Ein Roboter im Klassenzimmer
Nanu! Auf dem Platz von Emil sitzt jetzt ein Roboter. Wie er dem kranken Mitschüler helfen kann.
Emil ist elf Jahre alt und leidet an einer Krankheit, wegen der er oft zu Behandlungen ins Spital fahren oder zu Hause bleiben muss. Deswegen verpasst er ständig den Unterricht. Er muss viel allein nachlernen. Das ist sehr mühsam und macht keinen Spaß. Emil ist einer von rund 17.000 Kindern und Jugendlichen in Österreich, die wegen einer Krankheit viele Fehlstunden haben. Oft bleibt Emil dem Unterricht wochenlang fern.
Lange krank
Auch abseits von Corona und Distanzunterricht, wie du ihn kennst, gibt es viele Kinder, die regelmäßig nicht die Schule besuchen können. Für sie haben sich Fachleute einen Weg ausgedacht, wie sie trotzdem mitten im Unterricht in der Klasse dabei sein können. Und zwar mithilfe eines kleinen Roboters. Diese Roboter werden auch als „Avatare“ (sprich: awatare) bezeichnet. Diese Avatare „sitzen“ für das kranke Kind in der Klasse und vertreten es ganz offiziell. Sie sind eine Art Stellvertreter mit Augen, Ohren und Stimme. Die kleinen Roboter haben nämlich eine Kamera zum „Sehen“, ein Mikrofon zum „Hören“ und einen Lautsprecher zum „Sprechen“. Emil kann den Unterricht so zu Hause mitverfolgen, als ob er mitten unter seinen Schulkolleginnen und Schulkollegen sitzen würde. Dafür hat Emil ein Tablet (sprich: täblätt). Darauf sieht er alles, was der Avatar live (sprich: laif) aus dem Klassenzimmer überträgt. Emil ist für seine Schulkolleginnen und Schulkollegen nicht sichtbar. Nur seine Stimme ist über den Lautsprecher des Roboters hörbar.
Was soll das bringen?
Emil kann mithilfe des Avatars so am Unterricht teilnehmen, als wäre er mitten in der Klasse. Er bekommt alles mit, was in der Klasse passiert – auch die Streiche, die Witze und das Lachen. So verliert er nicht den Anschluss und den Kontakt zu seinen Freundinnen und Freunden.
Gerade sind in Österreich elf dieser Avatare im Einsatz. Geht es nach den Fachleuten, sollen es noch mehr werden. Im Moment werden diese Roboter noch getestet, die Fachleute wollen herausfinden, wie es für alle beteiligten ist, wenn so ein Avatar im Klassenzimmer sitzt.
Was heißt „chronisch krank“?
17.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich chronisch (sprich: kronisch) krank. Was bedeutet das genau? „Chronisch“ kommt von dem griechischen Wort „chronos“, das so viel bedeutet wie „Zeit“, beziehungsweise vom Wort „chronikos“ für „lange andauernd“. Wenn jemand chronisch krank ist, heißt das also, dass eine Krankheit über Wochen, Monate oder sogar ein Leben lang dauert.
Wenn du zum Beispiel eine Grippe hast und eine Woche im Bett liegst, dann ist das keine chronische Erkrankung, sondern im Gegenteil eine „akute“ Erkrankung. Sie geht wieder vorbei und dann bist du wieder komplett gesund.
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