Hindus feiern gerade das größte Fest der Welt
In Indien findet gerade das Kumbh Mela statt. Millionen Hindus werden in den nächsten Wochen an diesem Fest teilnehmen.
Millionen Menschen in Indien sind auf den Beinen. Die meisten von ihnen sind auf dem Weg nach Prayagraj (sprich: Pra-ja-raads). Das ist eine Stadt im Norden des Landes. Sie liegt an den Ufern der Flüsse Ganges und Yumauna. Dort feiern die Hindus gerade das Kumbh Mela, das „Große Fest des Kruges“.
Die Kumbh Mela ist das größte Fest der Welt. Bis zu 400 Millionen Menschen werden in den nächsten sechs Wochen erwartet. Das Kumbh Mela findet in dieser Form nur alle zwölf Jahre statt – nämlich dann, wenn Jupiter, Sonne und Mond in einer Reihe am Himmel stehen. Die Feierlichkeiten haben Mitte Januar begonnen und dauern bis zum 26. Februar. Eine kleinere Form des Festes gibt es alle drei Jahre.
Wo sollen die vielen Besucher übernachten?
Das große Kumbh Meta erfordert viel Planung. Deshalb begannen die Vorbereitungen schon vor mehr als zwei Jahren. Damit alle Pilger und Besucher einen Platz zum Schlafen finden, wurde eine riesige Zeltstadt errichtet. Über 150.000 Toiletten wurden aufgestellt, Straßen erneuert, Krankenstationen eingerichtet und neue Brücken gebaut. Mehr als 40.000 Polizisten sorgen dafür, dass alles sicher und geordnet abläuft. Sie haben auch die Aufgabe, Panik oder den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern.
Was ist Hinduismus?
Die Kumbh Mela ist das wichtigste religiöse Fest im Hinduismus. Der Hinduismus einer der ältesten Religionen der Welt. Die Gläubigen im Hinduismus glauben an viele Götter und an die Wiedergeburt, also daran, dass man nach dem Tod in einem neuen Leben wiedergeboren wird.
Wie läuft das Fest ab?
Das wichtigste Ritual der Kumbh Mela ist das Bad im Fluss. Dort, wo die Flüsse Ganges und Yamuna zusammenfließen, gilt das Wasser als besonders heilig. Die Hindus glauben, dass das Bad sie von ihren Sünden befreit und ihnen ein glückliches Leben beschert.
Höhepunkt des Festes ist der Hauptbadetag. Der fällt in diesem Jahr auf den 29. Januar. Schon früh am Morgen rudern Boote in die Mitte des Flusses. Dort beten und singen die Pilger, bevor sie ins Wasser steigen. Auch in Indien ist gerade Winter. Das Wasser ist eiskalt und auch draußen hat es nicht mehr als zehn Grad Celsius.
Wer sind die heiligen Männer?
Eine besondere Rolle während der Kumbh Mela spielen die Naga Sadhus, die heiligen Männer des Hinduismus. Sie leben in Askese. Das heißt, sie verzichten auf vieles, was den meisten Menschen selbstverständlich ist – wie ein eigenes Haus, gutes Essen oder Geld.
Die meisten Naga Sadhus tragen keine Kleidung, höchstens einen Lendenschurz. Sie bestreuen ihren Körper mit Asche, viele von ihnen haben lange, verfilzte Haare. Dieser Verzicht soll sie ihrem Glauben und den Göttern näherbringen.
Einige Naga Sadhus leben auf sehr extreme Weise in Askese. Manche stehen zum Beispiel jahrelang nur auf einem Bein, andere halten einen Arm über viele Jahre hinweg in die Höhe oder stehen lange auf dem Kopf. Damit wollen sie zeigen, wie stark ihr Glaube ist und wie wichtig ihnen ihr Leben mit ihrem Glauben ist.
An den wichtigsten Tagen der Kumbh Mela dürfen die Naga Sadhus das sogenannte „königliche Bad“ im heiligen Fluss als Erste nehmen. Für viele Gläubige ist es ein besonderer Moment.