So sieht ein Gewitter von oben aus

So sieht ein Gewitter von oben aus

Ein gespenstischer Schnappschuss ist von der Internationalen Raumstation (ISS) aus gelungen.

Vom All aus sind die Gewittertürme, die plötzlich enden, gut zu erkennen
Foto: Nasa/ISS

Dunkle Wolken und Blitze in der Ferne: Wie ein nahendes Gewitter aussieht, hast du bestimmt schon oft gesehen. Auf der Internationalen Raumstation (ISS) wurde jetzt so ein Gewitter im Anmarsch von oben fotografiert. Das Bild schaut richtig gespenstisch aus. Wolkentürme, die sich vom Meer bis in den Himmel ziehen und dann plötzlich enden. Dabei handelt es sich um sogenannte Cumulonimbus-Wolken. Man kann auch „Gewitterturm“ dazu sagen.

Wie entstehen Gewitterwolken?

Aus einer harmlosen Schäfchenwolke kann sich eine Gewitterwolke (Cumulonimbus) bilden. Wenn die Lufthülle der Erde labil, also unbeständig ist, kann eine Schäfchenwolke ohne Hindernisse in die Höhe steigen. Im Extremfall steigt sie so hoch, dass sie an der obersten Grenze der sogenannten „Troposphäre“ (lies dazu die Infobox unten) ansteht. Beim Aufsteigen wird aus einer harmlosen Schäfchenwolke eine Gewitterwolke, auch Gewitterturm genannt. Wenn der Gewitterturm am Ende der Wetterschicht ansteht, weicht er auf die Seite aus und bildet einen sogenannten Amboss. Ganz oben ist es sehr kalt. Deshalb besteht der Amboss oft aus Eiskristallen. Gewittertürme erstrecken sich über alle drei Stockwerke und sind gefährlich. Sie bringen oft Starkregen, Hagel und Sturm mit sich.

Das Bild wurde übrigens von einer Kamera aufgenommen, die sich an der Außenseite der ISS befindet. Es entstand im Gegenlicht bei Dämmerung. Die Kamera ist sehr hochauflösend. Das heißt, dass sie besonders gestochen scharfe Bilder machen kann. Entstanden ist das Bild am 21. Februar 2022. Weil es so toll ist, hat es die Nasa zum „Bild des Tages“ auserkoren.

Was ist die ISS genau?

ISS ist die Abkürzung für „International Space Station“ (sprich: internäschännäll späis stäischn). Sie befindet sich seit mehr als 20 Jahren im Weltall. Auf der ISS finden jede Menge Forschungen und Experimente statt. Man versucht zum Beispiel, Gemüse zu pflanzen. Außerdem untersucht man, wie sich das Leben im luftleeren Raum auf den Menschen auswirkt. Zudem wird auch die Erde von oben beobachtet. Seit dem Baubeginn ist die ISS rasch gewachsen. Immer wieder gibt es neue Zubauten. Heute wiegt die Station etwa 450 Tonnen – so viel wie rund 450 Giraffen. Wie lange genau noch auf der ISS gearbeitet und geforscht wird, ist unklar. Denn auch die Raumstation hat immer wieder gefährliche Löcher.

Auf der Karte siehst du, wo Nova Scotia liegt. 500 Kilometer vor der Küste wurde das Bild über dem Atlantik aufgenommen:

Die Troposphäre

Die Lufthülle der Erde wird auch Atmosphäre (sprich: atmosfähre) genannt. Sie besteht aus mehreren Schichten. Die Schicht, die der Erde am nächsten ist, heißt Troposphäre (sprich: troposfähre). Das ist die Wetterschicht. In ihr spielt sich also das Wetter ab. „Sie ist in etwa neun bis zwölf Kilometer hoch, je nachdem, wo man sich befindet, ob am Äquator oder an den Polen“, erklärt Albert Sudy. Am Ende der Wetterschicht gibt es normalerweise keine Wolken mehr.

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