Umweltschutz: So macht das Lernen Spaß

Umweltschutz: So macht das Lernen Spaß

Energieschlaumeier und Müllpolizei: warum in manchen Schulen besonders viel für die Umwelt getan wird und warum das unseren Kinderreportern gefällt.

Umwelt sollte in jeder Schule ein wichtiges Thema sein. Die grünen Pfeile stehen für den Kreislauf der Natur
Credit: Adobe Stock

Die Schule soll ein Ort sein, wo du dich wohlfühlst. Damit das so ist, ist es wichtig, auf die eigene Gesundheit und auf eine gesunde Umwelt zu schauen. In sogenannten ÖKOLOG-Schulen wird besonders stark darauf geachtet, dass es allen gut geht – auch der Umwelt. Das Wort „ÖKOLOG“ kommt vom Wort „Ökologie“. Ökologie ist eine Wissenschaft, die untersucht, wie Menschen und Tiere in ihrer Umgebung leben und wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Das zu wissen ist wichtig, weil wir so unsere Umwelt besser schützen können.

Das Wort „ökologisch“ wird oft verwendet, wenn es um einen nachhaltigen und achtsamen Umgang mit der Natur geht. In Österreich gibt es mehr als 600 ÖKOLOG-Schulen, unter anderem die VS Puch bei Weiz. Lehrerin Elisabeth Wilhelm erzählt uns von vier Projekten, die es neben vielen anderen an der Schule gibt.

Waldforscher unterwegs:

Waldbesuche sind nicht nur gesund, sie liefern auch viele wichtige Informationen. In einem Heft für Waldforscher wird deshalb alles, was im Wald vor sich geht, niedergeschrieben: Wie verändern sich die Bäume in den verschiedenen Jahreszeiten? Wie alt können sie werden? Wie lange braucht der Müll, der achtlos weggeworfen wurde, um zu verrotten?

Mithilfe von ein Meter langen Stöcken wird ein Quadratmeter im Wald erarbeitet
VS Puch bei Weiz

Richtig Müll trennen

Verpackung, Papier, Restmüll: Richtig Müll trennen will gelernt sein. Dass dabei keine Fehler passieren, darüber wacht in der Volksschule Puch bei Weiz die „Müllpolizei“. Es bedeutet, dass ausgewählte Kinder regelmäßig selbst kontrollieren, ob alles richtig getrennt wurde. Strafen gibt es allerdings nicht!

Energieschlaumeier

Wo kann überall Energie gespart werden? Zum Beispiel, wenn man den Fernseher ganz ausschaltet, wenn man nicht mehr schaut. Sogenanntes „Stand-by“ (sprich: ständbai) frisst nämlich ganz schön viel Strom–und das völlig unnötig. Energieschlaumeier lernen, worauf man bei Geräten achten muss, welche Stromfresser sind und welche die Umwelt schonen. Für jede Klasse werden Energieschlaumeier ausgebildet, die ihr Wissen dann mit den anderen Schülern teilen dürfen.

Kluge Jause

Einmal in der Woche gibt es eine gemeinsame gesunde Jause vom Buffet (sprich: büfeh) mit Obst, Gemüse und Vollkornweckerl. Gesundes Essen ist nämlich nicht nur für den Körper gut, sondern auch für den Geist. Wer gesund ist, lernt leichter. Der Kakaoautomat wurde aus der Schule entfernt. Zu viel ungesunder Zucker steckt in diesen Getränken. Stattdessen trinken die Kinder jetzt viel Leitungswasser.

So trägst du zum Umweltschutz bei

  • Wann immer es geht: zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad oder Öffis fahren und auf Autofahrten verzichten. „Ich gehe zu Fuß in die Schule“, erzählt Lehrerin Elisabeth Wilhelm. „Einige Schüler gehen den Schulweg durch den Wald gemeinsam mit mir.“ Und: „Nicht jedes Kind muss direkt vor das Schultor gefahren werden!“
  • Weniger Fleisch essen. Das ist nicht nur für den Körper gut, sondern bringt auch der Umwelt viel. Für die Aufzucht von Tieren wird nämlich oft wichtiger Lebensraum zerstört, zum Beispiel der Regenwald. Außerdem entsteht dabei viel CO2 (sprich: ze o zwei). Das ist ein schädliches Treibhausgas, das den Klimawandel „anheizt“.
  • Nicht jedes Jahr in den Urlaub fliegen, sondern stattdessen einmal mit dem Zug verreisen. Lebensmittel aus der eigenen Region kaufen und essen.

Das sagen die Schülerinnen:

Marica
Credit: VS Puch bei Weiz

Marica (10):

Ich freue mich, dass unsere Schule jetzt zu den ÖKOLOG-Schulen zählt. Wir haben verschiedene Umweltprojekte gemacht. Am tollsten fand ich das Papierschöpfen. Wir haben aus altem Zeitungspapier und Wasser neues Papier hergestellt. Und es mit Brennnesseln eingefärbt. Das war eine spannende Arbeit. Zu Hause achten wir auch sehr auf die Mülltrennung. Meine Mama kauft so wenig wie möglich verpackt oder nimmt Stofftaschen zum Einkaufen. Wir gehen auch gerne auf den Bauernmarkt, um saisonales Gemüse und Brot zu kaufen. Damit unterstützen wir unsere Bauern und wir kaufen nichts, was aus dem Ausland kommt.

Fabienne und Florentina
Credit: privat

Fabienne und Florentina (10):

Unser Umweltprojekt, Bienenwachstücher, liegt uns besonders am Herzen. Unsere Mama macht ihre eigenen Bienenwachstücher. Da mein Opa Imker ist, haben wir Zugang zu rein biologischem, unbehandeltem Bienenwachs. Unsere Bienenwachstücher verwenden wir, um unsere Jause einzuwickeln, und wir brauchen keine Alufolie und Frischhaltefolie mehr zu kaufen. Auch Plastikbehälter brauchen wir deswegen sehr wenig. Hauptsächlich tragen wir gebrauchte Kleidung. Die Sachen sind ja teilweise noch wie neu. Manchmal bekommen wir schon ein neues Shirt und eine Hose. Aber die meisten Dinge sind von einer Freundin.

Emilia
Credit: VS Puch bei Weiz

Emilia (9):

Ich gehe gerne zu Fuß in die Schule. Bei der Bewegung in der frischen Luft werde ich erst richtig wach und fröhlich. Der Weg führt auch ein Stück durch einen Wald, da kann ich den Jahreszeitenwechsel und Tiere beobachten. Das ist ein toller Start in den Schultag. Wenn ich mein Zimmer verlasse, schalte ich mein Radio und das Licht immer aus, um Strom zu sparen. Ich trenne Müll, damit dieser recycelt (sprich: risaiklt) und wiederverwendet werden kann. Auch meinem kleinen Bruder versuche ich das schon beizubringen. Ich besuche meine Freundin zu Fuß und lasse mich nicht mit dem Auto hinbringen.

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