Was die Coronakrise mit Kindern macht
Bauchweh, schlaflos, traurig: Immer mehr Kinder leiden wegen der Coronaregeln. Manche erkranken sogar, aber nicht an Covid-19.
Das Coronavirus selbst kann Kindern nicht so viel anhaben wie Erwachsenen. Das zeigen Untersuchungen. Kinder erkranken seltener an Covid-19 als die Großen und die Krankheit verläuft meist harmlos, sagt auch der Kinderarzt Volker Strenger aus Graz. Trotzdem ist Corona dafür verantwortlich, dass sich viele Kinder krank oder schlecht fühlen. Manchen geht es sogar so schlecht, dass sie ins Spital müssen.
Warum das?
Keine Schule, keine Freunde: Seit vielen Monaten müssen Kinder und Jugendliche über mehrere Wochen zu Hause lernen. Die Geschwister sind ebenso zu Hause. Und auch viele Eltern arbeiten von zu Hause aus oder sind daheim, weil sie vielleicht ihre Arbeit verloren haben. Manchmal wird es dann ganz schön eng und es gibt manchmal Streit. Einfach so nach dem Heimunterricht Freunde zu treffen, geht wegen der Coronaregeln auch nicht. Und wenn, dann immer nur mit Abstand, Mund-Nasen-Schutz oder vorherigen Coronatests. Alles ist durcheinander, nichts wie vorher, wenig planbar.
Das ist für viele Kinder und Jugendliche nicht nur mühsam. Sie werden auch richtig traurig, wütend oder sogar krank. Manche fühlen sich alleine, andere vielleicht ängstlich. „Viele Kinder können sich nicht mehr konzentrieren, können nicht schlafen, sind antriebslos, haben Bauchweh oder bekommen Hautausschläge“, sagt die Apothekerin Dina Rahman. Das alles kann davon kommen, dass die Coronakrise jetzt schon Monate dauert. Und niemand weiß genau, wie es weitergehen wird. „Für einen Jugendlichen ist ein Jahr in seiner Entwicklung ein enorm langer Zeitraum“, sagt Kinderarzt Volker Strenger. Das gilt auch für Kinder.
Was kannst du tun, wenn es dir schlecht geht?
Nicht alle Kinder gehen gleich mit der Coronakrise um. Manchen geht es besser, manchen schlechter. Das Gute ist: Es gibt ein paar Möglichkeiten, wie das Leben auch während der Coronakrise besser wird und sehr schön sein kann. Vielleicht ist ja auch für dich oder einen deiner Freunde etwas dabei.
- Geh in die Natur, sooft es geht. Das kannst du allein, mit dem Hund und sogar mit einer Freundin oder einem Freund (Bezugsperson) machen. Gehe neue Wege und entdecke Gegenden, die du noch nicht so gut kennst.
- Ein geregelter Tagesablauf gibt Sicherheit. Es hilft, unter der Woche zu festgelegten Zeiten aufzustehen und schlafen zu gehen.
- Stell mit deinen Geschwistern einen Plan auf, wann du zum Beispiel das Zimmer für ein oder zwei Stunden nur für dich allein haben kannst. Darauf kannst du dich dann freuen.
- Gesundes Essen ist jetzt besonders wichtig. Zum Beispiel Nüsse für die Nerven oder Obst und Gemüse für die Vitaminzufuhr. Nährstoffe helfen dabei, dass dein Körper und dein Kopf gesund bleiben.
- Koche gemeinsam mit deinen Eltern: Mach ihnen Vorschläge, plane ein Menü und geh vielleicht sogar einkaufen.
- Musik aufdrehen und lostanzen: Wenn gerade niemand arbeiten oder lernen muss, ist das eine gesunde Abwechslung zu Netflix.
- Kein Schmäh: Lachen ist die beste Medizin. Erzähl einen Witz oder erfinde einen, schau dir lustige Katzenvideos an oder spiel deinem Bruder einen Streich.
- Kuscheln mit Mama oder Papa: In deiner engsten Familie musst du keinen Abstand halten.
- Reden, reden, reden: Wenn dir etwas Angst macht oder du etwas nicht verstehst, frag nach. Wenn du weißt, was los ist, geht es dir bestimmt besser.
„Ich hab ein Problem – wer hilft mir jetzt?“: In diesem Artikel kannst du mehr darüber lesen, was du tun kannst, wenn es dir nicht gut geht.
Wenn du mehr Rat und weitere Tipps willst, kannst du dich jederzeit an Rat auf Draht wenden. Hier geht es zur Seite!
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