Elektroschrott: Warum dein alter Fernseher auf Weltreise geht

Elektroschrott: Warum dein alter Fernseher auf Weltreise geht

2022 wurden so viele Elektrogeräte weggeworfen, wie noch nie. Ein besorgniserregender Rekord, der vor allem ärmere Länder besonders hart trifft.

Alte Handys und Fernseher enden oft in Afrika. Zum Beispiel wie hier in Kenia
Alte Handys und Fernseher enden oft in Afrika. Zum Beispiel wie hier in Kenia
Imago

Auf einem Haufen türmten sich kaputte Autoteile, ein alter Fernseher wurde achtlos ins Eck geworfen. Lange Zeit galt der Schrottplatz ins Ghanas Hauptstadt als giftigster Ort der Welt. Sein Boden war pechschwarz. Ausgetretenes Öl und Säure aus Elektrogeräten hatten ihn verfärbt. Man musste aufpassen, wohin man tritt. Die meterhohen Müllberge zu meiden, kam für die meisten Menschen aus der Umgebung trotzdem nicht infrage.

Bis zur Schließung des Schrottplatzes 2021 wurde hier gearbeitet. Auch Kinder mussten mit anpacken. Als Sammler stiegen sie durch den Abfall. Immer in der Hoffnung, etwas Wertvolles zu finden. Zum Beispiel kleine Teile aus Metall. Vor allem Elektrokabel waren heiß begehrt. Mit Feuer verbrannte man die Plastikhülle. Übrig blieb nur der Kern aus Kupfer. Ein wertvoller Werkstoff, den man nach getaner Arbeit für ein paar Cent verkaufen konnte.

Doch es gab viele Probleme. Weil die Menschen keine Schutzkleidung hatten, wurden sie krank. Und auch die Natur nahm Schaden. Giftige Stoffe aus den entsorgten Elektrogeräten gelangten in den Fluss, weshalb viele Fische gestorben sind.

Meterhohe Müllberge nehmen zu. Wir Menschen erzeugen immer mehr Elektroschrott (Imago)

Elektroschrott falsch entsorgt

Besagter Schrottplatz in Ghanas Hauptstadt ist mittlerweile Geschichte. Um die Menschen zu schützen, wurde er abgerissen. Doch selbst wenn ein Schrottplatz verschwindet, tauchen woanders immer wieder neue auf. Vor allem ärmere Länder sind betroffen. Aber warum?

Immer häufiger schmeißen die Menschen in Europa ihre alten Elektrogeräte einfach weg. Und das, obwohl viele zum Teil noch funktionieren oder repariert werden könnten. Diese weggeworfenen Computer, Drucker, Fernseher und Smartphones nennt man Elektroschrott. Abfall, der in speziellen Sammelstellen entsorgt werden muss. Dort wird er in seine Einzelteile zerlegt. Manche Dinge kann man nämlich für neue Geräte verwenden. Das nennt man „recyceln“. Doch nicht alle halten sich an dieses Gebot und entsorgen ihren Schrott im Hausmüll. Und auch die Sammelstellen selbst gehen nicht immer gut mit dem Müll um. Manche schicken den Müll verbotenerweise weiter. Meistens in arme Länder. Das ist aber ein großes Problem, weil es dort oft nicht die notwendige Technik gibt, um Elektrogeräte gefahrlos zu recyceln. Deshalb werden sie einfach auf Müllhalden abgeladen.

Unser Verhalten ist also daran mit schuld, dass die Menschen dort sich selbst und der Umwelt schaden. Und sie werden so lange damit weitermachen, bis wir anfangen, weniger Elektrogeräte wegzuschmeißen.

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