Gibt es Krippen für die Fastenzeit?

Gibt es Krippen für die Fastenzeit?

Krippen gibt es nicht nur zu Weihnachten, sondern auch vor und zu Ostern. Man nennt diese Fastenkrippen. Welche Bedeutung die Darstellungen von Jesus haben.

Krippen gibt es in vielen katholischen Kirchen nicht nur zu Weihnachten, sondern auch in der Fastenzeit
Foto: Adobe Stock
Diese Fastenkrippe ist aus Maisblättern gemacht und stammt von der Künstlerin Irmgard Eixelberger
KLZ/Gery Wolf

Bei einer Krippe denkst du bestimmt wie die meisten Menschen zuerst an Weihnachten und die Geburt des Jesuskindes. In vielen Orten in Österreich gibt es aber auch sogenannte Fastenkrippen: Diese zeigen den Leidensweg und die Kreuzigung von Jesus. Oft ist auch die Stadt Jerusalem nachgestellt. In vielen Kirchen werden diese Krippen während der gesamten Fastenzeit – also von Aschermittwoch bis Ostern – aufgestellt. Viele sind schon mehrere Hundert Jahre alt, es gibt aber auch neue. Die Fastenkrippe, die du auf diesem Bild siehst, ist aus Maisblättern gemacht und stammt von der Künstlerin Irmgard Eixelberger. Eines haben aber alle Krippen gemeinsam: Die Figur des auferstandenen Jesus bildet die letzte Station. Im Folgenden kannst du lesen, was die Figuren der Reihe nach bedeuten.

1. Der Einzug in Jerusalem:

Die Menschen freuten sich: Endlich kam Jesus in die Stadt! Sie hatten schon so viel über ihn gehört: von seinen Erzählungen über den Vater im Himmel und von seinen Wundern. Als Zeichen der Verehrung legten sie Palmzweige nieder.

2. Das letzte Mahl:

Viele Monate lang hatten die Jünger Jesus begleitet, ihm zugehört, aber auch viele Fragen gestellt. Sie waren Freunde geworden. Nun wollte Jesus mit ihnen noch einmal gemeinsam essen.

3. Der Garten Getsemani:

Jesus zog sich dort zurück, um zu seinem Vater zu beten. Er hatte Angst und wusste, dass er sterben wird. Die Jünger begleiteten ihn, doch sie schliefen ein. Wenig später nahm man Jesus fest.

4. Die Folter:

Zu jener Zeit war Palästina von den Römern besetzt. Daher entschied der römische Statthalter Pontius Pilatus über Schuld oder Unschuld von Jesus. Zuvor war Jesus mit einer Geißel (spezielle Peitschenart) und einem Kranz aus Dornen gefoltert worden.

5. Der Kreuzweg:

Die Kreuzigungsstätte – sie heißt Golgota – lag außerhalb der Stadt und Jesus musste den Balken für die Kreuzigung selbst dorthin tragen. Damals war Kreuzigung eine der brutalsten und schlimmsten Arten, die Todesstrafe zu vollziehen.

6. Der Tod am Kreuz:

Drei qualvolle Stunden dürfte Jesus am Kreuz gehangen haben. Neben seinen Anhängern war auch seine Mutter Maria gekommen. Jesus bat Johannes, seinen Lieblingsjünger, sich um seine Mutter zu kümmern. Dann sagte er: „Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist“, und starb.

7. Das Grab Jesu:

Die Bibel erzählt, dass ein Mann namens Josef aus Arimathäa den Leichnam von Jesus vom Kreuz nahm, ihn in ein Leinentuch wickelte und in ein Grab legte. Als Gräber dienten damals oft Felsnischen oder kleine Höhlen, die mit einem runden Stein verschlossen wurden.

8. Die Auferstehung:

Eine Gruppe von Frauen und Männern wollte das Grab von Jesus besuchen. Doch wo war er? Der Stein war weggerollt und das Grab war leer. Die Bibel erzählt, dass nur ein Engel im leeren Grab saß. Engel sind in der Bibel immer Boten. Und die Botschaft, die dieser Engel zu verkünden hatte, war unglaublich: Jesus war nicht mehr tot, er war auferstanden. Die Frauen und Männer waren wie vor den Kopf gestoßen: Zuerst hatten sie so große Erwartungen in Jesus gesetzt. Er hatte so viel vom Reich Gottes erzählt und dass es bald kommen wird. Dann war er gekreuzigt worden und alle Hoffnung zerstört. Und nun war er auferstanden! Jedes Jahr zu Ostern feiern Christen in der ganzen Welt diese Botschaft: Jesus ist auferstanden. Er hat den Tod bezwungen. Halleluja. Dieser Ruf ist hebräisch und bedeutet so viel wie: Lobt Gott!

Aschermittwoch

So heißt der Tag, mit dem die 40-tägige Fastenzeit startet. Der Name kommt von einem Aschenkreuz, das sich vor allem katholische Gläubige an diesem Tag als Zeichen der Reinigung auf die Stirn zeichnen lassen.

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