500 Tage allein in einer Höhle

Rafah: Was passiert gerade in dieser Stadt?

Im Nahen Osten ist seit Beginn des Krieges nichts mehr, wie es einmal war. Das zeigt sich vor allem in Rafah. In dieser Stadt droht große Gefahr.

Imago

Klirrende Kälte, keine Lebensmittel und Menschen, die in Zelten schlafen. Nein, die Lage in Rafah ist nicht leicht. Wer dort lebt, erleidet gerade große Not. Und trotzdem ist der Andrang groß. Die Stadt im Süden des Gazastreifens platzt aus allen Nähten. Vor rund einem Jahr lebten dort nämlich „nur“ rund 300.000 Menschen, heute sind es 1,4 Millionen. Die Bevölkerung der Stadt ist also fast fünfmal so groß wie zuvor. Das hat vor allem einen Grund, und zwar den Krieg im Nahen Osten.

Die Vorgeschichte

Zur Erinnerung: Seit vielen Jahren gibt es in Israel und dem Gebiet darum herum eine Auseinandersetzung. Immer wieder kommt es dabei auch zu Gewalt. Dieser Streit hat viel mit der Geschichte des Gebiets zu tun, in dem Israel liegt. Dort will nämlich auch noch ein anderes Volk leben – und zwar die Palästinenser.

Im Oktober 2023 hat sich die Lage zugespitzt. Das liegt an den sogenannten Hamas. Gemeint ist eine Gruppe von Palästinensern, die Israel vernichten will. Die Hamas wollen mit Gewalt ihre Wünsche durchsetzen und verbreiten dabei Angst, um andere einzuschüchtern. Sie waren es auch, die Israel im Oktober angegriffen haben. Israel ließ sich diese Angriffe aber nicht gefallen. Schnell kam es zu Gegenangriffen im Gazastreifen. Das ist ein Gebiet, in dem vor allem Palästinenser leben. Soldaten und Waffen wurden eingesetzt – seitdem herrscht Krieg. Mehr dazu liest du hier.


Auf der Flucht

Israels Angriffe richten sich in erster Linie gegen die Hamas. Betroffen sind aber auch sogenannte Zivilisten. So heißen alle Menschen, die keine Soldaten sind und nicht im Krieg kämpfen. Das Gesetz besagt, dass Zivilisten geschützt werden müssen. Das heißt aber nicht, dass Zivilisten kein Leid erfahren. Ihre Häuser und ihre Städte werden zum Beispiel zerstört. Genau das gilt auch für den Gazastreifen. Seit Beginn des Krieges haben viele Menschen ihr Zuhause verloren. Hunderttausende mussten die Flucht antreten. Auf der Suche nach einem sicheren Ort sind sie nach Rafah.

Der Krieg geht weiter

Doch auch in Rafah kehrt kein Frieden ein. In dieser Stadt sollen sich nämlich auch Kämpfer der Hamas verstecken. Zum Beispiel in geheimen Tunneln, wo sie nur schwer zu finden sind. Und genau das bringt alle anderen Menschen in Rafah nun in große Gefahr. Israel hat nämlich einen großen Angriff auf die Stadt angekündigt. Das Ziel der Soldaten ist es, die Kämpfer der Hamas zu finden. Das Problem: Andere Länder befürchten, dass bei diesem Angriff unschuldige Menschen zu Schaden kommen könnten.

Doch Israel hält an seinen Plänen fest. Am Montag riefen Soldaten dazu auf, den östlichen Teil von Rafah zu räumen. Gemeint ist, dass die Menschen aus diesem Gebiet die Stadt verlassen sollen. Denn Israel lässt sich von seinem geplanten Angriff offenbar nicht abbringen. Die Hoffnung auf Frieden rückt also wieder einmal in weite Ferne.

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