Schafe schubsen: Ein Handgriff rettet Leben
Normalerweise sollte man sich vor fremden Tieren fernhalten. Doch es gibt eine Ausnahme: Schafe schubsen ist erlaubt. Denn im Ernstfall rettet das ihr Leben.
Tolle Wolle: Schafe gelten als flauschige Zeitgenossen. Ihre Haarpracht kommt uns Menschen seit Jahrtausenden zugute. Daraus fertigen wir nämlich zum Teil unsere Kleidung. Ziemlich nützlich, aber für die Schafe ist das mit schwerer Arbeit verbunden. Diese Tiere haben nämlich richtig dünne Beine. Hinzu kommt: Besonders im Frühling und im Sommer tragen viele Schafe jede Menge schweres und dichtes Fell um ihren Körper. Fast so, als würden wir Menschen im Sommer einen Pullover tragen. Ganz schön schweißtreibend. Im wahrsten Sinne: Auch viele Schafe beginnen bei hohen Temperaturen zu schwitzen. Deshalb wälzen sie sich gerne des Öfteren am Boden, um sich abzukühlen.
Schaf schafft es nicht auf
Aber Achtung! Besonders das Aufstehen wird zur richtigen Qual. Vor allem trächtige Schafe kommen mit ihrem noch breiteren Umfang nicht wieder auf. Ihre dünnen Beine lassen sie im Stich. Feuchtes, nasses Wetter macht ihre Wolle auf dem Rücken zusätzlich schwerer.
In Niedersachsen (Deutschland) gibt es deshalb eine große Aktion. Bäuerinnen und Bauern bitten Urlauber um Mithilfe, wenn es darum geht, die Schafe zu unterstützen. Besucherinnen und Besucher sollen nicht zögern, „einem auf der Rückseite liegenden Schaf beherzt ins Fell zu greifen und dem Tier einen Schubs zu geben, sodass es sich wieder aufrichten kann“. Schafe schubsen ist also ausdrücklich erlaubt.
Wie bei den Hunden oder Katzen gibt es auch bei den Schafen unterschiedliche Rassen. In manchen Fällen ist die Zucht dieser Rassen eine große Qual für die Tiere. Das war nicht immer so. Früher gab es sogenannte Wildschafe. Sie waren frei und der Mensch hat sich in ihr Leben nicht eingemischt. Doch irgendwann haben Menschen begonnen, diese Tierrasse wegen ihrer dicken Wolle zu züchten. Früher konnten die Schafe ihre Wolle selbst abwerfen und das Aufstehen war kein Problem für sie. Das ist mittlerweile anders. Fest steht aber auch: Erst durch die Zucht ist dieses Problem entstanden, denn sonst würde den Tieren nicht so viel Fell wachsen.