Warum Frauen den 8. März feiern

Warum Frauen den 8. März feiern

Seit mehr als 100 Jahren wird am 8. März der Weltfrauentag gefeiert. Warum es diesen Tag gibt, zeigt ein Blick auf die Welt vor 100 Jahren.

Noch immer gibt es viele Länder, wo Frauen weniger Rechte als Männer haben
Noch immer gibt es viele Länder, wo Frauen weniger Rechte als Männer haben
Imago/Markus Heine

Die Geschichte des Weltfrauentages beginnt mit einer mutigen Frau: Sie hieß Theresa Malkiel und lebte als Kind mit ihrer Familie in einem Gebiet, das heute zur Ukraine gehört. Weil sie Juden waren, wurden sie dort verfolgt und schlecht behandelt. Daher wanderte die Familie in die USA aus. Theresa war damals 17 Jahre alt.

Theresa Malkiel hat mit ihrem Einsatz das Leben vieler Frauen besser gemacht (Wikimedia/unbekannt)
Theresa Malkiel hat mit ihrem Einsatz das Leben vieler Frauen besser gemacht (Wikimedia/unbekannt)

Aber auch in den USA erwartete sie kein besseres Leben, denn damals durften sich die meisten Frauen ihren Beruf nicht selbst aussuchen. Eine Ausbildung oder ein Studium konnten nur Frauen aus reicheren Familien machen, und so blieb vielen Frauen nur die Arbeit in einer Fabrik – so auch Theresa.

Harte Arbeit in der Fabrik

Die Arbeit in den Fabriken war hart. Zehn Stunden täglich standen die Frauen an den Maschinen. Sie hatten kaum freie Tage, die Luft war stickig, es war heiß und eng. Oft wurden sie sogar eingesperrt, damit sie nicht einfach gehen konnten. Dafür bekamen sie nur wenig Lohn.

Theresa fand das unfair und wollte etwas ändern. Sie wusste aber auch, dass sie das nur gemeinsam mit anderen Frauen schaffen konnte. Also organisierte sie Proteste. Immer mehr Frauen schlossen sich ihr an. 1909 gab es einen großen Streik in New York, bei dem Tausende Arbeiterinnen für bessere Löhne und weniger Arbeitsstunden protestierten. Dieser Streik dauerte fast drei Monate. Theresa Malkiel schrieb Berichte über diesen Streik, um mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen.

USA, 1909: Tausende Arbeiterinnen gingen für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne auf die Straße (Wikimedia/The U.S. National Archives)
USA, 1909: Tausende Arbeiterinnen gingen für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne auf die Straße (Wikimedia/The U.S. National Archives)

Kampf um Frauenrechte

Theresa wollte mehr für Frauen erreichen. Frauen sollten bessere Arbeit haben, mehr Geld verdienen und wählen gehen dürfen. Denn damals durften Frauen nicht wählen. Nur Männer bestimmten, wer das Land regierte.

In vielen anderen Ländern ging es den Frauen nicht besser. Aber auch dort gab es mutige Frauen, die für mehr Rechte kämpften.1910 schlug die deutsche Politikerin Clara Zetkin auf einer Konferenz in Kopenhagen vor, jedes Jahr einen „Frauentag“ zu feiern. Bereits 1911 gingen Hunderttausende Frauen auf die Straße, um für ihre Rechte zu demonstrieren.

Dass der Frauentag am 8. März begangen wird, erinnert an einen Streik von Arbeiterinnen in Russland. Dieser Streik fand am 8. März 1917 statt und löste eine Revolution in Russland aus. Bald darauf wurde der 8. März in vielen Ländern als Weltfrauentag begangen. Seit 1977 ist er offiziell ein internationaler Feiertag für die Rechte der Frauen. Und auch heute noch ist er ein wichtiger Tag: Denn in vielen Ländern haben Frauen noch immer weniger Rechte.

Möchtest du etwas zu Erfindungen von Frauen erfahren? Hier kannst du das nachlesen.

Weitere Beiträge: