Fund in Pompeji: Eine Frau als Priesterin?

Fund in Pompeji: Eine Frau als Priesterin?

Zwei Figuren aus Stein beeindrucken derzeit Forscher in Pompeji. Sie sind so groß wie echte Menschen. Sie werfen ein neues Licht auf das Leben damals.

Diese beiden Figuren wurden bei Ausgrabungen in Pompeji entdeckt
Diese beiden Figuren wurden bei Ausgrabungen in Pompeji entdeckt
Alfio Giannotti, MIC - Archaeological Park of Pompeii

Pompeji (sprich: pompeeyii) war eine Stadt in der Nähe von Neapel in Italien. Sie liegt am Fuße des Vesuvs. Das ist ein Vulkan, der heute noch aktiv ist. 700 Jahre lang war Pompeji eine lebendige Stadt mit sehr vielen Bewohnern. Dann vor knapp 2000 Jahren (im Jahr 79 nach Christus) brach der Vulkan aus. Eine dicke Ascheschicht, Schlamm und Lava haben sich über die Stadt gelegt. Das war sehr dramatisch. Durch die dicke Ascheschicht ist vieles von damals bis heute erhalten – und das kann man bei Besuchen auch sehen.

Bis heute möchten deshalb in Pompeji Fachleute die Geschichte erkunden möchten. Das bedeutet, dass Archäologinnen und Archäologen sowie andere Expertinnen diese Welt von früher erforschen. So könnten die Menschen schon damals Pizza gegessen haben. Das lässt jedenfalls ein früherer Fund vermuten.

Neuer Fund: Zwei lebensgroße Figuren

Bei solchen Arbeiten außerhalb der Mauern von Pompeji wurde nun ein neuer Fund gemacht: Forschende haben zwei lebensgroße Figuren aus Stein gefunden. Sie stellen eine Frau und einen Mann dar. Diese Figuren zierten einst ein großes Grab. Die Menschen damals haben sehr viel Aufwand betrieben: Sie haben mit einem Meißel die Figuren in den Stein geschlagen – und dabei auf viele Details geachtet. Die Forscher meinen deshalb, dass es sich bei den beiden dargestellten Menschen um angesehene Personen im damaligen Pompeji gehandelt hat.

Die beiden Figuren sind mit sehr viel Aufwand hergestellt worden -Alfio Giannotti, MIC - Archaeological Park of Pompeii
Die beiden Figuren sind mit sehr viel Aufwand hergestellt worden (Alfio Giannotti, MIC – Archaeological Park of Pompeii)

Besonders interessiert sind die Forscher an der Figur, die eine Frau darstellt. Sie dürfte eine Priesterin gewesen sein. Das vermuten die Forscher unter anderem wegen ihres Schmucks. Priester sind religiöse Experten. Die Frau dürfte also eine wichtige Rolle im religiösen Leben der Stadt gespielt haben. Das bringt neue Einblicke in das damalige Pompeji: Bisher hat man nicht gedacht, dass Frauen damals so wichtige Rollen eingenommen haben.

Die Funde sollen nun restauriert werden. Das bedeutet, dass die Fachleute versuchen, den alten Zustand der Figuren wieder herzustellen. Dabei können Besucher in Pompeji übrigens zuschauen.

Pompeji liegt am Fuße des Vesuvs
Pompeji liegt am Fuße des Vesuvs (Adobe Stock -dbvirago)

Im Jahr 79 nach Christus brach der Vulkan Vesuv aus und verschüttete Pompeji. Dann war die Stadt 1500 Jahre lang unter einer dicken Schicht aus Asche verschollen. Im 18. Jahrhundert wurde sie zufällig gefunden. Seitdem arbeiten dort Fachleute und entdecken sehr oft Neues.

Pompeji ist heute auch ein beliebter Ort für Touristen. Rund 2,5 Millionen Menschen besuchen die historische Stätte jährlich. Zum Vergleich: In Wien leben rund zwei Millionen Menschen.

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