In Klassenzimmern in Österreich herrscht dicke Luft

In Klassenzimmern in Österreich herrscht dicke Luft

Forschende haben die Luft in Klassenzimmern untersucht. Das Ergebnis: Im Großteil der Räume wurden Richtwerte überschritten. Was das heißt und was dagegen hilft.

Puh! In den Klassenzimmern ist die Luft ganz schön dick
Puh! In den Klassenzimmern ist die Luft ganz schön dick
Adobe Stock/kwanchaichaiudom

Puh, da stinkt’s! Und das nicht nur in der Umkleidekabine nach dem Sportunterricht. Nein, auch in den Klassenzimmern herrscht dicke Luft. Das haben Forschende der Technischen Universität (TU) Graz jetzt herausgefunden. Sie haben dafür in 1200 Klassenzimmern in ganz Österreich die Luftqualität gemessen. Das Ergebnis: In einem Großteil ist sie nicht besonders gut.

Was ist stickige Luft?

Wie gut die Luft in Innenräumen ist, wird mit bestimmten Richtwerten gemessen. So wird zum Beispiel geschaut, wie viel CO₂ in der Luft liegt. CO₂ steht für Kohlenstoffdioxid. Dieses Gas ist auch in der Luft, die wir atmen. Zu viel davon ist aber nicht gesund. Das kann dann nämlich zu Problemen in den Atemwegen führen. Deshalb soll eine gewisse Menge an CO₂ in der Luft nicht überschritten werden.

Und die Forschenden haben bemerkt:  Im Schuljahr 2023/24 wurde in über Dreiviertel der untersuchten Klassenräume der Richtwert überschritten. Im Winter waren es sogar noch mehr. In einzelnen Klassenräumen war der Wert siebenmal so hoch, wie er eigentlich sein dürfte.

Was hilft gegen dicke Luft?

Wie gut die Luft in einem Raum ist, hängt von mehreren Dingen ab – von Schultypen, Regionen und der Art, wie gelüftet wird. Besonders gut haben zum Beispiel Sonderschulen abgeschnitten: Da sitzen weniger Schülerinnen und Schüler in den Klassen. Was die Forschenden überrascht hat: Schulen in der Stadt hatten bessere Luft als jene auf dem Land.

Fenster auf, lasst frische Luft herein!

Wichtig ist auch, wie gelüftet wird. Besser ist die Luft, wenn es eine automatische Belüftung gibt. Weniger gut ist sie, wenn die Fenster händisch geöffnet werden müssen.  So eine automatische Belüftung kostet aber. Es gibt auch Sensoren, also technische Bauteile, die anzeigen, wenn die Luft zu schlecht wird.

Und das ist wichtig, denn gute Luft brauchen wir für Vieles: Wir brauchen sie nicht nur zum Atmen, sondern auch zum Denken, für unsere Gesundheit und damit wir uns wohlfühlen.

Der Richtwert für schlechte Luft in Räumen:

Die tägliche mittlere CO2-Konzentration von 1000 ppm (parts per million, also Teile von einer Million) darf nicht überschritten werden. Was heißt das?

1000 Teile CO₂ in einer Million Teilen Luft. Das ist ungefähr so, als ob in einem Glas mit einer Million bunter Perlen 1000 schwarze Perlen sind – also nur ein ganz kleiner Teil. Und höher sollte der Anteil an schwarzen Perlen auch nicht sein.

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