und zusammenarbeiten. ÖVP, SPÖ und NEOS haben zusammen eine Mehrheit, sie könnten also zusammen regieren. Es ist das erste Mal in Österreich, dass sich drei Parteien zusammenschließen wollen. Bisher gab es nur Koalitionen von zwei Parteien.

Andreas Babler ist der Chef der SPÖ
Andreas Babler (51) ist der Chef der SPÖ und möchte Teil der Regierung sein (Imago/SEPA.Media)

Warum sind die Verhandlungen so schwierig?

Die drei Parteien haben oft sehr unterschiedliche Ideen. Es gibt viele wichtige Fragen, über die sie sich einigen müssen. Zum Beispiel: Wie viel Geld sollen die Leute und Firmen an den Staat zahlen? Oder: Welche Regeln braucht es für den Klimaschutz? Jede Partei will ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen. Das dauert oft lange.

Welche Themen werden verhandelt?

Die drei Parteien werden in den nächsten Wochen zum Beispiel über Steuern sprechen. Also darüber, wie viel Geld die Menschen und Unternehmen an den Staat zahlen müssen. Auch Arbeit ist ein großes Thema. Wie können mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und wie viel Geld sollen Menschen bekommen, die gerade keine Arbeit haben. Auch über Schulen und Klimaschutz wird verhandelt.

Beate Meinl-Reisinger könnte mit den NEOS zum ersten Mal in einer Regierung sein
Beate Meinl-Reisinger (46) könnte mit den NEOS zum ersten Mal in einer Regierung sein (Imago/Andreas Stroh)

Wie stehen die Parteien zu diesen Themen?

Die drei Parteien haben verschiedene Ideen zu diesen Themen. Deshalb sind die Verhandlungen schwierig. ÖVP und NEOS wollen, dass Menschen und Unternehmen weniger Steuern zahlen. Die SPÖ will, dass Reiche und große Unternehmen mehr Steuern zahlen. Auch beim Thema Bildung sind sich SPÖ und NEOS einig: Kinder sollen länger gemeinsam zur Schule gehen und Schulen mit mehr Problemen besser unterstützt werden. Die ÖVP will, dass Kinder nach Leistung in Gruppen eingeteilt werden. SPÖ und NEOS wollen auch beim Klimaschutz strengere Regeln. Die ÖVP hat dazu andere Ideen.

Jetzt setzen sich die drei Parteien zusammen und sprechen über all diese Themen. Am Ende schreiben sie einen Plan, wie sie zusammenarbeiten wollen. Ob sie sich einigen können, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

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Bei der Wahl im September 2024 hat die FPÖ die meisten Stimmen bekommen. Warum trotzdem niemand mit ihr verhandelt, kannst du hier nachlesen.

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Im Einsatz für die Rechte der Kinder

Im Einsatz für die Rechte der Kinder

Alle Kinder haben das Recht, sicher und gesund aufzuwachsen. Sie haben das Recht, zur Schule zu gehen, vor Gewalt und Krieg geschützt zu werden. Wenn sie Hilfe brauchen, haben sie das Recht, Unterstützung zu bekommen. Wie sich die UNICEF für die Rechte der Kinder einsetzt, zeigen diese Geschichten.

UNICEF hilft Kindern in unterschiedlichen Situationen
UNICEF hilft Kindern in unterschiedlichen Situationen
UNICEF/UNI418358/Mohamed

Peace

Peace ist 12 Jahre alt und geht in Malawi (ein Land im Südosten Afrikas) zur Schule. Bevor 2022 Wassersystem gebaut wurde, gab es in der gesamten Gegend nur ein einziges Bohrloch. Das Wassersystem wird mit der Energie der Sonnen angetrieben. „Das hat mich gestört, weil ich dadurch immer zu spät zur Schule kam und viele Schüler schon lernten“, sagt Peace. Seit zwei Jahren gibt es mehrere Wasserstellen, sowohl auf dem Schulgelände als auch im Dorf. „Jetzt kommen wir rechtzeitig zur Schule und schaffen es, unsere Sachen zu waschen. Das Wasser ist mit Chlor versetzt. So schützt uns das Chlor vor Krankheiten wie Cholera.“

Seit zwei Jahren gibt es im Dorf, in dem Peace lebt, mehrere Wasserstellen.
Seit zwei Jahren gibt es im Dorf, in dem Peace lebt, mehrere Wasserstellen. (UNICEF/UNI432857/Khanyizira)

Sahar

Sahar ist sechs Jahre alt und kommt aus Afghanistan. Sie hat von UNICEF neue Stiefel bekommen. Sahar hat noch fünf Geschwister. Sie hat kürzlich ihren Vater verloren. Ihre Mutter Razia hat wenig Geld und kann nicht heizen. „Manchmal bekommen wir Geld von Nachbarn oder leihen uns Geld, um Holz und Kohle für unsere Heizung zu kaufen“, sagt die Mutter.

Im Winter ist es sehr kalt in der Provinz Panjshir in Zentralafghanistan. Es ist sehr kalt. Bis zu minus 20 Grad. Viele Eltern können ihren Kindern keine warme Kleidung kaufen. UNICEF hilft diesen Familien mit warmer Kleidung. Dazu gehören Stiefel, Mäntel, Schals, Handschuhe, Socken und Mützen.

Sahar hat durch die UNICEF neue Stiefel bekommen
Sahar hat durch die UNICEF neue Stiefel bekommen (UNICEF/UN084431/Haya Burhan)

Zahraa

Die 14-jährige Zahraa musste mit ihrer Familie fliehen. Sie fand Zuflucht in einer Unterkunft in Beirut, wo über 100 Familien und über 150 Kinder leben. Zahraa und ihre Freunde spielen Basketball, Fußball und andere Spiele. Sie will zurück in ihre Heimat, ihr normales Leben und vor allem in ihre alte Schule. Zahraa sagt: „Ich möchte Krankenpflegerin werden, um Menschen zu helfen, die verletzt sind.“

Wenn Zahraa erwachsen ist, möchte sie als Krankenpflegerin arbeiten
Wenn Zahraa erwachsen ist, möchte sie als Krankenpflegerin arbeiten (UNICEF/UNI674531/Choufany)

UNICEF hilft in verschiedenen Situationen

Seit dem 23. September 2024 mussten viele Menschen aus dem Libanon fliehen, weil dort gekämpft wird. Viele Frauen und Kinder sind nach Syrien geflüchtet. UNICEF hilft ihnen in einem Zentrum in Damaskus. UNICEF bringt dort jeden Tag 50.000 Liter Wasser und repariert Warmwassergeräte. So können sie sich besser waschen. Auch die Wasserleitungen und Toiletten werden repariert, damit alles sauber ist. Ein Team sorgt für die Gesundheit der Menschen. Es untersucht sie und gibt ihnen Medikamente, wenn sie krank sind. UNICEF hilft Kindern und Müttern, die zu wenig zu essen haben oder krank sind. UNICEF sorgt dafür, dass Kinder wieder glücklich sind. Psychologinnen spielen und reden mit den Kindern, damit sie sich besser fühlen.

Die UNICEF hilft auch, wenn Kinder krank sind
Die UNICEF hilft auch, wenn Kinder krank sind (UNICEF/UNI674931/Shahan)

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Wie UNICEF Kindern hilft

Wie UNICEF Kindern hilft

Millionen Kinder leiden unter Krieg, Hunger und Naturkatastrophen. Was das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, tut, damit es diesen Kindern besser geht.

UNICEF ist eine Organisation, die weltweit Kindern hilft
UNICEF ist eine Organisation, die weltweit Kindern hilft
UNICEF/UNI561696

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 sah die Welt traurig aus. Bomben hatten viele Städte zerstört. Häuser, Schulen, Krankenhäuser und viele andere Gebäude lagen in Schutt und Asche. Es gab kaum etwas zu essen.  Viele Menschen hatten kein Zuhause, keine Arbeit, oft nicht einmal warme Kleidung, um sich vor der Kälte zu schützen.

Vor allem die Kinder litten unter Hunger, Kälte und Krankheiten. Der Krieg zerriss viele Familien. Viele Kinder verloren ihre Eltern im Krieg und lebten allein auf der Straße. Gefährliche Krankheiten breiteten sich aus, weil es kaum Ärzte und Medikamente gab.

Essen und sauberes Wasser

Der Arzt Ludwik Rajchman aus Polen sah das Leid der Kinder und hatte die Idee, ein eigenes Kinderhilfswerk zu gründen. Am 11. Dezember 1946 wurde UNICEF gegründet, um den Kindern in Europa zu helfen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in große Not geraten waren. UNICEF gehört zu den Vereinten Nationen (kurz: UNO) und arbeitet heute in über 190 Ländern der Welt.

UNICEF ist eine Organisation, die Kindern auf der ganzen Welt hilft und dafür sorgt, dass sie ein besseres Leben haben. Der Name kommt von den Vereinten Nationen. Die  Organisation Vereinten Nationen (kurz: UN) ist eine Gruppe von Ländern, die zusammenarbeiten, um Menschen zu helfen.

UNICEF ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „United Nations Children’s Fund“. Übersetzt heißt das auf Deutsch „Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen“.

Vor allem in armen Ländern und Kriegsgebieten sorgen die Helfer dafür, dass Kinder genug zu essen haben, sauberes Wasser trinken, zur Schule gehen können und vor Gefahren geschützt werden. Außerdem kämpft UNICEF dafür, dass die Kinderrechte überall auf der Welt eingehalten werden.

Kinder im Krieg

In Syrien, wo seit Jahren Krieg herrscht, baut UNICEF zerstörte Schulen wieder auf und versorgt Kinder mit Büchern und Schulmaterial. Sie sorgen dafür, dass Familien sauberes Trinkwasser haben und Kinder von einem Arzt behandelt werden, wenn sie krank sind. Ähnlich sieht die Hilfe für Kinder in der Ukraine und in Gaza aus. Auch dort herrscht Krieg. Experten helfen Kindern auch, die besonders traurig oder verängstigt sind.

UNICEF hilft Kindern in unterschiedlichen Situationen
UNICEF hilft Kindern in unterschiedlichen Situationen (UNICEF/UNI418358/Mohamed)

UNICEF in Österreich

Auch in Wien gibt es ein UNICEF-Büro. Es sammelt in Österreich vor allem Geld, um Kindern in Not auf der ganzen Welt zu helfen. Das Geld wird für wichtige Programme und Nothilfe verwendet, zum Beispiel wenn es Krieg, Hunger oder Naturkatastrophen gibt. Hier bei uns kümmert sich UNICEF auch darum, dass alle Kinder wissen, welche Rechte sie haben und dass diese Rechte überall eingehalten werden.

UNICEF unterstützt auch Programme, zum Beispiel damit Gemeinden kinderfreundlicher werden. Das Kinderhilfswerk arbeitet aber auch mit Schulen zusammen und sorgt dafür, dass die Kinderrechte im Unterricht spannend erklärt werden. Denn es ist wichtig, dass schon Kinder wissen, warum diese Rechte so wichtig sind.

Stars als Botschafter

UNICEF erhält viel Unterstützung von berühmten Menschen. Sie setzen sich als Botschafter für die Rechte der Kinder ein. Einer von ihnen ist der ehemalige Fußballstar David Beckham. Aber auch die Sängerin Katy Perry und der Schriftsteller Thomas Brezina nutzen ihre Bekanntheit, um auf Kinder in Not aufmerksam zu machen.  Sie alle helfen, Spenden zu sammeln, damit Kindern in Not geholfen werden kann.

Mehr Informationen:
Auf unicef.at erfährst du mehr über das Kinderhilfswerk und seine Projekte. Und du erfährst, wie du diese Organisation unterstützen kannst, damit es Kindern auf der ganzen Welt besser geht.

Mehr zum Thema:

Die UNICEF gehört zu den Vereinten Nationen, der UNO. Wieso es diese Organisation überhaupt gibt und was sie tut, erfährst du hier.

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Erst ab 16 Jahren: Australien will soziale Medien für Kinder verbieten

Erst ab 16 Jahren: Australien will Soziale Medien für Kinder verbieten

Strengere Regeln: In Australien sollen Kinder künftig Instagram, Tik Tok und andere soziale Medien nicht mehr nutzen dürfen. Erst ab 16 Jahren soll das erlaubt sein. Auch in Norwegen soll ein solches Gesetz kommen.

Australien will, dass Kinder Soziale Medien erst ab 16 Jahren nutzen können
Australien will, dass Kinder Soziale Medien erst ab 16 Jahren nutzen können
Adobe/Kiattisak

Es gibt kaum ein Thema, über das in der Politik nicht gestritten wird. Nicht so beim Thema Soziale Medien und Kinder, zumindest in Australien. Dort sollen Instagram, TikTok oder Facebook für Kinder verboten werden. Künftig dürfen dort nur noch Jugendliche ab 16 Jahren Instagram, TikTok und alle anderen sozialen Medien nutzen. Diese Gesetz finden Politikerinnen und Politiker aus allen Parteien gut.

Die Regierung ist der Meinung, dass Kinder mehr Zeit für echte Freunde und Erlebnisse haben sollten. „Ich habe mit Tausenden von Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln gesprochen, und sie sind wie ich besorgt über die Sicherheit unserer Kinder“, sagt Anthony Albanese (sprich: Änthoni Älbanees). Er ist der Regierungschef Australiens und damit der wichtigste Politiker des Landes.

Ähnliche Pläne in anderen Ländern

Doch nicht die Eltern sollen sich darum kümmern, dass sich ihre Kinder an dieses Verbot halten. Die australischen Politiker wollen, dass das die Firmen, denen Instragram, Tik Tok und all die anderen Medien gehören, übernehmen. „Ich möchte, dass Eltern sagen können: ,Tut mir leid, Kumpel, aber das ist gegen das Gesetz'“, betont der Regierungschef. Wie die Firmen in Zukunft das Alter ihrer Nutzer  strenger überprüfen  werden, ist aber noch nicht klar.

In Norwegen gibt es eine ähnliche Idee. Dort soll das Mindestalter für soziale Medien auf 15 Jahre erhöht werden. Die norwegische Regierung will damit die Daten von Jugendlichen schützen und sie vor gefährlichen Inhalten bewahren.

Auch andere Länder denken über strengere Regeln nach. In Belgien dürfen Kinder erst ab der Oberstufe ihr Handy in der Schule benutzen. Frankreich und Italien haben eine solche Regel bereits seit 2018.

Kinder sollen weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen, dafür mehr Zeit für echte Erlebnisse haben.
Kinder sollen weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen, dafür mehr Zeit für echte Erlebnisse haben. Viele Länder suchen dafür nach Lösungen. (Adobe/Seventyfour)

Mehr Schutz für Kinder

Instagram hat schon ein paar Dinge eingeführt, um Jugendliche auf der Plattform sicherer zu machen. Wenn Teenager einen neues Konto erstellen, wird dieser automatisch auf „privat“ gesetzt. Das bedeutet, dass nur Menschen, die die Jugendlichen kennen, ihre Fotos und Videos sehen können. Fremde haben keinen Zugang. Außerdem können die Jugendlichen nur Nachrichten von Personen erhalten, denen sie folgen.

Um Kinder und Jugendliche vor falschen Inhalten zu schützen, zeigt Instagram ihnen auch keine gewalttätigen oder verstörenden Beiträge. Jugendliche können nur von ihren Followern markiert oder erwähnt werden. Kommentare und Nachrichten, die Beleidigungen enthalten, werden automatisch herausgefiltert, sodass Teenager sie nicht sehen.

Instagram hat auch ein Zeitlimit eingebaut: Nach 60 Minuten erhalten Jugendliche eine Nachricht, dass sie die App verlassen müssen. Nachts zwischen 22 und 7 Uhr schaltet Instagram alle Benachrichtigungen aus, damit die Jugendlichen ungestört schlafen können. So will Instagram dazu beitragen, dass Jugendliche sicherer sind und die App nicht zu lange nutzen.

Mehr zum Thema:

Im Internet muss man sich gut überlegen, was man über sich erzählt oder welche Bilder man verschickt. Hier findest du ein paar nützliche Tipps, wie du im Internet sicher unterwegs bist.

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Marcel will es wieder wissen

Marcel will es wieder wissen

Vor fünf Jahren beendete Marcel Hirscher seine Karriere als einer der besten Skifahrer aller Zeiten. Jetzt ist er zurück auf der Piste. Und damit ist klar: Diese Ski-Saison wird wieder besonders spannend.

Marcel Hirscher beim Rennen in Sölden im Oktober 2024
Marcel Hirscher beim Rennen in Sölden im Oktober 2024
Imago/Abacapress

Kaum konnte er laufen, stand er schon auf Skiern. Marcel Hirscher war gerade zwei Jahre alt, als er zum ersten Mal auf  Skiern die Piste hinunterrutschte. Mit 15 gewann er die österreichischen Meisterschaften der Jugend, mit 18 holte er bei der Junioren-WM Gold im Riesentorlauf und Silber im Slalom. „Damals wusste ich noch nicht, dass das der Anfang von etwas Großem war“, sagt Hirscher in einem Interview.

Schneller und besser

Das war dann auch der Beginn seiner großen Karriere. Von 2012 bis 2019 gewann Marcel Hirscher achtmal hintereinander den Gesamtweltcup. Er feierte 67 Siege im Weltcup. Bei Weltmeisterschaften gewann Hirscher sieben Medaillen, davon fünf goldene. Und auch zwei olympische Goldmedaillen hängen in seinem Zuhause. Gewonnen hat er die bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea. Hirscher war nicht nur ein schneller, sondern auch ein besonders guter Skifahrer. Im Slalom und Riesenslalom gilt er bis heute als einer der Besten.

Papa als Trainer

Skifahren war in Marcels Familie schon immer wichtig, seine Eltern waren Skilehrer. Vater Ferdinand trainierte Marcel von klein auf. Er sah schon früh, dass sein Sohn ein besonderes Talent hatte. In all den Jahren blieb sein Vater sein Trainer. Er war bei fast allen Rennen dabei und trug viel dazu bei, dass Marcel so erfolgreich war. Sein Talent setzte auch andere Ski-Asse unter Druck. Einer seiner größten Rivalen auf der Piste war der Norweger Henrik Kristoffersen. Er sagte einmal über Hirscher: „Gegen Marcel anzutreten bedeutete immer, sein Bestes zu geben.“

Papa Ferdinand Hirscher (links) war von Anfang an der Trainer seines Sohnes Marcel.
Papa Ferdinand Hirscher (links) war von Anfang an der Trainer seines Sohnes Marcel. (Imago/Pacific Press Agency)

Eigene Skimarke

Vor fünf Jahren beendete Marcel Hirscher seine Karriere. Er war damals 30 Jahre alt und einer der besten Skirennläufer aller Zeiten. Seine Erfolge machten ihn zu einer Legende. Doch in den letzten fünf Jahren hat sich Hirscher weiterhin dem Skisport verschrieben. Vor drei Jahren gründete Hirscher seine eigene Skimarke Van Deer (sprich: Van Dier). Später schloss er sich mit Red Bull zusammen, die Marke heißt nun Van Deer-Red Bull. In der letzten Weltcup-Saison fuhr Henrik Kristoffersen mit Van Deer Skiern und war damit sehr erfolgreich.

Für die Niederlande

Im Oktober brachte Marcel Hirscher dann seine Fans wieder zum Jubeln: Er verkündete, dass er wieder auf die Piste zurückkehren und Rennen fahren wird. Diesmal aber nicht für Österreich, sondern für die Niederlande. Das ist möglich, weil Marcel Hirschers Mama aus den Niederlanden kommt.

In Sölden (Tirol) fuhr er sein erstes Rennen, wurde 23. und sammelte seine ersten Weltcuppunkte. Und wie ist es, wieder Rennen zu fahren? „Es ist wie nach Hause kommen. Die Leidenschaft für den Sport hat mich nie verlassen“, sagte Hirscher in einem Interview.

Berge und Motorrad

Über sein Privatleben hat Marcel Hirscher nie viel verraten. Er hat zwei Kinder, ist wandert gerne in den Bergen, liebt Motorradfahren und Skifahren. Und weil er jetzt wieder Skirennen fährt, ist eines sicher: Diese Skisaison wird wieder besonders spannend.

Die größten Erfolge & Rekorde

Weltcupsiege: Insgesamt 67 Weltcupsiege. Hirscher gewann von 2012 bis 2019 acht Mal hintereinander den Gesamtweltcup. Das ist vor ihm noch keinem gelungen.

Weltmeisterschaften: 7 WM-Medaillen, davon 5 Goldene.

Olympische Spiele: 2 Goldmedaillen (Südkorea 2018 im Riesenslalom und in der Kombination).

Insgesamt sammelte Hirscher 13.214 Punkte im Weltcup bis zu seinem Karriereende im September 2019.

Vergleich zu anderen Skifahrern:

Marcel Hirscher zählt zu den Besten aller Zeiten. Nur Ingemar Stenmark (Schweden) hat mehr Weltcupsiege (86) erzielt, und Hermann Maier (Österreich) liegt mit Weltcup-Punkten knapp vor ihm. Hirscher ist der erfolgreichste Technik-Spezialist (Slalom, Riesenslalom) der Skigeschichte.

Marcel Hirscher (35):

Marcel Hirscher ist einer der erfolgreichsten Skifahrer aller Zeiten
Marcel Hirscher ist einer der erfolgreichsten Skifahrer aller Zeiten (Imago/ANP)

Geburtsdatum: 2. März 1989.

Geburtsort: Annaberg-Lungötz (Salzburg)

Schule: Skihauptschule in Bad Gastein. In dieser Schule wird Skifahren besonders gefördert.

Hobbys: Bergsteigen, Motorrad fahren

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Hausen: Der verschwundene Riese der Donau

Hausen: Der verschwundene Riese der Donau

Früher schwamm der Hausen mehr als 2000 Kilometer flussaufwärts, um hier seine Eier abzulegen. Dann wurde er von den Menschen so lange gejagt, bis diese Fischart bei uns verschwunden ist. Nun wollen ihn Forscher wieder zurück in die Donau bringen.

Der Hausen im Wasser
Der Hausen im Wasser
BOKU-Broodstock

Heute ist der Wels der König der Donau. Besonders alte Exemplare können bis zu drei Meter lang und 300 Kilogramm schwer werden. Im Vergleich zu Zander, Hecht und Karpfen, die bis zu einem Meter lang werden können, ist er damit ein echter Riese.

Doch im Vergleich zum Hausen (auch Beluga-Stör genannt) ist selbst der Wels ein kleiner Fisch. Der Hausen kann bis zu 1,5 Tonnen wiegen, also so viel wie ein Nilpferd. Und es gibt Exemplare, die sechs Meter lang werden.  Thomas Friedrich bezeichnet den Hausen gerne als „Mischung aus Hai und Drache“. Friedrich ist Stör-Experte und forscht an der Universität für Bodenkultur in Wien. Er will gemeinsam mit anderen Forscherinnen und Forschern dafür sorgen, dass diese Stör-Art irgendwann wieder in der Donau heimisch werden.

Der Hausenhacker

So wie früher, als die Fische mehr als 2000 Kilometer vom Schwarzen Meer bis nach Österreich und Bayern schwammen, um hier ihre Eier abzulegen. „Fische wollen immer dort ablaichen, wo sie selbst aus dem Ei geschlüpft sind“, sagt Friedrich. Die Menschen an der Donau entdeckten bald, dass der Hausen besonders gutes Fleisch hat. Vor allem im Mittelalter wurde Jagd auf ihn gemacht. Aus dem Fleisch wurden Würste, Leberknödel und andere Gerichte hergestellt.

„Damals gab es sogenannte Hausenhacker, die aus Fischhaut und Schwimmblase Leim, Heftpflaster oder Sulzen herstellten“, erzählt Friedrich. Der Hausen wurde dann aber so oft gefangen, dass er irgendwann aus der Donau verschwunden ist. Heute kommen diese Fische nur noch vereinzelt im Schwarzen Meer und im Kaspischen Meer vor.

Wenn der Hausen ausgewachsen ist, kann er bis zu 1,5 Tonnen wiegen, also so viel wie ein Nilpferd. So sehen die jungen Sterlets aus, die gerade in der Donau ausgesetzt werden. (BOKU Wien)
Wenn der Hausen ausgewachsen ist, kann er bis zu 1,5 Tonnen wiegen, also so viel wie ein Nilpferd. So sehen die jungen Sterlets aus, die gerade in der Donau ausgesetzt werden (BOKU Wien)

Versperrte Wege

Auch die Kraftwerke, die entlang der Donau gebaut wurden, haben dazu beigetragen, dass der Hausen bei uns heute ausgestorben ist. Dadurch konnten die Fische ihre Laichplätze nicht mehr erreichen. An den Kraftwerken gibt es zwar sogenannte Fischaufstiegshilfen. Das sind Wege im Wasser, die es den Fischen erleichtern sollen, an einem Kraftwerk vorbeizuschwimmen. Die Fischaufstiegshilfen sind aber nicht tief genug. Störe leben am Grund und können diese Wege nicht nutzen.

Aufzuchtstationen

Früher gab es fünf verschiedene Stör-Arten bei uns in der Donau. Heute gibt es dort nur noch den Sterlet. Doch leider ist auch er bedroht. Damit diese Art nicht auch irgendwann verschwindet, ziehen Forscherinnen und Forscher in einer eigenen Aufzuchtstation Sterlets heran, die sie dann in der Donau aussetzen. Damit sie dort überleben können, werden sie schon im Donauwasser aufgezogen und bekommen auch von Beginn an das Futter, das sie dann auch im Fluss finden.

Thomas Friedrich ist Stör-Experte (BOKU Wien)
Thomas Friedrich ist Stör-Experte

Auch die Hausen sollen irgendwann wieder in der Donau heimisch sein, sagt Friedrich. Deshalb ist auch eine eigene Aufzuchtstation für Hausen geplant. „Diese Station bauen wir gerade auf einem alten Frachtschiff auf, das dann in Wien vor Anker liegen wird“, sagt der Wissenschaftler. Damit die Fische irgendwann wieder in der Donau leben und sich vermehren können, braucht es an den Kraftwerken spezielle Fischaufstiegshilfen, die auch Störe nutzen können.  Auch solche Aufstiegshilfen gebaut werden, wird es noch viele Jahre dauern, bis die Hausen in der Donau wieder heimisch sind. Denn bis ein weiblicher Hausen das erste Mal Eier legen kann, dauert es ungefähr 20 Jahre.

Warum ist es wichtig, dass der Hausen auch bei uns wieder heimisch wird? „Weil diese Art vom Aussterben bedroht ist. Das wollen wir verhindern. Denn wenn immer mehr Tierarten aussterben, gerät die Natur aus dem Gleichgewicht. Jede Tierart hat eine wichtige Aufgabe, um die Erde gesund zu erhalten“, erklärt Friedrich.

Auch die Hausen sollen irgendwann wieder in der Donau heimisch sein, sagt Friedrich. Deshalb ist auch eine eigene Aufzuchtstation für Hausen geplant. „Diese Station bauen wir gerade auf einem alten Frachtschiff auf, das dann in Wien vor Anker liegen wird“, sagt der Wissenschaftler.
Auch die Hausen sollen irgendwann wieder in der Donau heimisch sein, sagt Friedrich. Deshalb ist auch eine eigene Aufzuchtstation für Hausen geplant. „Diese Station bauen wir gerade auf einem alten Frachtschiff auf, das dann in Wien vor Anker liegen wird“, sagt der Wissenschaftler (BOKU Wien)

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Donald Trump wird neuer Präsident der USA

Donald Trump wird neuer Präsident der USA

Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt. Trotzdem steht es jetzt schon fest: Donald Trump wird der 47. Präsident der USA.

Donald Trump wird zum Präsidenten der USA gewählt
Donald Trump wird zum Präsidenten der USA gewählt
Imago/UPI Photo

Es war ein spannendes Rennen bis zum Schluss. Doch nun ist es entschieden. Donald Trump holte sich die Mehrheit der Wahlleute und hat somit die Wahl gewonnen. Trump wird am 20. Januar 2025 das Amt des US-Präsidenten übernehmen. Damit ist er zum zweiten Mal einer der mächtigsten Politiker der Welt. Trump war bereits von 2017 bis Jänner 2025 US-Präsident. Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer sowie viele andere Politikerinnen und Politiker aus anderen Ländern haben ihm inzwischen zum Wahlsieg gratuliert.

Wie mächtig ist der Präsident der USA?

In den USA ist der Präsident der wichtigste Politiker des Landes. Als solcher besitzt er viel Macht. Aber was bedeutet das genau?

Kann der US- Präsident alles alleine bestimmen?

Nein, der Präsident kann nicht einfach alles alleine machen. In der USA gilt die sogenannte  „Gewaltenteilung“. Das bedeutet, dass die Macht aufgeteilt ist, und niemand alles alleine bestimmen kann.

Die Macht ist auf drei Bereiche aufgeteilt:

  1. Der Kongress: So nennt man das Parlament n den USA. Der Kongress macht die Gesetze.
  2. Der Präsident/ die Präsidentin: Er/ Sie führt die Gesetze aus und leitet die Regierung.
  3. Der Oberste Gerichtshof: Die Gerichte prüfen, ob Gesetze und Entscheidungen mit der Verfassung übereinstimmen. Die Verfassung ist das wichtigste Gesetz eines Landes. In der Verfassung ist festgelegt, wie die Regierung arbeitet und welche Rechte die Menschen haben. Alle anderen Gesetze müssen der Verfassung folgen.

So funktioniert das: Der Präsident kann also ein neues Gesetz vorschlagen. Wenn der Kongress den Vorschlag gut findet und zustimmt, unterschreibt es und damit gilt das neue Gesetz. Der Oberste Gerichtshof kann Gesetze überprüfen und entscheiden, ob sie gegen die Verfassung verstoßen. Wenn der Präsident oder der Kongress etwas macht, das gegen die Verfassung ist, kann das Gericht das stoppen.

Der Präsident kann auch Gesetze stoppen. Dazu legt er ein sogenanntes Veto ein. Das bedeutet, dass er ein Gesetz nicht unterschreibt und damit gilt es nicht. Wenn der Kongress aber noch einmal über das Gesetz abstimmt und ein Mehrheit stimmt dafür, tritt das Gesetz in Kraft, auch wenn das der US-Präsident nicht gut findet.

Welche Aufgaben hat der US-Präsident?

Er schlägt Gesetze vor: Der Präsident kann dem Vorschläge für neue Gesetze machen. Wenn der Kongress zustimmt, kann der Präsident das Gesetz unterschreiben und dann wird es gültig. Ein Beispiel: Wenn der Präsident findet, dass die Schulen in den USA mehr Geld brauchen, kann er dem Kongress vorschlagen, ein Gesetz zu machen, das mehr Geld für Schulen bereitstellt.

Er ist Oberbefehlshaber der Soldaten: Das bedeutet, dass er entscheidet, wie die Soldaten eingesetzt werden. Das gibt vor allem in Krisensituationen oder wenn Gefahr für das Land droht.  Große Entscheidungen, wie einen Krieg gegen ein anderes Land zu beginnen, braucht der dafür die Zustimmung des Kongresses.

Er verhandelt mit anderen Ländern: Der Präsident entscheidet, wie die USA mit anderen Ländern umgehen. Er kann mit anderen Staatschefs sprechen und Verträge aushandeln, zum Beispiel über Handel oder den Umweltschutz. Ein Beispiel: Der Präsident kann sich mit dem Präsidenten eines anderen Landes treffen und einen Vertrag unterschreiben, der den Handel zwischen den beiden Ländern erleichtert.

Er ernennt Leute für wichtige Jobs: Der Präsident kann Menschen für wichtige Positionen im Land vorschlagen, zum Beispiel für Richter oder Regierungsmitarbeiter. Diese Menschen helfen ihm dann bei seinen Aufgaben. Für viele dieser Jobs muss aber der Senat (das ist ein Teil des Kongresses) zustimmen.

Er vertritt das Land: Der Präsident ist auch eine Art Symbol für das Land und spricht zu den Menschen, wenn etwas Wichtiges passiert, zum Beispiel bei Krisen oder an bestimmten Feiertagen. Er zeigt den Menschen im Land, dass sie nicht alleine sind.

Was ist der Unterschied zwischen den US-amerikanischen und dem österreichischen Präsidenten?

Auch Österreich hat einen Präsidenten. Seit 2017 ist Alexander Van der Bellen Bundespräsident. Im Vergleich zum US-Präsidenten hat er weniger Macht und Aufgaben. Der Präsident vertritt Österreich in anderen Ländern. Er sorgt auch dafür, dass bei uns alles möglichst gut läuft. Der Bundespräsident ernennt den Bundeskanzler, also den Chef der österreichischen Regierung. Er entscheidet aber auch, welche Partei nach der Wahl eine Regierung bilden soll. Die wichtigen politischen Entscheidungen trifft bei uns in Österreich aber größtenteils der Bundeskanzler gemeinsam mit der Regierung und dem Parlament.

Im Vergleich dazu hat der US-Präsident mehr Macht und auch mehr Verantwortung für sein Land als der österreichische Präsident.

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Donald Trump gehört zur Partei der Republikaner. Wenn du wissen willst, wofür diese Partei steht, kannst du das hier nachlesen.

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Trump oder Harris: Wer macht das Rennen bei der US-Wahl?

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Seit einem Jahr läuft in den USA jetzt schon der Wahlkampf. Noch ist nicht klar, wer am 5. November die Wahl um die Präsidentschaft gewinnen wird. Hier erfährst du, wie in den USA so eine Wahl abläuft.

Am 5. November ist klar, wer die Wahl zum Präsidenten der USA gewonnen hat
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Imago

Gewinnt Donald Trump die Wahl und wird er damit zum zweiten Mal Präsident der USA? Oder wird es Kamala Harris und wäre damit die erste Frau im Präsidentenamt?

Seit Monaten verfolgen Millionen Menschen weltweit den Wahlkampf in den USA. In den USA gibt es zwei Parteien: die Demokraten und die Republikaner. Fast täglich wird in Zeitungen, im Fernsehen und im Radio über diesen Wahlkampf berichtet.

Am 5. November wird es dann richtig spannend. Denn an diesem Tag steht fest, wer die USA in den nächsten vier Jahren als Präsident oder als Präsidentin regieren wird. Und weil die USA eine Demokratie ist, entscheidet auch das Volk, wer dieses Amt ausüben soll. Rund 240 Millionen US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner dürfen bei dieser Wahl ihre Stimme abgeben. Die Wahlen dort sind ein bisschen komplizierter als bei uns in Österreich.

1: Vorwahlen – Wer tritt an?

Der Wahlkampf beginnt schon ein Jahr vor der Wahl. Zuerst finden in den 50 Bundesstaaten der USA die Vorwahlen statt. Dabei wählen die beiden großen Parteien, die Demokraten und die Republikaner, ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin aus. Je mehr Stimmen diese bei den Vorwahlen sammeln, desto größer ist die Chance, dass er oder sie dann auch bei der Präsidentschaftswahl  Anfang November antreten wird.

2. Der Wahlkampf – um Stimmen kämpfen

Sobald feststeht, wer für die Demokraten und die Republikaner antritt, geht es so richtig los mit dem Wahlkampf. Die Kandidaten sind dann oft im Fernsehen zu sehen, sie besuchen Städte und halten Reden, um die Menschen von ihren Ideen zu überzeugen. In einigen Bundesstaaten wird allerdings mehr Wahlkampf gemacht als in anderen. Das liegt daran, dass die Menschen in manchen Staaten oft ihre Meinung ändern, welche Partei sie wählen, während andere immer gleich wählen.

Als Red States (sprich: Redd Stehts) bezeichnet man Staaten, die fast immer die Republikaner wählen, wie zum Beispiel Oklahoma, Utah oder Texas.

Dann gibt es die Blue States (sprich: Bluuh Stehts). Das sind Staaten, in denen die Demokraten so gut wie immer gewinnen. Dazu gehören zum Beispiel New York, Minnesota, Kalifornien und auch die Hauptstadt Washington D.C..

Die sogenannten Swing States sind besonders wichtig. Denn in diesen Bundesstaaten ist nicht von vornherein klar, wer die Wahl gewinnt – Republikaner oder Demokraten. Diese Staaten ändern häufiger ihre Meinung. Zu den Swing States gehören Florida, Arizona (sprich: Ärisohna) und Michigan (sprich: Mischigän).

3. Die Wahl im November – Wer gewinnt?

Am 5. November 2024 dürfen alle Bürger ab 18 Jahren wählen. Aber: In den USA wählen die Menschen nicht direkt den Präsidenten oder die Präsidentin. Stattdessen wählen sie sogenannte Wahlmänner und Wahlfrauen, die dann für den Präsidenten oder die Präsidentin stimmen.

Es gibt insgesamt 538 Wahlleute. Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Anzahl, je nachdem, wie viele Menschen dort leben. Kalifornien ist ein großer Bundesstaat mit 39 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern und hat daher mit 55 auch die meisten Wahlleute. In Montana leben 1,1 Millionen Menschen. Der Bundesstaat hat nur drei Wahlleute.

4. Der Gewinner bekommt alles

In fast allen Bundesstaaten gilt das Prinzip  „Der Gewinner bekommt alle.“. Das bedeutet, dass der Kandidat, der in einem Bundesstaat die meisten Stimmen bekommt, alle Wahlleute dieses Staates gewinnt.

Angenommen, ein Staat hat 10 Wahlleute. Wenn die Demokraten 6 Wahlleute gewinnen und die Republikaner 4, bekommt der demokratische Kandidat alle 10 Wahlleute.

Um Präsident oder Präsidentin zu werden, muss ein Kandidat oder eine Kandidatin mindestens 270 Wahlleute auf seiner Seite haben.

5. Die Wahlleute stimmen im Dezember ab

Auch wenn die Menschen am Wahltag im November schon wissen, wer wahrscheinlich gewonnen hat, wird der Präsident erst am 17. Dezember 2024 offiziell gewählt. An diesem Tag geben die 538 Wahlleute in ihren jeweiligen Bundesstaaten ihre Stimmen ab, um offiziell den nächsten Präsidenten oder die nächste Präsidentin zu wählen.

Im Januar 2025 werden die Stimmen vom Kongress gezählt. Damit steht dann auch offiziell fest, wer 47. Präsident oder Präsidentin der USA wird.

Am 20. Januar wird der neue Präsident oder die neue Präsidentin feierlich vereidigt.

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Warum keine Partei mit der FPÖ regieren will

Warum keine Partei mit der FPÖ regieren will

Die FPÖ hat bei der letzten Wahl die meisten Stimmen erhalten. Doch jetzt hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen entschieden, dass diese Partei Österreich nicht regieren soll.

Herbert Kickl, der Chef der FPÖ
Herbert Kickl, der Chef der FPÖ
Imago

Normalerweise läuft es so ab: Die Partei, die bei einer Wahl die meisten Stimmen bekommt, erhält vom Bundespräsidenten den Auftrag, eine Regierung zu bilden.

In Österreich kann eine Partei alleine regieren, wenn sie bei der Wahl mehr als die Hälfte der Sitze im Nationalrat bekommt. Der Nationalrat ist das Parlament, in dem Gesetze beschlossen werden. Es gibt insgesamt 183 Sitze. Eine Partei braucht daher mindestens 92 Sitze, um alleine regieren zu können. Wenn eine Partei mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, hat sie in der Regel auch die Mehrheit der Sitze im Nationalrat und könnte alleine regieren.

Bei der Nationalratswahl Ende September hat die FPÖ mit 28,8 Prozent die meisten Stimmen erhalten (57 Sitze im Nationalrat). Auf Platz zwei landete die ÖVP mit 26,3 Prozent (51 Sitze), auf Platz drei die SPÖ mit 21,1 Prozent (41 Sitze).

Nun hat aber Bundespräsident Alexander Van der Bellen Bundeskanzler Karl Nehammer von der ÖVP damit beauftragt, eine neue Regierung zu bilden und sich dafür einen oder sogar zwei Partner zu suchen.

Warum hat der Bundespräsident so entschieden?

Weil Herbert Kickl, der Chef der FPÖ, keine Partei gefunden hat, die mit ihm regieren will. Die anderen Parteien wollten nicht, dass Kickl Bundeskanzler wird.

Woher weiß der Bundespräsident, dass keine andere Partei mit der FPÖ regieren will?

Die Chefs von ÖVP und SPÖ haben schon vor der Wahl gesagt, dass sie nicht mit der FPÖ zusammenarbeiten wollen, egal wie die Wahl ausgeht. Auch nach der Wahl haben sie sich gegen eine Zusammenarbeit mit der FPÖ ausgesprochen. ÖVP-Chef Karl Nehammer hat vor allem betont, dass er nicht mit FPÖ-Chef Herbert Kickl zusammenarbeiten wird. Van der Bellen hat nach der Wahl alle Parteien gebeten, miteinander zu reden. Das haben sie getan. Bei diesen Gesprächen hat sich dann noch einmal gezeigt, dass die ÖVP und die SPÖ nicht gemeinsam mit der FPÖ regieren wollen.

Warum will keine Partei mit der FPÖ regieren?

Die ÖVP und die SPÖ haben dafür einige Gründe genannt. Zum Beispiel sind sie nicht einverstanden damit, wie die FPÖ über Freiheit und Gesetze in Österreich denkt. Sie finden es auch nicht gut, wie die FPÖ über die Europäische Union (EU) spricht und, dass sie manchmal freundlich zu Russlands Präsident Putin ist. Außerdem haben alle anderen Parteien den Eindruck, dass die FPÖ Frauen manchmal nicht gleich behandelt. Ein großes Problem für die ÖVP, SPÖ, Neos und alle anderen Parteien ist auch, dass die FPÖ enge Beziehungen zu rechtsextremen Gruppen hat.

Was bedeutet rechtsextrem?

Das Wort „rechtsextrem“ bezeichnet Menschen, die der Meinung sind, dass manche Menschen mehr wert sind als andere – also nicht alle Menschen gleich viel wert sind. Diese Leute sind der Meinung, dass Ausländer oder Menschen mit einer anderen Religion nicht nach Österreich gehören. Viele Rechtsextreme halten nichts von Demokratie und glauben, dass nur sie recht haben. Alle, die anders denken, werden von ihnen als Feinde betrachtet. Gleichzeitig wollen sie aber auch nicht, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben. Es kommt immer wieder vor, dass Rechtsextreme Menschen, die ihnen nicht passen, beschimpfen und sogar verprügeln.

Wie geht es nun weiter?

ÖVP-Chef Karl Nehammer wird sich in den nächsten Wochen mit der SPÖ zusammensetzen, um zu besprechen, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. Ziel ist es, dann eine sogenannte Koalition zu bilden. Die beiden Parteien haben im Nationalrat zusammen 92 Sitze. Nehammer will aber noch eine dritte Partei zu den Verhandlungen dazu holen. Er hat noch nicht verraten, ob er die Neos oder die Grünen einladen wird.

Was ist eine Koalition?

Eine Koalition ist eine Gruppe von mehreren Parteien, die zusammen regieren. Wenn eine Partei nach einer Wahl nicht die Mehrheit im Nationalrat hat, muss sie sich mit einer anderen Partei zusammentun. Eine Koalition kann aus zwei oder mehreren Parteien bestehen. Davor müssen sich die Parteien aber erst einmal darüber einig werden, wie sie zusammen regieren wollen. Im sogenannten Koalitionsvertrag wird festgehalten, welche Ziele die Regierung erreichen und welche Probleme sie lösen will. So einen Vertrag auszuarbeiten, ist aber nicht einfach, weil jede Partei andere Ideen hat. Deshalb dauern Koalitionsverhandlungen oft lange. Manchmal scheitern solche Verhandlungen auch.

Mehr zum Thema:

Über die Wahl kann man noch viel mehr lesen. Einen weiteren Text findest du hier.

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