Warum Menschen abgeschoben werden

Warum Menschen abgeschoben werden

Drei Mädchen mussten Zuhause, Schule und Freunde verlassen und in fremde Länder umziehen. Warum so etwas passieren kann.

Nicht alle dürfen in dem Land bleiben, in dem sie gerne leben würden
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Am Donnerstag in der Früh sind aus Wien und Niederösterreich drei Schülerinnen mit ihren Familien abgeschoben worden. Was das heißt? Sie mussten Österreich verlassen. Sie wurden in jene Länder zurückgebracht, aus denen ihre Eltern stammen. Im Fall der drei Mädchen waren das die Länder Armenien und Georgien. Beide Länder liegen in Vorderasien.

In Österreich geboren

Alle Mädchen wurden in Österreich geboren und sind auch hier aufgewachsen. Sie gingen hier in die Schule und haben hier ihre Freunde. Das heißt, die Länder, in die sie jetzt gebracht wurden, kennen sie gar nicht wirklich. Sie sind ihnen fremd.
Viele Menschen wollten deshalb unbedingt, dass die Mädchen in Österreich bleiben dürfen. Sie haben Unterschriften gesammelt. Alle, die unterschrieben haben, wollten, dass die Mädchen bleiben.

Abgeschoben

Geholfen hat das aber nichts. Die zuständigen Behörden sagen nämlich, dass alles so richtig sei. Gerichte hätten nämlich bestätigt, dass die Mädchen Österreich verlassen müssen, weil sie kein Recht auf Asyl hätten. Sie wurden „abgeschoben“. So nennt man das, wenn Flüchtlinge oder Migranten wieder in ihre Heimat zurückkehren müssen.

Das geschah am Donnerstag in der Früh. Bei der Abfahrt mit dem Bus protestierten rund 150 Leute dagegen. Freunde, Lehrer, Journalisten (sprich: schornalisten) und Politiker waren bei dem Protest in Wien dabei.

Wer darf in Österreich bleiben?

Die Eltern der Mädchen haben in Österreich um Asyl angesucht. Um Asyl ansuchen bedeutet, einen Antrag zu stellen und zu sagen, dass man gerne in Österreich bleiben möchte, um geschützt zu sein. Die Anträge der Mädchen wurden jedoch abgelehnt. So ergeht es Menschen immer wieder.

Nur Leute, die ein Recht auf Asyl haben, dürfen in Österreich bleiben. Asyl bedeutet „Zuflucht gewähren“. Um genau festzulegen, wer ein Recht auf Asyl hat, haben vor 70 Jahren 145 Länder die sogenannte „Genfer Flüchtlingskonvention“ unterschrieben. Demnach muss Flüchtlingen Asyl gewährt werden, wenn sie um ihr Leben fürchten müssen, weil in ihrer Heimat Krieg oder Gewalt herrscht. Asyl müssen auch Menschen bekommen, die in ihrem Land wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrer politischen Meinung oder ihrer Art zu leben verfolgt werden. Menschen, die zu Hause keine Arbeit finden und arm sind, haben zum Beispiel kein Recht auf Asyl in einem anderen Land.

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