Autor: Sarah Piskur

Schreiende Pflanzen: Hörst du die Tomaten rufen?

Hörst du die Tomaten schreien?

AAAAAHHHH!!! Wenn wir uns ärgern, tut ein lauter Aufschrei manchmal einfach gut. Schreien können aber nicht nur wir Menschen. Das können auch Pflanzen, haben Forscher herausgefunden. Was dahintersteckt.

Tomaten „schreien“, wenn sie Stress haben. Zum Beispiel, wenn ihnen Wasser fehlt
Imago
Mit sensiblen Mikrofonen lauschten die Forscher den Pflanzen im Labor. Dasselbe machten sie bei Pflanzen in einem größeren Gewächshaus
Ohad Lewin-Epstein

Ein Spaziergang im stillen Wald kann manchmal Wunder bewirken. Wir werden ruhiger und entspannen uns. Aber auch in einem Wald oder auf einem Feld kann es ganz schön laut sein. Denn Forscher aus Israel haben herausgefunden, dass auch Pflanzen Geräusche von sich geben können. Das machen sie vor allem dann, wenn sie zu wenig Wasser haben oder wenn man ihnen die Stängel abschneidet.

Die Töne klingen etwa so wie die Blasen von Luftpolsterfolie, wenn man darauf drückt und sie platzen lässt. Ein Ton-Beispiel haben die Forscher sogar mitgeschickt, als sie ihre Entdeckungen der Welt präsentierten.

Still im lauten Wald

Warum können wir Pflanzen nicht schreien hören? Auch darauf haben die Forscher eine Antwort gefunden. Die Geräusche der Pflanzen befinden sich in einer besonders hohen Tonlage. Dabei handelt es sich um den sogenannten Ultraschallbereich. Auch bei Tieren ist der Ultraschallbereich beliebt. Fledermäuse nutzen die hohen Töne, um sich im Dunkeln nicht zu verfliegen und Hindernissen auszuweichen.

Damit Menschen die Töne hören können, haben die Forscher die Tonlage tiefer gemacht. So können auch wir lauschen, wie eine Tomatenpflanze klingt, wenn sie Durst hat. Aber nicht nur Tomaten „ploppen“, wenn sie Wasser brauchen. Auch andere Pflanzen machen diese Geräusche. Das wissen die Forscher bisher von Pflanzen wie Weizen, Mais, Weinreben und sogar Kakteen.

Singen ohne Mund

Wie genau die Töne entstehen, ist noch nicht ganz klar. Was wir wissen: Pflanzen haben keinen Mund und keine Stimmbänder, um die Laute zu erzeugen. Es wird vermutet, dass die Töne von kleinen Luftbläschen in der Pflanze kommen. Wenn diese Bläschen platzen, erzeugt das einen Ton.

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500 Tage allein in einer Höhle

Wie zählt man eine Ameisenkolonie?

Manchmal muss man sich sein Zuhause mit anderen teilen. So ist das auch bei den Tieren im Tiergarten Schönbrunn. Damit der Zoo weiß, wie viele Mitbewohner er eigentlich hat, wurden jetzt die Tiere gezählt.

Ameisenkolonien sind ganz schön schwer zu zählen.
Adobe Stock / Antrey
Bei den Zwergchamäleons gab es im letzten Jahr Nachwuchs
Tiergarten Schönbrunn / Daniel Zupac

Hast du schon einmal Schäfchen gezählt, um schneller schlafen zu können? Im Tiergarten Schönbrunn haben die Mitarbeiter das jetzt im ganz großen Stil gemacht. Aber nicht, damit sie schneller einschlafen. Gezählt haben sie dabei auch nicht nur Schafe, sondern alle Tiere, die im Zoo in Wien leben.

Einmal im Jahr muss der Tiergarten Schönbrunn seine Tiere zählen. Das hat verschiedene Gründe. Unter anderem kann der Zoo so besser für die Zukunft planen. Auch für die Wissenschaft sind die genauen Zahlen wichtig.

Tiergarten Schönbrunn: So wird gezählt

Bei manchen Tierarten ist die Zählung schnell erledigt. Besonders große Tiere, wie Elefanten und Giraffen, können sich nicht so leicht verstecken und sind einfach zu zählen. Andere Tiere leben in so großen Gruppen, dass sie gar nicht so einfach gezählt werden können. Oder sie verstecken sich gerne im Untergrund.

Bei den Erdmännchen ist das schwierig. Gerade saß noch ein Tier in der Sonne und schwupp, ist es in seinem Bau verschwunden. Auch bei Ameisen und Fischen ist das keine einfache Aufgabe. Manche Tiere sind einfach zu klein oder bewegen sich zu schnell. Dafür haben die Mitarbeiter im Tiergarten aber eine Lösung gefunden. So werden manche Tierarten in Gruppengrößen angegeben und nicht als einzelne Tiere.

Viele neue Mitbewohner

Jetzt, nach der Zählung, wissen wir, dass über 7.700 Tiere in Schönbrunn leben. Die größte Gruppe sind dabei die Wirbeltiere. Das sind Tiere wie Löwen, Giraffen, Zebras oder Affen. Davon gibt es dort knapp 6.000 Tiere. Der Rest sind sogenannte wirbellose Tiere wie Quallen, Insekten und Korallen.

Im vergangenen Jahr sind in Schönbrunn auch neue Tierarten dazugekommen. Diese wurden heuer zum ersten Mal mitgezählt. Bei den Zwergchamäleons waren es sogar viel mehr, als der Tiergarten ursprünglich aufgenommen hat. Denn sie haben in ihrem neuen Zuhause schon viele Jungtiere bekommen. Und die durften bei der Zählung natürlich nicht vergessen werden.

500 Tage allein in einer Höhle

Ein Denkmal für Walross Freya

Die freche Walross-Dame Freya hat es letzten Sommer geschafft, in Norwegen eine Berühmtheit zu werden. Doch leider musste das Tier aus Sicherheitsgründen eingeschläfert werden. Nun bekam Freya ein Denkmal.

Statue von Walross Freya in Oslo
IMAGO / Annika Byrde
Freya sonnte sich gerne auf Booten und brachte so manche zum Sinken.
IMAGO / Tor Erik Schroder

Letzten Sommer tauchte das Walross Freya (sprich: Freja) das erste Mal im Fjord von Oslo auf. Dort robbte es an Land und legte sich an die Küste zum Sonnen. Sie kam immer wieder. Manchmal lag sie auf der Ufermauer und manchmal machte es sich Freya aber auch auf den Booten, die dort im Hafen vor Anker liegen, bequem. Doch das war ein Problem, denn so eine ausgewachsene Walross-Dame wiegt bis zu 600 Kilogramm. So brachte Freya auch so manches Boot zum Sinken.

Dass ein Walross wie Freya in Norwegen beobachtet werden kann, ist eine Besonderheit. Denn diese Tiere leben viel weiter im Norden. Auch in anderen Ländern, wie Deutschland, Dänemark und Schottland wurde Freya schon gesichtet. Dass es sich dabei immer um dieselbe Dame handelte, konnte man an ihrer Nase erkennen. Denn auf der Nase hatte sie einen kleinen rosa Punkt, außerdem hatte sie eine helle Narbe auf ihrer rechten Vorderflosse.

Freya hatte Stress

Doch leider nahm es mit Freya kein gutes Ende. Denn viele Menschen sind dem Tier zu nahegekommen, obwohl es die Regel gab, Abstand zu halten. Daran haben sich nicht alle Menschen gehalten. Immer wieder kamen Leute dem Walross zu nahe. Manche sind sogar ins Wasser gestiegen, um mit Freya ein Foto zu machen. Auch wenn so ein Walross sanftmütig aussieht, es kann auch gefährlich werden. Vor allem dann, wenn es sich bedroht fühlt. Oder wenn es Stress hat.

Freya machten die vielen Menschen tatsächlich Stress. Ein Tierarzt stellte fest, dass das Walross dadurch nicht mehr richtig schlafen oder sich ausruhen konnte. Daher wurde beschlossen, das Tier einzuschläfern, bevor etwas passiert. Tierschützer protestierten heftig dagegen, denn Walrosse stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Doch diese Proteste änderten nichts an der Entscheidung und Freya wurde eingeschläfert.

Doch in Oslo werden sich die Bewohner und alle Besucher noch lange an Freya erinnern. Denn dort wurde nun ein Denkmal der frechen Walross-Dame enthüllt. Es zeigt das große Tier beim Sonnenbaden. Das Denkmal wurde mit Spenden bezahlt. Viele Freya-Fans aus der ganzen Welt haben Geld geschickt, damit die Statue gebaut werden kann. Jetzt erinnert die Figur der Künstlerin Astri Tonoian an das berühmte Walross Freya.

Weltraum-Serie

Jupiters Monde: Auf der Suche nach Leben im All

Teil vier unserer Weltraum-Serie: Vier Eismonde des Jupiter sind für Forscherinnen und Forscher besonders interessant. Sie schicken einen Satelliten ins All, um sie zu untersuchen.

Unglaubliche Weiten: Der Planet Jupiter hat viele Monde
Unglaubliche Weiten: Der Planet Jupiter hat viele Monde
Adobe Stock
Die Rakete „Ariane 5“ mit dem Satelliten JUICE an Bord steht für den Start bereit
IMAGO / Belga

Einer muss der Größte sein. Im Fall unseres Sonnensystems ist es der Planet Jupiter. Das Besondere an ihm ist aber nicht nur seine Größe, sondern auch die vielen Monde, die er hat. Es sollen 95 sein, vier der bekannten Monde sind: Io (sprich: io), Europa, Ganymed und Kallisto.

Über diese vier Monde wollen Forscher und Forscherinnen jetzt mehr erfahren. Daher hat die Europäische Weltraumbehörde (ESA) nun einen Satelliten zu diesen Monden geschickt. Der Satellit mit dem Namen JUICE (sprich: tschus) wird acht Jahre unterwegs sein.

Schon jetzt weiß man einiges über diese Monde. So hat der Mond „Europa“ unter seiner Oberfläche, die aus Eis ist, einen Ozean aus flüssigem Wasser. Dieser Ozean ist größer als alle Ozeane der Erde zusammen! Forscherinnen glauben, dass es auf Europa Leben geben könnte, weil es in diesem Ozean ähnliche Bedingungen gibt wie auf der Erde. Ganymed ist der größte Mond des Sonnensystems. Kallisto hat viele Krater und sieht deshalb aus wie der Mond der Erde. Io hat viele Vulkane.

Bauteile aus Österreich

Wichtig ist auch, dass der Satellit auf seinem Weg zum Jupiter nicht kaputtgeht. Daher muss er vor großer Hitze und klirrender Kälte geschützt werden. Denn bei seinem Flug zum Jupiter kommt er nahe an der Sonne vorbei. Dafür braucht es eine Schutzschicht, die aus vielen dünnen Folien besteht. Die Folien haben österreichische Experten entwickelt.

Satelliten wie JUICE liefern der Wissenschaft wichtig Informationen, die helfen könnten, mehr über die Entstehung unseres Sonnensystems zu erfahren. Und es hilft auch dabei herauszufinden, ob es auch irgendwo anders noch Leben gibt.

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Raumfahrt

Auf der Suche nach fernen Galaxien

Teil drei unserer Weltraum-Serie: Von der Erde betrachtet sind Sterne funkelnde Punkte am Nachthimmel. Um Sterne, Planeten und Galaxien besser zu erforschen, haben Forscher ein geniales Teleskop ins All geschickt.

 

Gibt es Leben da draußen?
Adobe Stock

In den unendlichen Weiten des Weltraums schwirren viele Dinge herum. Neben Planeten und Sternen gibt es Raumstationen mit Menschen darin, Satelliten und besondere Teleskope. Eines dieser besonderen Teleskope ist das sogenannte „James-Webb-Teleskop“. Entwickelt wurde es von Forscherinnen und Forschern aus den USA, Europa und Kanada, im Dezember 2021 wurde es ins All geschickt.

Erste Bilder erreichen die Erde

Das James-Webb-Teleskop spürt seither verschiedene Objekte im All auf, schickt davon einzigartige Bilder zur Erde, die hier genauer untersucht werden. Das Besondere dabei ist, dass die Bilder besonders viele Details aus dem All zeigen. So konnten damit schon neue Galaxien und Sterne entdeckt werden.

Das James-Webb-Teleskop wiegt 6,5 Tonnen, also ungefähr so viel wie ein kleines Flugzeug oder ein kleiner LKW. Der Hauptspiegel hat einen Durchmesser von 6,5 Metern und ist ungefähr so groß wie ein Tennisplatz. Für eine Rakete ist das eigentlich zu groß. Deshalb musste der Spiegel für die Reise zum Zielort des James-Webb-Teleskops zusammengefaltet werden. Es ist das bisher größte und beste Teleskop, das jemals ins All geschickt wurde.

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