Autor: Edith Hochegger

Wofür Frauen erst kämpfen mussten

Wofür Frauen erst kämpfen mussten

In vielen Ländern mussten Frauen viele Jahre für mehr Rechte kämpfen. Auch in Österreich.

Gleichheit vor dem Gesetz - trotzdem gibt es Unterschiede
Gleichheit vor dem Gesetz – trotzdem gibt es Unterschiede
Imago/imagebroker

Früher hatten Frauen in Österreich viel weniger Rechte als heute. Sie durften nicht wählen und hatten in der Ehe weniger zu sagen als Männer. Doch viele mutige Frauen haben dafür gekämpft, dass sich das ändert. Eine davon war die Wienerin Adelheid Popp.

Adelheid Popp wurde vor über 150 Jahren geboren. Sie stammte aus armen Verhältnissen und durfte nur drei Jahre zur Schule gehen. Danach musste sie arbeiten, um Geld zu verdienen. Zuerst war sie Dienstmädchen, später Fabrikarbeiterin. Die Arbeit war hart, die Tage lang und sie bekam nur wenig Lohn. Lesen und Schreiben brachte sie sich selbst bei – am Abend nach der Arbeit. Und wann immer sie konnte, kämpfte sie dafür, dass Frauen weniger hart arbeiten mussten und mehr Lohn bekamen.

Kein Wahlrecht

Adelheid Popp setzte sich aber auch dafür ein, dass Frauen wählen durften. Früher durften in Österreich nur Männer wählen. Sie entschieden, wer das Land regieren durfte. Frauen hatten durfte nicht mitbestimmen. Das änderte sich erst vor 106 Jahren: Seit 1918 dürfen Frauen in Österreich wählen. Aber erst fast 50 Jahre später saß die erste Frau in der Regierung.

Weniger Mitsprache

Auch in der Ehe hatten Frauen früher weniger Rechte als Männer. Noch vor etwa 70 Jahren konnte der Mann entscheiden, ob seine Frau arbeiten durfte oder nicht. Erst 1957 wurde das Gesetz geändert. Aber es dauerte noch länger, bis Frauen und Männer wirklich gleich behandelt wurden – das geschah erst vor etwa 50 Jahren.

Weniger Geld

Heute sind Frauen und Männer vor dem Gesetz gleich. Trotzdem gibt es nach wie vor Unterschiede. Das liegt daran, dass Frauen seltener in besser bezahlte Positionen kommen. Außerdem Frauen arbeiten in Berufen wie Kinderbetreuung oder Alten- und Krankenpflege. Obwohl das wichtige Berufe sind, sind die Löhne niedriger als in anderen Berufen.

Hinzu kommt, dass Frauen öfter in Teilzeit arbeiten, weil sie sich auch um Kinder oder Familie kümmern. Aber auch in Berufen, in denen Männer und Frauen gleich viel arbeiten, verdienen Frauen dafür weniger.

Mutige Frauen

In Österreich gab es viele Frauen, die sich für mehr Gleichberechtigung eingesetzt haben. Eine davon war Marianne Hainisch. Sie kämpfte dafür, dass Frauen studieren durften.

Oder Johanna Dohnal. Sie war die erste Frauenministerin Österreichs und setzte sich für die Gleichberechtigung in Ehe und Beruf ein. Barbara Prammer war die erste Nationalratspräsidentin. Ihr war es wichtig, dass mehr Frauen in die Politik gehen.

Jedes Jahr am 8. März feiern wir den Weltfrauentag. Er erinnert uns daran, wie hart Frauen für ihre Rechte kämpfen mussten – und dass es noch immer viel zu tun gibt, damit alle Menschen die gleichen Chancen haben.

Möchtest du etwas zur Geschichte des Frauentages erfahren? Hier kannst du das nachlesen.

Gleichberechtigung: Wichtige Frauen in Österreich

Adelheid Popp (Wikimedia/unbekannt)
Adelheid Popp (Wikimedia/unbekannt)

Adelheid Popp (1869–1939) kämpfte dafür, dass Frauen wählen durften und bessere Arbeitsbedingungen bekamen.

Marianne Hainisch (Wikimedia/unbekannt)
Marianne Hainisch (Wikimedia/unbekannt)

Marianne Hainisch (1839–1936) setzte sich dafür ein, dass Mädchen in Österreich eine bessere Schulbildung bekommen und studieren dürfen.

Johanna Dohnal (Wikimedia/Thomas Jantzen/SPÖ)
Johanna Dohnal (Wikimedia/Thomas Jantzen/SPÖ)

Johanna Dohnal (1939–2010) war die erste Frauenministerin Österreichs. Sie kämpfte für die Gleichberechtigung von Frauen in Ehe, Beruf und Politik.

Barbara Prammer (Imago/Eibner)
Barbara Prammer (Imago/Eibner)

Barbara Prammer (1954–2014) war die erste Präsidentin des österreichischen Nationalrats. Auch sie setzte stark sich für Frauenrechte ein.

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Warum Frauen den 8. März feiern

Warum Frauen den 8. März feiern

Seit mehr als 100 Jahren wird am 8. März der Weltfrauentag gefeiert. Warum es diesen Tag gibt, zeigt ein Blick auf die Welt vor 100 Jahren.

Noch immer gibt es viele Länder, wo Frauen weniger Rechte als Männer haben
Noch immer gibt es viele Länder, wo Frauen weniger Rechte als Männer haben
Imago/Markus Heine

Die Geschichte des Weltfrauentages beginnt mit einer mutigen Frau: Sie hieß Theresa Malkiel und lebte als Kind mit ihrer Familie in einem Gebiet, das heute zur Ukraine gehört. Weil sie Juden waren, wurden sie dort verfolgt und schlecht behandelt. Daher wanderte die Familie in die USA aus. Theresa war damals 17 Jahre alt.

Theresa Malkiel hat mit ihrem Einsatz das Leben vieler Frauen besser gemacht (Wikimedia/unbekannt)
Theresa Malkiel hat mit ihrem Einsatz das Leben vieler Frauen besser gemacht (Wikimedia/unbekannt)

Aber auch in den USA erwartete sie kein besseres Leben, denn damals durften sich die meisten Frauen ihren Beruf nicht selbst aussuchen. Eine Ausbildung oder ein Studium konnten nur Frauen aus reicheren Familien machen, und so blieb vielen Frauen nur die Arbeit in einer Fabrik – so auch Theresa.

Harte Arbeit in der Fabrik

Die Arbeit in den Fabriken war hart. Zehn Stunden täglich standen die Frauen an den Maschinen. Sie hatten kaum freie Tage, die Luft war stickig, es war heiß und eng. Oft wurden sie sogar eingesperrt, damit sie nicht einfach gehen konnten. Dafür bekamen sie nur wenig Lohn.

Theresa fand das unfair und wollte etwas ändern. Sie wusste aber auch, dass sie das nur gemeinsam mit anderen Frauen schaffen konnte. Also organisierte sie Proteste. Immer mehr Frauen schlossen sich ihr an. 1909 gab es einen großen Streik in New York, bei dem Tausende Arbeiterinnen für bessere Löhne und weniger Arbeitsstunden protestierten. Dieser Streik dauerte fast drei Monate. Theresa Malkiel schrieb Berichte über diesen Streik, um mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen.

USA, 1909: Tausende Arbeiterinnen gingen für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne auf die Straße (Wikimedia/The U.S. National Archives)
USA, 1909: Tausende Arbeiterinnen gingen für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne auf die Straße (Wikimedia/The U.S. National Archives)

Kampf um Frauenrechte

Theresa wollte mehr für Frauen erreichen. Frauen sollten bessere Arbeit haben, mehr Geld verdienen und wählen gehen dürfen. Denn damals durften Frauen nicht wählen. Nur Männer bestimmten, wer das Land regierte.

In vielen anderen Ländern ging es den Frauen nicht besser. Aber auch dort gab es mutige Frauen, die für mehr Rechte kämpften.1910 schlug die deutsche Politikerin Clara Zetkin auf einer Konferenz in Kopenhagen vor, jedes Jahr einen „Frauentag“ zu feiern. Bereits 1911 gingen Hunderttausende Frauen auf die Straße, um für ihre Rechte zu demonstrieren.

Dass der Frauentag am 8. März begangen wird, erinnert an einen Streik von Arbeiterinnen in Russland. Dieser Streik fand am 8. März 1917 statt und löste eine Revolution in Russland aus. Bald darauf wurde der 8. März in vielen Ländern als Weltfrauentag begangen. Seit 1977 ist er offiziell ein internationaler Feiertag für die Rechte der Frauen. Und auch heute noch ist er ein wichtiger Tag: Denn in vielen Ländern haben Frauen noch immer weniger Rechte.

Möchtest du etwas zu Erfindungen von Frauen erfahren? Hier kannst du das nachlesen.

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Es ist fix: Gemeinsame Regierung von ÖVP, SPÖ und Neos

Es ist fix: Gemeinsame Regierung von ÖVP, SPÖ und Neos

Die drei Parteien haben einen Plan für eine gemeinsame Regierung. Wir haben uns angesehen, was sie für die Kinder in Österreich tun wollen.

Sie haben verhandelt: Andreas Babler (SPÖ), Christian Stocker (ÖVP) und Beate Meinl-Reisinger (Neos)
Sie haben verhandelt: Andreas Babler (SPÖ), Christian Stocker (ÖVP) und Beate Meinl-Reisinger (Neos)
Imago/Steinsiek.ch

In den nächsten vier Jahren werden ÖVP, SPÖ und Neos gemeinsam regieren. So sieht es zumindest jetzt aus. Dafür hat es zwei Anläufe gebraucht. Denn schon nach der Wahl im September 2024 haben diese drei Parteien zum ersten Mal miteinander verhandelt. Damals konnten sie sich aber nicht einigen.

Dann haben FPÖ und ÖVP miteinander verhandelt. Auch diese Gespräche sind gescheitert. Schließlich haben es ÖVP, SPÖ und Neos wieder miteinander versucht – dieses Mal mit Erfolg. Die drei Parteien werden also eine Koalition bilden.

Angelobung am Montag

Damit steht auch fest, dass Christian Stocker (ÖVP) Bundeskanzler und damit auch Chef dieser Regierung sein wird. Andreas Babler (SPÖ) wird Vizekanzler. Die drei haben auch entschieden, wie die Bereiche Schulen, Umwelt, Gesundheit und andere unter den Parteien aufgeteilt werden sollen. Am Wochenende wird noch in den Parteien entschieden, welche Leute Minister oder Ministerin werden sollen.

Spätestens am Montag soll auch das geklärt sein. Dann wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen die neue Regierung angeloben. Damit kann sie auch gleich mit der Arbeit beginnen.

Zustimmung der Mitglieder

Es gibt nur noch eine Hürde: Die Neos müssen ihre Mitglieder über dieses Programm zuerst abstimmen lassen. Diese Abstimmung ist am Samstag. In der ÖVP und in der SPÖ entscheiden nur bestimmte Gruppen von wichtigen Leuten in der Partei, ob das Programm passt.

Hier kannst du zum Beginn der neuerlichen Verhandlungen nachlesen.

Was für die Kinder besser werden soll

Handyverbot in der Schule

Es soll neue Regeln für Handys in der Schule geben. Jüngere Kinder sollen sie in der Schule nicht benutzen dürfen. Ältere Kinder sollen sie im Unterricht nur für bestimmte Aufgaben verwenden dürfen – manchmal vielleicht auch in den Pausen. Das soll Kindern und Jugendlichen helfen, sich besser auf den Unterricht zu konzentrieren.

Weniger Kinder in Armut

Familien, die wenig Geld haben, sollen mehr Hilfe bekommen. In Schulen und Kindergärten soll es zum Beispiel kostenloses, gesundes Essen geben.

Mehr Sozialarbeit an Schulen

In den Schulen sollen mehr Leute sein, die Kindern helfen, die Probleme haben. Sie sollen da sein, wenn Kinder traurig oder wütend sind.

Mehr Hilfe für Kinder mit besonderen Bedürfnissen

Kinder, die mehr Hilfe brauchen, sollen länger lernen dürfen. Sie sollen mehr Unterstützung bekommen, damit sie genauso gut lernen können wie andere Kinder.

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Danke für das Kompliment! Warum nette Worte wichtig sind

Danke für das Kompliment! Warum nette Worte wichtig sind

Der 1. März ist der Welttag der Komplimente. Ob Familie, Freunde oder Nachbarn – an diesem Tag geht es darum, anderen eine Freude zu bereiten!

Der einfachste Weg, jemandem eine Freude zu bereiten: ein Kompliment
Der einfachste Weg, jemandem eine Freude zu bereiten: ein Kompliment
Adobe Stock/magele-picture

„Du bist das beste Enkelkind auf der Welt!“ – Wenn dir deine Oma oder dein Opa so etwas sagt, hast du ein Kompliment bekommen. Das heißt, jemand hat dir etwas sehr Nettes gesagt. Im Alltag vergessen wir aber oft darauf, anderen mit lieben Worten eine Freude zu machen.

Deshalb gibt es diesen besonderen Tag. Er kommt ursprünglich aus den Niederlanden, dort heißt er „Nationale Complimentendag“. Der Tag soll dazu anregen, seinen Mitmenschen nette Worte zukommen zu lassen. Jeder hat die Zeit, sich ein Kompliment für Freundinnen und Freunde oder Familie zu überlegen und ihnen damit ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

Das machen Komplimente mit uns

Ein ehrliches Kompliment sorgt schnell dafür, dass im Gesicht des Gegenübers ein Lächeln auftaucht. Ein Kompliment kann aber noch mehr! Denn es lässt uns gut gelaunt durch den Tag gehen. Es gibt uns Energie und stärkt unser Selbstwertgefühl. Und es sorgt für eine friedliche und gute Stimmung. Und das funktioniert auf beiden Seiten: Sowohl die Person, die das Kompliment erhält, als auch diejenige, die die netten Worte ausspricht, spürt die positive Wirkung.

Überlege dir ein nettes Kompliment

Willst du einem Menschen, den du gern magst, an diesem Tag eine besondere Freude machen? Überlege dir Folgendes: Was schätzt du an dieser Person? Welche Eigenschaften bewunderst du an ihr? Kann sie vielleicht sehr gut zuhören? Ist die Person sehr kreativ oder kann sie gut singen? Kannst du immer auf die Hilfe dieser Person zählen? Sage das dann dieser Person!

Es ist aber nicht nur schön, anderen Menschen eine Freude zu bereiten und ihnen nette Dinge zu sagen. Es ist auch wichtig, das bei sich selbst zu machen! Was schätzt du an dir selbst? Welche Eigenschaften von dir magst du besonders gern? Was kannst du besonders gut?

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Große Sorge um Papst Franziskus

Große Sorge um Papst Franziskus

Papst Franziskus liegt seit über einer Woche im Krankenhaus. Er hat eine schwere Lungenentzündung. Es gibt jedoch Hoffnung, dass er die Krankheit gut übersteht.

Genesungswünsche für Papst Franziskus
Genesungswünsche für Papst Franziskus
Imago/Sipa USA

Viele Menschen auf der ganzen Welt sorgen sich um Papst Franziskus. Seit dem 14. Februar liegt er in einem Krankenhaus in Rom. Der Grund: Er leidet an einer schweren Lungenentzündung. Doch inzwischen gibt es wieder gute Nachrichten: Es geht ihm langsam besser!

Was ist eine Lungenentzündung?

Eine Lungenentzündung ist eine Krankheit, bei der sich die Lunge entzündet. Diese Entzündung kann durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden, die in die Lunge gelangen.  Dadurch wird das Atmen schwieriger. Menschen mit einer Lungenentzündung haben oft Fieber, Husten und fühlen sich sehr müde.

Für ältere Menschen wie den 88-jährigen Papst kann eine Lungenentzündung besonders gefährlich sein. Denn im hohen Alter ist der Körper nicht mehr so stark und kann sich schwerer gegen Krankheiten wehren. Deshalb ist es wichtig, dass Papst Franziskus im Krankenhaus ist. Dort wird er gut versorgt und bekommt Medikamente, damit es ihm bald wieder besser geht.

Wie geht es dem Papst jetzt?

Jeden Tag gibt es neue Berichte über den Zustand von Papst Franziskus. Ärzte und Krankenpflegerinnen kümmern sich gut um ihn. Die letzten Nachrichten klingen zum Glück besser: Papst Franziskus hat kein Fieber mehr, sein Zustand ist stabil. Das heißt, es geht ihm nicht besser, aber auch nicht schlechter. Inzwischen kann er sogar schon wieder ein bisschen arbeiten!

Er liest Berichte und betet. Und er trifft sich auch mit wichtigen Leuten im Krankenzimmer. Vor ein paar Tagen hat ihn Giorgia Meloni besucht. Sie ist die Ministerpräsidentin von Italien und damit die wichtigste Politikerin des Landes.

Papst Franziskus mit Kindern im November 2024 (Imago/Zuma Press Wire)
Papst Franziskus mit Kindern im November 2024 (Imago/Zuma Press Wire)

Viele Menschen beten für ihn

Menschen auf der ganzen Welt hoffen, dass es Papst Franziskus bald wieder gut geht. Sie beten für ihn, zünden Kerzen an und schicken ihm gute Wünsche. Auch die kranken Kinder im Krankenhaus denken an ihn. Einige haben Zeichnungen für den Papst gemacht, die ihm übergeben wurden.

Wer ist Papst Franziskus?

Papst Franziskus ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er ist der wichtigste Priester für alle katholischen Christen weltweit. Sein Geburtsname ist Jorge Mario Bergoglio. Er stammt aus Buenos Aires (Argentinien, ein Land in Südamerika) und war dort Priester. Am 13. März 2013  wurde er zum Papst gewählt. Franziskus ist der erste Papst aus Südamerika.

Sein Zuhause ist der Vatikan. Der ist ein kleiner Staat in der Stadt Rom, Italien. Dort steht  auch der berühmte Petersdom. Das ist eine große Kirche, in der viele wichtige Gottesdienste stattfinden. Der Vatikan hat eine eigene Post, eigene Briefmarken und eine eigene Polizei.

Franziskus hat als Papst viele Aufgaben. Er leitet die katholische Kirche, feiert große Gottesdienste, reist in viele Länder und spricht mit den Menschen über den Glauben. Außerdem setzt er sich besonders für arme Menschen ein.

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Internationaler Tag der Muttersprache

Internationaler Tag der Muttersprache

Der 21. Februar ist der Tag der Muttersprache. Was hat das mit den vielen Sprachen zu tun, die auf der Welt und in Österreich gesprochen werden?

Auf der Welt gibt es viele Sprachen
Auf der Welt gibt es viele Sprachen
Adobe Stock/Berit Kessler

Im Jahr 2025 wird der Internationale Tag der Muttersprache bereits zum 25. Mal gefeiert. Die Idee dazu stammt von der Unesco. Die Unesco ist ein eine Sonderorganisation der UNO, der Vereinten Nationen. Sie ist für Bildung und Kultur zuständig.

Was ist Muttersprache?

Die Muttersprache ist die erste Sprache, die ein Kind lernt. Deshalb wird sie auch oft Erstsprache genannt.

Mama und Papa sind wichtig beim Lernen der Muttersprache (Adobe Stock/Penn/peopleimages.com)
Mama und Papa sind wichtig beim Lernen der Muttersprache (Adobe Stock/Penn/peopleimages.com)

Wie wird Muttersprache gelernt?

Das Kind braucht zum Lernen der Muttersprache keine Schule, kein Schulbuch, keinen Stift. Das Kind lernt vor allem von der Mama und vom Papa, aber auch von den Geschwistern, den Großeltern – einfach allen Personen, die um das Kind herum sind. Und das Kind lernt die Sprache dadurch, dass es alles nachmacht: die Wörter, die verwendet werden – die Aussprache der Wörter – die Regeln, wie ein Satz gebildet wird … Und noch vieles mehr. Diese Sprache erlernt das Kind im Laufe des Heranwachsens fast perfekt – und das ganz unbewusst.

Welche Sprache ist die Muttersprache?

Jede Sprache der Welt – davon gibt es mehr als 6000 – kann eine Muttersprache sein. Es gibt aber auch Menschen, die nicht nur eine Muttersprache haben. Das ist zum Beispiel dann so, wenn die Mama die eine Sprache mit dem Kind spricht, und der Papa eine andere.

Warum gibt es den Tag der Muttersprache überhaupt?

Der Tag der Muttersprache ist ein Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Denn fast die Hälfte der weltweit gesprochenen Sprachen ist vom Aussterben bedroht. Das heißt: Wenn niemand mehr eine Sprache spricht, stirbt sie aus. Mehrsprachigkeit bedeutet, dass man andere Sprachen lernt und sich dadurch mit anderen Menschen unterhalten kann.

Welche Muttersprachen gibt es in Österreich?

Die meisten Menschen in Österreich haben Deutsch als Muttersprache. In Österreich gibt es aber noch viele andere Sprachen, die Kinder als Muttersprache lernen: Das sind zum Beispiel Kroatisch, Slowenisch oder Ungarisch, aber auch Türkisch, Polnisch, Ukrainisch oder Rumänisch.

Was ist die Amtssprache in Österreich?

Eine Amtssprache ist die offizielle Sprache in einem Land. Das heißt, dass diese Sprache bei öffentlichen Stellen, wie zum Beispiel bei Behörden oder bei Gerichten, verwendet wird. In Österreich ist die Amtssprache Deutsch. Menschen, die also nicht Deutsch als Muttersprache haben, müssen in Österreich trotzdem Deutsch können. Denn diese Sprache brauchen wir für unser gesamtes Leben hier: in der Schule, bei der Arbeit, beim Einkaufen, vor Gericht, …

In Österreich gibt es aber noch sogenannte Minderheitensprachen, die vom Gesetz her auch Amtssprachen sind in Österreich: Das sind Ungarisch, Slowenisch und Burgenland-Kroatisch.

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Am Sonntag wird ein neuer Bundestag gewählt

Am Sonntag wird ein neuer Bundestag gewählt

Am 23. Februar entscheidet sich, wer Deutschland in den nächsten vier Jahren regieren wird. Diese Wahlen finden früher als geplant statt.

In Deutschland wird am Sonntag der Bundestag gewählt
In Deutschland wird am Sonntag der Bundestag gewählt
Adobe Stock/Zerbor

Den Menschen in Deutschland steht ein spannender Sonntag bevor: Es ist der Tag der Bundestagswahl, an dem eine neue Regierung gewählt wird. Die Wahl findet früher statt als ursprünglich geplant. Eigentlich sollte erst am 28. September 2025 gewählt werden.

Warum wird früher gewählt?

Seit drei Jahren regieren in Deutschland die drei Parteien SPD, Grüne und FDP gemeinsam. Doch in einigen Fragen konnten sie sich dann nicht einigen. Vor allem beim Thema Geld gingen die Meinungen auseinander. SPD und Grüne wollten mehr Geld ausgeben, zum Beispiel für den Klimaschutz. Die FDP wollte weniger Schulden machen und sparsamer sein. Diese unterschiedlichen Ansichten führten dazu, dass die Zusammenarbeit nicht mehr funktionierte. Die Regierung zerbrach.

Deshalb wird jetzt am Sonntag ein neuer Bundestag gewählt. Da Deutschland so wie Österreich eine Demokratie ist, entscheiden auch dort die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stimme, wer das Land in den nächsten vier Jahren regieren soll.

Was ist der Bundestag?

Der Bundestag ist das Parlament Deutschlands. Hier versammeln sich die gewählten Vertreterinnen und Vertreter des Volkes, um Gesetze zu beschließen und die Regierung zu kontrollieren. In Österreich gibt es den Nationalrat. Er funktioniert ähnlich. Ein Unterschied ist: Der Nationalrat besteht aus 183 Abgeordneten und wird alle fünf Jahre gewählt. Der Bundestag hat 736 Abgeordnete und wird normalerweise alle vier Jahre gewählt.

Wie wird entschieden, wer regiert?

Zuerst werden die Wahlstimmen ausgezählt. Danach steht dann fest, wie viele Sitze jede Partei im Bundestag hat. Damit eine Partei regieren kann, braucht sie die Mehrheit im Bundestag – also mindestens 368 von insgesamt 736 Stimmen.

Meistens hat keine Partei allein genug Stimmen. Deshalb bilden zwei oder mehr Parteien eine sogenannte Koalition. Koalition bedeutet also, dass sich zwei oder mehrere Parteien zusammenschließen, um gemeinsam zu regieren. Der Bundespräsident schlägt eine Person als Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin vor, die dann vom Bundestag mit Mehrheit gewählt werden muss.

Ist der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin gewählt, werden die Minister und Ministerinnen ernannt. Diese sind dann für bestimmte Bereiche zuständig, zum Beispiel für Gesundheit, Schule, Finanzen oder Landwirtschaft.

Wahlplakate der SPD und der CDU zur Bundestagswahl 2025 in Deutschland (Imago/Jan Huebner)
Wahlplakate der SPD und der CDU zur Bundestagswahl 2025 in Deutschland (Imago/Jan Huebner)

Wer hat die besten Chancen, diese Wahl zu gewinnen?

Wie vor jeder Wahl gibt es auch in Deutschland Umfragen. Diese zeigen derzeit, dass die CDU/CSU vorne liegt. An zweiter Stelle folgt die AfD, an dritter Stelle die SPD und dann die Grünen. Dahinter liegen die FDP und andere kleinere Parteien. Um überhaupt in den Bundestag einzuziehen, muss eine Partei bei der Wahl mindestens fünf Prozent der Stimmen erhalten.

Doch wie die Wahl tatsächlich ausgeht, wird sich erst am Sonntagabend zeigen. Eines ist aber jetzt schon klar: Es wird spannend.

Im Jahr 2021 wurde das letzte Mal in Deutschland gewählt. Hier kannst du nachlesen, wer damals zur Wahl stand.

Das sind die Spitzenkandidaten der Parteien:

Friedrich Merz (CDU/CSU)

Die CDU/CSU ist eine konservative Partei. Sie setzt sich vor allem für Sicherheit ein und möchte, dass Deutschland eine starke Wirtschaft hat. Friedrich Merz ist Mitglied derselben Partei wie Angela Merkel. Sie war 16 Jahre lang Bundeskanzlerin in Deutschland.

Olaf Scholz (SPD)

Die SPD ist eine sozialdemokratische Partei in Deutschland. Sie setzt sich vor allem für soziale Gerechtigkeit und gute Löhne ein. Olaf Scholz ist zurzeit Bundeskanzler. Er will im Amt bleiben.

Alice Weidel (AfD)

Die AfD ist eine rechte Partei. Sie will vor allem, dass weniger Migrantinnen und Migranten nach Deutschland kommen. Und dass sich die EU weniger in deutsche Angelegenheiten einmischt.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen)

Die Grünen setzen sich vor allem für den Klimaschutz ein. Sie wollen, dass mehr Energie aus Windrädern und Sonne gewonnen wird, weil das besser für die Umwelt ist.

Christian Lindner (FDP)

Die FDP setzt sich vor allem für niedrige Steuern ein und will, dass der Staat weniger Vorschriften macht.

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Die Mücke, die sich einfrieren lässt

Die Mücke, die sich einfrieren lässt

In der eisigen Antarktis können nur wenige Tiere leben. Wie das ausgerechnet eine winzig kleine Mücke schafft, haben jetzt Forscherinnen und Forscher aus Japan herausgefunden.

Zwei Mücken der Art Belgica antarctica
Zwei Mücken der Art Belgica antarctica
Tasteofcrayons

Die Antarktis ist ein ungemütlicher Ort. Im Winter, von Mai bis September, sinken die Temperaturen auf bis zu minus 80 Grad Celsius. Meistens weht ein heftiger Sturm. Auch im Sommer ist es nicht viel besser. Von Oktober bis April schwanken die Temperaturen zwischen minus 20 und minus 40 Grad Celsius. Nur an der Küste klettern die Temperaturen manchmal auf null Grad Celsius.

In dieser eisigen Welt überleben nur Tiere mit dickem Fell, dichten Federn und einer dicken Fettschicht, wie Pinguine, Robben und Sturmvögel. Aber es gibt auch ein winziges Insekt, die das aushält – eine kleine Mücke.

Die Mücke heißt Belgica antarctica. Sie ist nur zwei bis sechs Millimeter groß und kann nicht fliegen. Entdeckt wurde sie 1898 von belgischen Forschern, die mit dem Schiff Belgica in der Antarktis unterwegs waren. Doch erst 127 Jahre später und mithilfe moderner Technik konnten Forschende ihr Geheimnis lüften.

Wie überlebt die Mücke?

Ein Forscherteam aus Japan hat sechs Jahre lang im Labor an der Mücke geforscht. Sie fanden heraus, dass die Mücke sich mehrmals einfrieren lassen kann – und trotzdem überlebt!
Die Mücke beginnt ihr Leben als Ei. Die Larven, die Algen und Moos fressen, halten im ersten Winter eine Pause ein und sparen Energie.

Im Sommer wachsen sie weiter. Im zweiten Winter folgt eine längere Pause, die bei allen Larven gleichzeitig passiert. Im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, verpuppen sie sich und schlüpfen alle zur gleichen Zeit. Die erwachsenen Mücken leben nur wenige Tage, um sich zu paaren und Eier zu legen. Dann sterben sie – und alles beginnt von vorn.

Warum ist die Mücke so interessant?

Die Mücke ist deshalb so interessant, weil sie etwas kann, das viele Tiere nicht können. Sie überlebt, obwohl sie eingefroren wird. Selbst wenn sich Eis in ihrem Körper bildet, bleibt sie am Leben. Sogar dass sie austrocknet, macht ihr nichts aus.

Forscherinnen und Forscher hoffen, dass sie durch diese Mücke viel lernen können. In der Medizin könnte dieses Wissen sehr nützlich sein. Wenn man versteht, wie die Mücke das Einfrieren überlebt, könnte man vielleicht Organe wie Herz, Nieren oder Leber besser lagern, bis sie für eine Operation gebraucht werden. Auch Medikamente könnten durch dieses Wissen länger haltbar gemacht werden.

Sogar für die Weltraumforschung ist das spannend. Auf langen Reisen, zum Beispiel zum Mars, müssten Menschen extreme Kälte aushalten. Die Mücke könnte helfen, den menschlichen Körper darauf vorzubereiten

Kurz gesagt: Diese kleine Mücke könnte der Wissenschaft helfen, die Zukunft der Menschen besser zu machen.

Möchtest du mehr über die Antarktis lesen? Hier findest du unseren Lexikoneintrag.

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Karneval in Venedig: Kunstvolle Masken, bunte Paraden und ein Engel

Karneval in Venedig: Kunstvolle Masken, bunte Paraden und ein Engel

Mit geschmückten Booten wird am Sonntag der Karneval in Venedig eröffnet. Und auch heuer lockt dieses Spektakel Tausende Besucher in die Lagunenstadt.

Prachtvolle Masken beim Karneval in Venedig
Prachtvolle Masken beim Karneval in Venedig
Imago/Cavan Images

Bevor die Fastenzeit beginnt, wird in vielen Ländern noch einmal so richtig gefeiert. Bei uns gibt es Bälle, Faschingsfeste und Umzüge. Doch viele Menschen zieht es in diesen Tagen nach Venedig (Italien). Denn dort beginnt am Sonntag der Karneval.

Der Karneval in Venedig gehört zu den ältesten in Europa. Schon vor über 900 Jahren tanzten und feierten die Menschen in den engen Gassen der Lagunenstadt. Die reichen Leute besuchten prächtige Bälle, die Ärmeren feierten auf der Straße. Masken spielten dabei immer schon eine wichtige Rolle. Mit ihnen verschwindet der Unterschied zwischen Arm und Reich – zumindest für eine Weile.

Die Masken

Masken wurden in Venedig aber nicht nur im Karneval getragen. Schauspieler trugen sie im Theater, um verschiedene Rollen zu spielen. Ärzte schützten sich mit Masken mit langen Schnäbeln vor Krankheiten. Adelige trugen vor allem bei Festen eine sogenannte Bauta. Das ist eine weiße Maske aus Pappe, Samt oder Seide. Sie bedeckt das ganze Gesicht – damit blieben die Adeligen unerkannt.

Das ging bis zum 1797. Dann eroberte der französische Feldherr Napoleon Venedig. Er tauschte die Stadt mit den Österreichern gegen andere Gebiete. Und  irgendwann wurde der Karneval verboten. Erst vor 45 Jahren brachten Künstler das Fest zurück in die Stadt. Seitdem strömen jedes Jahr Besucher aus aller Welt nach Venedig, um den Karneval zu erleben.

Der Engelsflug

Am Sonntag (16. Februar) beginnt der Karneval mit einer farbenfrohen Eröffnung auf dem Wasser. Boote, geschmückt mit bunten Blumen und Lichtern, gleiten durch die Kanäle. Auf dem Markusplatz wetteifern die schönsten und aufwendigsten Kostüme um Preise.

Zehn Tage vor Aschermittwoch, also nächsten Sonntag, findet der sogenannte „Engelsflug“ über den Markusplatz statt. Der „Angelo“, eine verkleidete Schauspielerin, schwebt an einem Seil vom Glockenturm der Markuskirche zum Dogenpalast. Der Engelsflug läutet in Venedig den Höhepunkt des Karnevals ein. Vor über 500 Jahren wurde diese Tradition begründet. Damals kletterte ein Artist erst auf den Glockenturm hinauf und dann auf einem Seil zum Dogenpalast hinüber.

Engelsflug beim Karneval in Venedig (Imago/Independent Photo Agency)
Engelsflug beim Karneval in Venedig (Imago/Independent Photo Agency)

Die Parade

Zum Abschluss des Karnevals zieht eine große Parade durch die Straßen. Musiker, Tänzer und Maskenträger füllen die Stadt. Mit dieser festlichen Parade endet der Karneval – und die Fastenzeit beginnt.

Du weißt schon viel über den Fasching? – Teste dein Wissen bei unserm großen Faschingsquiz.

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Seeadler – Der König der Lüfte ist zurück in Österreich

Seeadler – Der König der Lüfte ist zurück in Österreich

Gute Nachrichten gibt es vom Seeadler: Derzeit brüten rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Das ist nicht selbstverständlich. Denn lange galt dieser Greifvogel bei uns als ausgestorben.

Seeadler ernähren sich auch von Fischen
Seeadler ernähren sich auch von Fischen
WWF/Jari Peltomäki

Vor über 70 Jahren war der Seeadler in Österreich noch weit verbreitet. Er kreiste über Flüssen, baute Horste in hohen Bäumen und zog dort seine Jungen groß. Doch irgendwann wurde ihm das Leben bei uns schwer gemacht. Vor allem, als immer mehr Wälder gerodet und immer mehr Flüsse begradigt wurden. Die Wildnis verschwand. In der Landwirtschaft wurden Gifte eingesetzt, um Unkraut zu vernichten. Doch dieses Gift tötete viele Tiere, auch den Seeadler. In dieser Zeit wurde der Greifvogel aber auch gejagt. Denn viele glaubten, dass der Seeadler zu viele Fische und andere Tiere frisst und deshalb ein Problem ist. All das führte schließlich dazu, dass der mächtige Greifvogel aus Österreich verschwand.

Strenge Gesetze

Um den Seeadler wieder nach Österreich zurückzuholen, startete die Naturschutzorganisation WWF vor 25 Jahren ein Projekt, um diesen Greifvogel besser zu schützen. Seit 2001 ist es verboten, ihn zu jagen oder zu vergiften. Zudem entstanden große Schutzgebiete, in denen er ungestört brüten kann.

Diese Maßnahmen zeigen Wirkung. Seit einigen Jahren siedeln sich wieder mehr Seeadler an. Derzeit brüten über 90 Paare in Österreich, vor allem an großen Flüssen wie der Donau, an der March oder am Neusiedler See. Dort finden sie auch ihre Nahrung: Seeadler jagen vor allem Fische und Wasservögel. Das Waldviertel hat sich zur „Seeadler-Hochburg“ entwickelt, mit besonders vielen Paaren. Einige nisten sogar in den Bergen auf fast 900 Metern Höhe. Auch im Osten und Süden der Steiermark leben inzwischen einige Brutpaare.

Seeadler im Horst (WWF/Jiri Bohdal)
Seeadler im Horst (WWF/Jiri Bohdal)

Daten sammeln

Um die Seeadler noch besser schützen zu können, wurden einige Vögel vom WWF mit kleinen Sendern ausgestattet. Diese zeichnen auf, wo die Adler fliegen, wo sie jagen und wo sie brüten.

Dank dieser Daten wissen die Forscherinnen und Forscher nun, dass einige der in Österreich geschlüpften Greifvögel später in Tschechien, in der Slowakei oder in Ungarn brüten.

Windräder und Giftköder

Trotz der Erfolge sind die Seeadler noch nicht sicher. Windräder stellen eine große Gefahr dar, da Adler in die Rotoren fliegen und sich verletzen können. Auch illegale Jäger und Giftköder bleiben ein Problem, obwohl das Jagen und Vergiften streng verboten sind.

Aber auch Lärm ist ein großes Problem: Seeadler brauchen vor allem während der Brutzeit viel Ruhe. Wenn in ihrem Lebensraum zu viele Menschen unterwegs sind oder mit lauten Maschinen gearbeitet wird, fühlen sich die Vögel gestört und verlassen ihre Nester.

Besserer Schutz für die Natur

Damit Seeadler in Österreich bleiben und sich hier auch vermehren, setzt sich der WWF weiter für ihren Schutz ein. Die Naturschützer fordern, dass ein neues Gesetz für die Natur in Europa wirklich gut umgesetzt wird. Dieses Gesetz soll dafür sorgen, dass Schutzgebiete verbessert werden und auch andere Orte für Wildtiere wieder sicherer werden.

Mehr spannende Geschichten über Tiere und die Arbeit des WWF findest du hier: www.wwf.at/teampanda/kinder-wissen

Der Seeadler ist das Wappentier von Österreich

Der Seeadler ist ein sehr großer und kräftiger Vogel, den man schon von Weitem erkennen kann. Sein braunes Gefieder, der weiße Schwanz und der starke gelbe Schnabel machen ihn unverwechselbar.

Besonders beeindruckend ist sein Flug: Wenn er mit ausgebreiteten Flügeln durch die Luft segelt, sieht er fast aus wie ein fliegendes Brett. Seine breiten Schwingen helfen ihm dabei, lange zu gleiten, ohne sich groß anzustrengen.

Seeadler können sehr alt werden. In der freien Natur leben sie meist bis zu 30 Jahre.

Weil der Adler für Stärke, Mut und Kraft steht, ist der Seeadler auch das Tier, das im österreichischen Staatswappen abgebildet ist.

Österreichisches Staatswappen (Adobe Stock/Maxi_2015)
Österreichisches Staatswappen (Adobe Stock/Maxi_2015)

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