Zoonose: Das steckt dahinter

Zoonose: Das steckt dahinter

Beim Coronavirus Sars-CoV-2 soll es sich um eine Zoonose handeln. Was das genau bedeutet.

Sars-CoV-2 soll zuerst Fledermäuse befallen haben
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Das Schuppentier soll ein Zwischenwirt für das Virus gewesen sein
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Das Coronavirus Sars-CoV-2 hält die Welt seit einiger Zeit in Atem. Noch immer ist nicht ganz klar, woher das Virus kam. Forscherinnen und Forscher glauben, dass das Virus zuerst bei Fledermäusen auftrat, dann auf ein anderes Tier überging und schließlich auf den Menschen übertragen wurde. Wenn sich Menschen direkt bei Tieren mit einer Krankheit anstecken oder umgekehrt, nennen Fachleute das „Zoonose“.

Was ist eine Zoonose?

Zoonase? Nein, Zoonose! Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und setzt sich aus „zoon“ für „Tier“ und „nosos“ für „Krankheit“ zusammen. Tiere und Menschen können sich direkt mit einer Krankheit anstecken. Bei Sars-CoV-2 soll es so gewesen sein: Zuerst war eine Fledermaus mit dem Virus befallen. Die Fledermaus soll ein Schuppentier angesteckt haben. Das Schuppentier dann den Menschen.

Was ist ein Zwischenwirt?

Das Schuppentier war bei dieser Ansteckung ein sogenannter Zwischenwirt. Das heißt, zuerst waren Fledermäuse die Wirte, dann Schuppentiere und dann der Mensch. Gut zu wissen: Viren können nämlich ohne andere Tiere oder Menschen, also Wirte, nicht lange überleben. Sie würden sterben.

Wie können Zoonosen übertragen werden?

Es gibt einige Möglichkeiten. Stechmücken können Zoonosen ebenso übertragen wie zum Beispiel Zecken. Auch durch einen Biss von einem angesteckten Tier kann ein Mensch infiziert werden. Eine weitere Möglichkeit ist über Lebensmittel. Auf dem Tiermarkt in Wuhan in China, wo die ersten Ansteckungen mit Sars-CoV-2 entdeckt wurden, gab es zum Beispiel Schuppentiere zum Essen. Das gilt dort als besonderer Leckerbissen.

Gibt es auch andere Krankheiten, die Zoonosen sind?

Ja, es gibt sogar einige, und es werden immer mehr. Zoonosen, die du vielleicht kennst, sind FSME. Das ist eine Krankheit, die von Zecken übertragen wird. Mehr dazu kannst du hier lesen. Auch die Schweinegrippe, die Vogelgrippe, Tuberkulose, die Pest, Tollwut oder Malaria zählen zu den Zoonosen. Rund zwei Drittel (70 Prozent) der neu auftretenden Krankheiten sind Zoonosen.

Warum werden Zoonosen häufiger?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Ein ganz wichtiger Grund ist, dass die Menschen immer mehr Tiere und tierische Produkte essen wollen. Dafür werden die Tiere dann oft in Massen gehalten. Das macht es leichter, dass Zoonosen entstehen. Auch Wildtiere (wie Schuppentiere) zu essen, erhöht die Gefahr, dass sich solche Zoonosen entwickeln. Dazu kommt der Klimawandel, der das Ganze vorantreibt, zum Beispiel durch höhere Temperaturen und die Zerstörung von Lebensraum von Tieren.
Fachleute warnen deshalb: Sie sagen, dass dadurch die Gefahr, dass es öfter zu Pandemien kommt, steigt.

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