Zehn Jahre Fukushima: Was ist ein Super-GAU?

Zehn Jahre Fukushima: Was ist ein Super-GAU?

Vor zehn Jahren wurde in Japan bei einem Erdbeben das Atomkraftwerk Fukushima beschädigt. Das hatte schlimme Folgen: einen Super-GAU.

Das Atomkraftwerk in Fukushima wurde 2011 bei einem Erdbeben schwer beschädigt
Foto: Imago

Erdbeben, Tsunami, Super-GAU: Am 11. März 2011 kam es in Japan (Inselstaat im Pazifik) zu einer großen Katastrophe. Zuerst gab es ein heftiges Erdbeben. Bei diesem Erdbeben wurde auch das Atomkraftwerk Fukushima schwer beschädigt. Nach dem Beben raste eine Riesenwelle, ein sogenannter Tsunami, auf die Küste zu. Die Riesenwelle riss viele Menschen in den Tod und schwemmte ganze Ortschaften weg. Mehr als 18.500 Menschenleben hat diese Katastrophe gefordert. Hunderttausende Japanerinnen und Japaner verloren damals alles, was sie hatten, und mussten monatelang in Turnhallen leben.

Radioaktivität

Die Schäden an dem Atomkraftwerk hatten schlimme Folgen. Es kam nämlich zu einem Austritt von Strahlung. Diese Art der Strahlung nennt man Radioaktivität. Radioaktivität ist unsichtbar, aber sehr gefährlich, sie kann nämlich krank machen. Das, was in dem Atomkraftwerk passierte, nennen Fachleute einen sogenannten Super-GAU. GAU ist die Abkürzung für „größter anzunehmender Unfall“. Auf so einen Fall muss jedes Atomkraftwerk vorbereitet sein. Das heißt: Es gibt bestimmte Sicherheitsmaßnahmen, die im Kraftwerk gelten und an die sich alle Arbeitenden halten müssen. Wenn trotzdem Radioaktivität in die Umgebung gelangt, spricht man von einem Super-GAU. Danach können ganze Gebiete verstrahlt sein und unbewohnbar werden. Der Super-GAU in Fukushima war übrigens nicht der erste. 1986 gab es im Atomkraftwerk in Tschernobyl (Ukraine) eine sehr schlimme Atomkatastrophe, von der man auch in anderen Ländern betroffen war.

Verseuchte Luft, verseuchtes Wasser

Auch bei dem Super-GAU in Fukushima war nicht nur Japan von der Atomkatastrophe betroffen. Denn die radioaktiven Wolken kennen keine Ländergrenzen. Sie zogen über viele andere Länder. Auch dort wurden höhere radioaktive Werte gemessen. Da das Atomkraftwerk Fukushima am Meer liegt, war auch das Meerwasser sehr stark verseucht. Damit das verseuchte Wasser den Ozean nicht weiter verunreinigt, wurde der Meeresboden vor dem Kraftwerk mit einer dicken Schicht Beton überzogen. Die Fläche, die zubetoniert wurde, ist so groß wie zehn Fußballfelder.

Atomkraftwerke in Europa

In Österreich gibt es keine Atomkraftwerke, aber es gibt welche in Grenznähe, zum Beispiel in der Slowakei, in Slowenien und in Deutschland. In 13 der 27 EU-Länder stehen Atomkraftwerke. Sie produzieren Strom für die Menschen. Der Strom aus Atomkraftwerken ist günstig und daher können damit sehr viele Menschen mit Energie versorgt werden. Das ist wichtig. Ungefähr ein Viertel aller Kraftwerke auf der Welt steht in Europa. Viele Menschen wollen aber, dass die Atomkraftwerke geschlossen werden. Sie haben Sorge, dass sich wieder ein Super-GAU ereignen könnte. Manche Atomkraftwerke sind nämlich schon alt, oder sie liegen in Gebieten, wo es immer wieder Erdbeben gibt. Das kann sehr gefährlich sein.

Wenn Atomkraftwerke stillgelegt werden, gibt es ein weiteres Problem. Denn der Atommüll, der davon übrig bleibt, ist für viele weitere Jahre gefährlich. Auch wenn er nicht mehr eingesetzt wird, gibt er weiter Strahlung ab. Deshalb wird Atommüll in speziellen Gefäßen, oft unter der Erde, gelagert.

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