Der Tiger ist zurück

Weltraum: Teleskop schickt Fotos aus der Vergangenheit

Das größte Teleskop aller Zeiten hat uns ein neues Foto geschickt. Das Bild zeigt nicht nur einen Stern, sondern auch vergangene Zeiten.

Wie schön das glitzert: Eine seltene Aufnahme zeigt einen weit entfernten Stern
Wie schön das glitzert: Eine seltene Aufnahme zeigt einen weit entfernten Stern
Imago
Sieht fast selbst so aus wie ein Stern am Himmel: das James-Webb-Teleskop
Sieht fast selbst so aus wie ein Stern am Himmel: das James-Webb-Teleskop
Imago

Kennst du das? Nachts im Freien kann man seinen Blick oft nicht vom Sternenhimmel abwenden. Je länger man nach oben schaut, desto mehr Lichter entdeckt man. Doch weil diese Himmelskörper unglaublich weit von uns entfernt sind, sehen sie alle winzig aus – und alle gleich. Unsere Augen erkennen nur viele kleine, leuchtende Punkte im Dunkeln.  

Um Sterne und Galaxien genauer beobachten zu können, braucht man ein sogenanntes Teleskop. Dieses Gerät hilft dabei, Dinge, die ganz weit weg sind, genauer zu erkennen. Manche davon können auch Fotos machen. Das größte Teleskop, das je gebaut wird, heißt James-Webb-Teleskop (sprich: tschems webb). Und die Herstellung war ganz schön aufwendig: Es dauerte über 20 Jahre, bis das Gerät fertig war.

Gute Aussicht von hier oben

Damit das James-Webb-Teleskop möglichst gute Bilder machen kann, wurde es ins All geflogen. Von dort liefert es immer wieder neue Fotos von Dingen, die wir sonst nicht sehen könnten. Nun hat es ein neues Bild zugeschickt (siehe oben). Das Foto zeigt einen Stern – so nah und genau, wie wir Sterne noch nie zuvor gesehen haben. Dieser Stern trägt den Namen Wolf-Rayet 124 (sprich: wulf rajet). 

Eine Reise durch die Zeit

Doch die Fotos, die uns das Teleskop schickt, haben eine Besonderheit: Sie sind Zeitreisen. Wenn du ein Bild mit deiner Kamera machst, zeigt es das, was genau hier und jetzt geschehen ist. Aber wenn Fotos von etwas gemacht werden, das so weit entfernt ist, zeigen diese Bilder immer die Vergangenheit. Die Fotos des James-Webb-Teleskops bilden also Dinge von vor Tausend, Millionen oder sogar Milliarden Jahren ab 

Aber warum ist das so? Wenn ein Stern wie Wolf-Rayet 124 so unglaublich weit von der Erde entfernt ist, dauert es sehr lange, bis sein Licht hier überhaupt ankommt. Denn damit man einen Stern irgendwo anders leuchten sehen kann, muss sein Licht durch das All reisen. Und das kann dauern. Wenn das Licht dann endlich beim Teleskop angelangt ist, hat es einen langen und weiten Weg hinter sich. Das heißt, was wir sehen, ist schon viele Jahre her.

So kann es auch sein, dass das Teleskop einen Stern fotografiert, den es inzwischen gar nicht mehr gibt. Eine richtige Reise in die Vergangenheit also! 

Und warum macht man das alles überhaupt?
Die Forscherinnen und Forscher wollen nicht nur schöne Bilder erhalten. Sie hoffen, dass man mit dem Teleskop auch viel über den Weltraum lernen kann. Eine Hoffnung, die viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben: Vielleicht findet man so einen Planeten, der unserer Erde sehr ähnlich ist. Also einen Planeten, auf dem es Leben geben könnte.