3D: Youtuber druckt sich eigene Achterbahn
Spielzeug, Ersatzteile und sogar künstliche Arme: Das alles kann mit 3D-Druckern erzeugt werden. Aber wie funktionieren solche Geräte eigentlich?
Rund sechs Monate hat ein Youtuber (sprich: ju-tjuber) für den Bau einer Achterbahn gebraucht. Das Besondere daran: Alle Teile davon kamen aus dem Drucker, nämlich aus einem 3D-Drucker. Insgesamt 2983 Einzelteile sollen es genau gewesen sein. In mühsamer Kleinarbeit hat sie der Youtuber zusammengebaut und in seinem Garten aufgestellt.
Wie funktioniert ein 3D-Drucker?
Mit 3D-Druckern (sprich: drei-de) können heutzutage unterschiedlichste Dinge gedruckt werden, etwa Ersatzteile für Fahrräder, für Modell-Eisenbahnen und sogar für den menschlichen Körper. Aber wie funktioniert das eigentlich? Will man zum Beispiel eine Spielfigur drucken, wird auf einem Computer zunächst ein Bauplan von der Figur erstellt. Der Drucker kann auf diesen Bauplan zugreifen. Es gibt mittlerweile ganz viele fertige Baupläne für verschiedenste Dinge. Manche kann man gegen Bezahlung, andere gratis aus dem Internet herunterladen.
Schicht für Schicht
Damit du etwas am 3D-Drucker herstellen kannst, brauchst du ein Material zum Starten. Das kann ein Pulver, ein Draht oder eine Flüssigkeit sein. Viele 3D-Drucker arbeiten mit einer Spule, auf der Draht aufgerollt ist. „Die Spielfigur wird am Computer in lauter kleine Schichten unterteilt, wie bei einem Laib Brot, der aufgeschnitten wird“, erklärt Franz Haas von der Technischen Universität Graz. Der Draht auf der Spule wird erhitzt, durch die große Hitze wird er flüssig. Über eine Art Spritzdüse, wie beim Verzieren einer Torte, wird die Spielfigur nach dem Bauplan zusammengesetzt. Das heißt, eine Schicht nach der anderen wird aufgetragen. Am Ende hat man die fertige Spielfigur im Drucker stehen.
Wozu ist das gut?
Oft ist es schwierig, für Geräte die richtigen Ersatzteile zu bekommen. Mit einem 3D-Drucker sind sie schnell hergestellt, zum Beispiel Ersatzteile für dein Fahrrad, aber auch Teile für Flugzeuge oder Rennautos und sogar für den menschlichen Körper. 3D-Drucker, die Ersatzteile für den Körper drucken, sind natürlich viel komplizierter als solche, die einfache Spielzeuge drucken. Bella Tadlock (11) aus den USA wurde ohne Arme geboren. Sie hat zum Beispiel einen ganzen Arm aus dem 3D-Drucker erhalten. „Man kann auch Schrauben und Platten, die bei der Heilung von Knochenbrüchen helfen, drucken. Sie bestehen aus einem Material, das sich später im Körper auflöst“, erklärt der Techniker. Hat man einen komplizierten Bruch und muss eine Schraube eingesetzt bekommen, löst sie sich später auf, wenn sie nicht mehr gebraucht wird. Das ist praktisch, weil eine zweite Operation vermieden werden kann.
An die Umwelt denken
Für viele sind 3D-Drucker aber eher mit Spaß verbunden. Man kann damit zum Beispiel ganz persönliche Geburtstagsgeschenke erzeugen. Günstige 3D-Drucker stehen mittlerweile schon in vielen Haushalten. „Man sollte dabei aber immer an die Umwelt denken und nur das drucken, was unbedingt nötig ist“, gibt der Experte zu bedenken. Immerhin wird viel mit Plastik gearbeitet. „Auf der Uni machen wir gerade Versuche ohne Plastik. Und zwar mit einem Salz“, erzählt Franz Haas. Es ist ein Salz, das weder umwelt- noch gesundheitsschädlich ist. Und: Es kann auch immer wieder für Bauteile verwendet werden. Man braucht das Bauteil nur auf etwa 80 Grad erwärmen, damit es schmilzt. Das flüssige Salz kann dann wieder im Drucker für andere Dinge verwendet werden.
In dem Video (auf Englisch) kannst du mehr von der Achterbahn sehen:
Was heißt 3D?
3D ist eine Abkürzung für „drei Dimensionen“ oder „dreidimensional“. „Dreidimensional“ heißt, dass etwas Platz im Raum einnimmt. Dabei ist es egal, wie viel Platz es braucht, auch etwas sehr, sehr Kleines kann dreidimensional sein. Zweidimensional dagegen ist etwas, das wirklich ganz, ganz flach ist. Damit du dir das besser vorstellen kannst: Der Eiffelturm in Minimundus ist zum Beispiel ein dreidimensionales Modell. Auch der echte Turm in Paris ist dreidimensional. Der Eiffelturm auf einer Postkarte dagegen ist eine zweidimensionale Abbildung.
3D kann aber auch heißen, dass etwas nur dreidimensional erscheint. Bei einem 3D-Film im Kino laufen die Figuren ja nicht wirklich im Kinosaal herum. Es scheint nur ein bisschen so, als wären sie nicht flache, zweidimensionale Bilder auf der Leinwand, sondern würden ein wenig daraus hervorragen.
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