Bischof Wilhelm Krautwaschl: So verbringt er Weihnachten

Bischof Wilhelm Krautwaschl: So verbringt er Weihnachten

Interview zu Weihnachten: Warum der Advent und Weihnachten für den steirischen Bischof Wilhelm Krautwaschl besonders viel Arbeit bedeuten und wie sich der Bischof zwischendurch entspannt.

Bischof Wilhelm Krautwaschl beim Anzünden der ersten Kerze am Adventkranz. Mittlerweile wurde auch der Rest entzündet
Foto: Neuhold

Der Advent und Weihnachten sind für Sie ja eher eine Zeit, in der Sie viel arbeiten müssen: Was machen Sie, um Kräfte zu sammeln und zu entspannen zwischendurch?

Ja, es gibt wirklich viele Termine. Das gehört zu meinem Dienst dazu. Ich erhole mich beim Lesen oder beim Fernsehen. Oder ich mache ein Sudoku. Oder ich bete, denn auch ein Gespräch mit Gott kann entspannen. Oder ich lese in der Bibel.

Welche Aufgaben erledigen Sie im Advent und zu Weihnachten?

Meine Aufgaben sind immer dieselben, egal ob Weihnachten, Ostern oder sonst im Jahr. Ich bin verantwortlich für die Diözese und muss schauen, dass in der Steiermark viele Menschen mit der Botschaft Gottes in Berührung kommen. Darüber hinaus bin ich Dienstgeber und habe darauf zu achten, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufrieden sind. Ich feiere Messen und andere Gottesdienste quer durch die Steiermark, auch im Advent. Heuer kommt noch etwas Spezielles dazu: Alle österreichischen Bischöfe fahren Mitte Dezember gemeinsam nach Rom in den Vatikan und treffen dort den Papst.

Was bedeutet für Sie ganz persönlich Weihnachten?

Weihnachten ist für mich voller Freude. Wir feiern, dass Jesus geboren wurde. Ihm verdanken wir unsere Religion. Und ihm verdanken wir, dass wir immer Hoffnung darauf haben dürfen. Egal wie schwierig es gerade sein mag, es gibt immer Hoffnung. Und ihm verdanken wir die Zusage für das ewige Leben. Der Tod ist für uns Christen nicht das Ende, da kommt noch etwas so Schönes, dass wir uns das gar nicht vorstellen können.

Wie feiern Sie Weihnachten?

In den letzten Jahren war ich in der Früh bei den Karmelitinnen (Ordensfrauen) am Heiligen Berg in Bärnbach zu Frühmesse und Frühstück. Rund um Mittag besuchte ich mit dem Landeshauptmann Menschen, die auch zu Weihnachten arbeiten müssen und anderen helfen. Wir waren schon auf der Kinderklinik, bei der Polizei, im Vinzidorf (Anmerkung: Das ist eine Unterkunft für obdachlose Menschen.) und an anderen Orten. Danach geht es zu Radio Steiermark im ORF, wo ich am späten Nachmittag beim Weihnachtsprogramm mitmache. Gefeiert wird bei der Christmette in der Nacht im Grazer Dom.

Wenn Sie sich an Ihre Kindheit erinnern: Was war Ihr größter Wunsch zu Weihnachten? Wie haben Sie damals Weihnachten gefeiert?

Ich bin auf einem Bauernhof mitten in Gleisdorf aufgewachsen. Wir hatten immer einen sehr schönen Christbaum und etwas Gutes zu essen. Wir haben im Stall geräuchert, gemeinsam Lieder gesungen, gemeinsam die Christmette besucht. Einmal habe ich eine Carrera-Autorennbahn bekommen. Die hat gleich nach dem Auspacken nicht funktioniert. Ich war damals todtraurig. Und eine Modelleisenbahn hatten wir auch. Die war toll.

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