Deutschland hat die Wahl

Deutschland hat die Wahl

Was in unserem Nachbarland gewählt wird und wer Chancen auf viele Stimmen hat.

Wer in Deutschland künftig das Sagen hat, das wird bei der Wahl am Sonntag entschieden
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Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Armin Laschet: Sie alle wollen das Sagen in Deutschland haben
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In unserem Nachbarland Deutschland gibt es am Sonntag (26. September) Wahlen, und zwar die sogenannten Bundestagswahlen. Als Bundestag wird das Parlament in Deutschland bezeichnet. Ein Parlament ist eine Volksvertretung. Das heißt, dass die Mitglieder des Parlaments die Interessen der Menschen, die sie gewählt haben, vertreten. Diese Mitglieder werden deshalb auch Volksvertreter oder Abgeordnete genannt.

Was tut der Bundestag?

Die Mitglieder im Bundestag treffen sich regelmäßig, um die Lage in Deutschland zu diskutieren und um neue Gesetze zu beschließen oder zu verändern. Die Mitglieder im Bundestag entscheiden aber zum Beispiel auch, wie viel Geld der Staat ausgeben darf.

Die meisten Mitglieder im Parlament gehören einer Partei an. Je mehr Stimmen eine Partei bei den Wahlen bekommt, desto mehr ihrer Mitglieder sind im Parlament vertreten.
Alle vier Jahre wird das Parlament, also der Bundestag, neu gewählt. So haben die Menschen die Möglichkeit, mitzubestimmen, welche Gesetze im Land beschlossen werden. Sind die Menschen nämlich unzufrieden, können sie für eine andere Partei stimmen.

Zwei Stimmen pro Wählerin und Wähler

Alle Deutschen über 18 Jahre dürfen am Sonntag wählen. Die meisten Wählerinnen und Wähler gehen in ein sogenanntes Wahllokal. Dafür werden zum Beispiel Räume in Schulen oder auf der Gemeinde verwendet. Dort bekommt man einen Wahlzettel, auf dem man seine Wahl trifft. Das heißt, man kreuzt eine Partei oder einen Namen an, man macht also ein x davor.

In Deutschland haben die Menschen bei der Bundestagswahl zwei Stimmen. Mit dem ersten Kreuz wird direkt ein Kandidat oder eine Kandidatin aus dem eigenen Wahlkreis (also der Region, in der man lebt) gewählt. In Deutschland gibt es 299 Wahlkreise. Diejenigen Kandidatinnen und Kandidaten, die am meisten dieser direkten Stimmen bekommen, haben einen Platz im Bundestag sicher. Die Hälfte der Mitglieder im Bundestag wird auf diese Art bestimmt. Insgesamt hat der Bundestag 709 Mitglieder.

Die andere Hälfte wird über die zweite Stimme gewählt. Dabei wählt man nicht unter Kandidatinnen und Kandidaten, sondern man gibt einer Partei seine Stimme. Jede Partei hat eine Liste mit Namen von Politikerinnen und Politikern, die im Bundestag arbeiten möchten. Je mehr Stimmen eine Partei hat, desto mehr ihrer Mitglieder darf sie in den Bundestag schicken.

Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin

Die Mitglieder des Bundesrates haben noch eine ganz wichtige Aufgabe. Sie wählen den neuen Bundeskanzler oder die neue Bundeskanzlerin. In den vergangenen Jahren war das Angela Merkel. Sie tritt aber nicht mehr zur Wahl an. Es gibt mehrere Politikerinnen und Politiker, die gerne Bundeskanzlerin beziehungsweise Bundeskanzler in Deutschland werden würden. Der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin hat nämlich viel Macht. Er oder sie ist der Chef beziehungsweise die Chefin der Regierung. Gemeinsam mit den Bundesministerinnen und -ministern regiert die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler Deutschland.

Im Bild siehst du Angela Merkel. Sie war in den vergangenen Jahren Bundeskanzlerin in Deutschland

Über folgende drei Personen wurde in letzter Zeit viel in Fernsehen und Radio gesprochen. Sie wollen Bundeskanzler beziehungsweise Bundeskanzlerin werden.

Olaf Scholz:

Olaf Scholz ist ein Politiker der SPD. Die SPD ist die Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Die SPD ist eine sogenannte Arbeiterpartei. Sie setzt sich vor allem für mehr Gerechtigkeit in der Arbeitswelt ein. Diese Partei will, dass alle Menschen so viel verdienen, dass sie gut damit leben können. Wenn manche Menschen sehr viel verdienen, sollen sie einen Teil des Geldes an den Staat zahlen (Steuern), damit anderen, die Unterstützung brauchen, geholfen werden kann. Die SPD setzt sich auch für eine gute Bildung für alle Kinder ein, egal, ob deren Eltern reich sind oder nicht. Die Partei steht grundsätzlich für Fairness und Gerechtigkeit.

Armin Laschet:

Armin Laschet ist ein Politiker der CDU. CDU steht für Christlich Demokratische Union Deutschlands. Als Kandidat für das Kanzleramt tritt er jedoch für die Union aus den beiden Parteien CDU und CSU an. Die CDU-Partei arbeitet nämlich eng mit der CSU-Partei in Bayern zusammen. Deshalb sagt man auch Schwesternpartei dazu. CSU steht für Christlich Soziale Union. Die beiden Parteien zusammen nennt man oft auch die Union. Beide Parteien setzen sich dafür ein, dass es der Wirtschaft, also den Firmen und Unternehmen, gut geht. So wollen sie viele Arbeitsplätze für die Menschen schaffen.

Annalena Baerbock:

Annalena Baerbock ist eine Politikerin der Grünen (Bündnis 90/Die Grünen). Das wichtigste Anliegen der Grünen ist der Schutz des Klimas und der Umwelt. Sie wollen zum Beispiel, dass die Kohlekraftwerke, die Energie erzeugen, in Deutschland nicht mehr betrieben werden dürfen. Sie verursachen nämlich viele schädliche Abgase. Stattdessen bauen die Grünen auf Energie aus Wasser, Sonne und Wind. Außerdem will die Partei, dass es weniger Autos auf den Straßen gibt. Dafür soll es bessere Verbindungen mit Bussen und Zügen geben. Die Partei macht sich für alle Menschen stark, egal, ob es Frauen, Männer, Ausländer oder andere Gruppen sind. Alle sollen die gleichen Rechte haben.

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