Regierungskrise in Österreich: Alles, was du wissen musst

Regierungskrise in Österreich: Alles, was du wissen musst

Gar nicht nach Plan lief es diese Woche in der österreichischen Welt der Politik. Aber alles der Reihe nach: Wir verschaffen dir den Durchblick.

(von links nach rechts) Sebastian Kurz, Karl Nehammer und Alexander Schallenberg
(von links nach rechts) Sebastian Kurz, Karl Nehammer und Alexander Schallenberg
Imago (3), Adobe Stock

Ein Raum voller Journalisten (sprich: schurnalisten). Überall stehen Mikrofone. Fotografen machen Bilder, die Fernsehkameras laufen. Vergangenen Mittwoch hat der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz Journalisten zu einer Pressekonferenz geladen. Dort verkündete er, dass er in Zukunft nicht mehr als Politiker arbeiten wird. Die Aufregung über diese Nachricht war groß. Denn als Grund für seine Entscheidung gibt er die Geburt seines Sohnes an. Gleichzeitig gibt es aber auch schwere Vorwürfe gegen Kurz und seine engsten Vertrauten. Sie sollen ihre Macht zu ihrem eigenen Nutzen eingesetzt haben. Doch genau das ist in Österreich verboten.

„Ich möchte nicht behaupten, dass ich nie etwas falsch gemacht habe. Ich bin weder ein Heiliger noch ein Verbrecher“, rechtfertigte sich Kurz. Außerdem betonte er, dass er sich auf den Tag freue, an dem er vor Gericht die Vorwürfe gegen ihn entkräften könne. Damit ist gemeint: Er möchte beweisen, dass er nichts falsch gemacht hat und unschuldig ist.

Mehr über den Rücktritt von Sebastian Kurz liest du hier.

Wer das Land jetzt lenkt

Nein, der Rücktritt von Sebastian Kurz sollte aber nicht der einzige bleiben. Die ÖVP hat sich nach dem Rückzug von Sebastian Kurz  neu aufgestellt. Die wichtigste Neuerung: Karl Nehammer löst Alexander Schallenberg ab und wird neuer Bundeskanzler. Damit ist er der mächtigste Politiker im Land. Er leitet als Chef die Regierung und trägt auch die Verantwortung. Zuvor arbeitete Nehammer als Innenminister. Als solcher war er vor allem für die öffentliche Ordnung und für die Sicherheit der Leute zuständig. Der Innenminister ist auch der oberste Chef der Polizei.

Und Alexander Schallenberg? Dieser kehrt nach nur zwei Monaten als Kanzler auf seinen alten Sessel im Außenministerium zurück. Als Außenminister ist er dafür verantwortlich, dass Österreich gute Beziehungen zu anderen Ländern hat. Dafür trifft er sich mit Politikern aus aller Welt und spricht mit ihnen.

Fix ist, dass auch andere Politiker ihre Plätze räumen. Unter anderem Heinz Faßmann. Als Bildungsminister war er für die Schulen in Österreich zuständig. Sein Nachfolger heißt Martin Polaschek. Bisher arbeitete Polaschek als Rektor der Universität Graz.