Österreich: Seit wann gibt es Unterricht für alle Kinder?
Zum Tag der Bildung am 24. Jänner: Hast du dich schon einmal gefragt, seit wann Kinder in Österreich in die Schule gehen müssen? Das war nämlich nicht immer so. Wie alles begann.
Eines vorweg: In die Schule zu gehen, ist nicht nur deine Pflicht, sondern auch dein Recht. In Österreich gibt es die sogenannte Unterrichtspflicht. Das heißt, dass du nicht unbedingt in einer Schule unterrichtet werden musst. Du kannst zum Beispiel auch zu Hause unterrichtet werden und nur die Prüfungen an einer anerkannten Schule machen. Alle Kinder weltweit haben das Recht auf Bildung. Das wurde in der sogenannten Kinderrechtskonvention von fast allen Ländern der Welt festgeschrieben.
In Österreich führte Maria Theresia vor knapp 250 Jahren die Unterrichtspflicht für alle Kinder zwischen 6 und 12 Jahren ein. Maria Theresia regierte Österreich (damals war das Land größer als heute) von 1740 bis 1780, also 40 Jahre lang. Sie ließ vor allem auf dem Land Schulen bauen. Es dauerte natürlich noch sehr viele Jahre, bis dann tatsächlich alle Kinder – egal ob arm oder reich – eine Schule besuchen konnten.
Was hat Maria Theresia dazu gebracht, die Unterrichtspflicht einzuführen?
Zur Zeit Maria Theresias konnten zunächst nicht alle Kinder in die Schule gehen, denn Schulen, so wie wir sie heute kennen, gab es damals wenige. Nur Kinder aus reichen Familien wurden unterrichtet, oft von Privatlehrern oder in Klöstern. Lesen, schreiben und rechnen wurde damals vor allem Buben beigebracht. Zu dieser Zeit war man der Ansicht, Mädchen müssen das nicht können. Sie lernten stattdessen, wie man einen Haushalt führt, kocht, putzt und näht.
Internationaler Tag der Bildung
Bildung gilt als Grundrecht für alle Menschen. Am 24. Jänner wird der Tag der Bildung begangen. Er wurde 2018 von den Vereinten Nationen (kurz: UN oder UNO) ausgerufen. An diesem Tag soll daran erinnert werden, wie wichtig Bildung für alle Menschen ist, damit sie ein gutes Leben führen können. Viele Kinder können auch heute noch immer nicht regelmäßig in die Schule gehen. In armen Ländern müssen Kinder oft dabei helfen, Geld für die Familie zu verdienen. Auch in Ländern, in denen Krieg herrscht, kann Unterricht nicht immer stattfinden.