Experiment: Kann ich wirklich mit Blumen malen?

Kann ich wirklich mit Blumen malen?

Ganz zufällig stößt der Maler Fridolin auf eine ganz besondere Malfarbe, Farbe aus dem Löwenzahn. Kann man wirklich damit malen und warum?

Aus Löwenzahn kannst du Farbe gewinnen
Foto: Imago
Dieses Material brauchst du
Foto: KIWI

Der Maler Fridolin war verzweifelt. Seit Tagen war er auf der Suche nach einer neuen frischen Farbe, so gelb wie die Sonne. Er wollte etwas Neues und Ungewöhnliches finden, um damit zu malen. Am dritten Tag wollte seine Tochter Caro nicht länger zuschauen. Sie schnappte ihn an der Hand und ging mit ihm zu ihrer Lieblingswiese gleich hinter ihrem Haus. Dort trafen sie Patricia und Lilith beim Blumenpflücken. Die Mädchen umarmten sich und Caro erzählte ihnen vom Problem ihres Vaters. Da beschlossen sie, ihm spontan ihre gelbe Lieblingsblume zu schenken. Er freute sich und legte die Blume in seine Zeitung. Dabei tropfte Wasser aus seiner Wasserflasche und etwas Spannendes geschah, die Zeitung färbte sich gelb. Der Maler war begeistert und er beschloss, sogleich mit der Blume einen Löwen zu malen.

Möchtest du auch mit Blumen zeichnen?

Das brauchst du:

● Löwenzahnpflanzen
● Schere
● vier Schüsseln oder Reibschalen (Mörser)
● Steine/kleiner Holzstab
● Papier
● Pinsel
● Wasser
Zum Malen solltest du Kleidung tragen, die schmutzig werden darf.

So geht’s:

Pflücke die Löwenzahnpflanzen am besten an einem schönen, sonnigen Tag. Schüttle die gesammelten Pflanzen etwas durch und breite sie gleich nach dem Pflücken flach aus. So können die Insekten wegkrabbeln, die sich vielleicht in den Blüten und in den Blättern versteckt haben.

Zerteile jetzt die Löwenzahnpflanzen in ihre Blüten, Blätter, Stängel und Wurzeln. Am einfachsten ist es, wenn du die Blüten mit dem Fingernagel abknipst oder mit einer Schere abschneidest. Den klebrig-milchigen Saft des Löwenzahnstängels kannst du auch zum Malen nehmen und in ein Schüsselchen geben. Aber Achtung, er verfärbt auch leicht die Finger.

Die Teile des Löwenzahns: Wurzel, Stängel, Blatt und Blüte, Foto: KIWI

Du hast nun vier Schüsseln für die unterschiedlichen Farben:

  • In einer Schüssel hast du die Blüten,
  • in der zweiten die Stängel,
  • in der dritten die grünen Blätter,
  • in der vierten die Wurzeln.

Gib jetzt ein paar Tropfen Wasser in jede Schüssel und zerreibe die Pflanzenteile mit einem Stein oder einem kleinen Holzstab. Die Wurzel musst du davor noch mit der Schere zerkleinern.

Oben siehst du, wie die Blätter zerstoßen und zerrieben werden.
Unten siehst du, wie man mit Teilen des Löwenzahns malen kann. Fotos: KIWI

Bist du nun bereit zum Malen? Dann nimm deine Finger oder einen Pinsel und fang an!

Du kannst aber die Pflanzenteile auch einzeln gleich frisch von der Wiese zum Zeichnen verwenden: Nimm sie dazu einfach zwischen Daumen und Zeigefinger in deine „Schreibhand“ und mal los! Mit dem Stängel kannst du sogar Kreise stempeln.
Viel Spaß und gutes Gelingen!

Was steckt dahinter?

Jede Pflanze besteht aus Wurzel, Stängel, Blatt und Blüte, so auch der Löwenzahn. Fast alle Pflanzenteile enthalten Farben.
Die Wurzel ist rübenartig und sehr tief im Boden verankert – man spricht von einer Pfahlwurzel.
Der hellgrüne Stängel ist innen hohl. Wird er abgeschnitten oder abgebrochen, fließt sein milchiger Saft aus. Dieser Milchsaft enthält Bitterstoffe, aber auch die Vitamine B, C und E. Der Milchsaft schützt die Pflanze vor Infektionen.
Allen grünen Pflanzenteilen wie den Blättern (aber auch dem Stängel) gibt ein ganz besonderer Farbstoff seine Farbe: das Blattgrün (auch Chlorophyll genannt; sprich: klorofüll). Dieses ist in den winzigen Zellen der Blätter eingeschlossen und kann durch Zerdrücken oder Zerkleinern aus den Zellen gelöst werden.
Die Löwenzahnblüte besteht aus bis zu 200 Einzelblüten, die alle einen gelben Farbstoff  enthalten. Werden die Blüten zerdrückt, so werden die Pflanzenzellen, in denen der Farbstoff gelagert ist, dabei zerstört, der Farbstoff wird frei und du kannst damit malen.

Das Experiment wurde uns von der ARGE KIWI zur Verfügung gestellt. Die alleinige Verantwortung liegt bei der ARGE KIWI. Die ARGE KIWI bietet Workshops und Fortbildungen für Schulen und Kindergärten an.

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