Drei, Zwei, Eins – Boom!

Geliebt, gehasst, gefürchtet: Wer ist Erdogan?

Nun ist es fix: Erdoğan gewinnt die Wahl und bleibt der Präsident der Türkei. Eine Entscheidung, die für Aufregung sorgt. Denn Erdoğans Aufstieg zur Macht bleibt umstritten.

Von den einen geliebt, von den anderen gehasst: Recep Tayyip Erdoğan
Von den einen geliebt, von den anderen gehasst: Recep Tayyip Erdoğan
Montage: Adobe Stock / Imago

Am Sonntag haben die Menschen in der Türkei ein zweites Mal darüber abgestimmt, wer in Zukunft ihr Präsident sein soll. Mittlerweile steht fest: Der bisherige Machthaber Recep Tayyip Erdoğan darf sein Amt behalten. Eine Entscheidung, die für gemischte Gefühle sorgt. Denn für die einen ist Erdoğan ein starker Politiker. Für die anderen bleibt er weiterhin ein Machthaber, der andere Meinungen nur ungern zulässt.

Der Mensch hinter der Macht

Erdoğan ist bereits seit 20 Jahren in der Türkei an der Macht – zuerst war er der Chef der Regierung, später wählte man ihn zum Präsidenten. In all den Jahren hat er viele Anhänger um sich geschart. Sie finden: Erdoğans Politik mache die Türkei stark.

Erdoğan selbst stammt aus einer armen Familie. Bereits als Kind musste er seine Familie mit Geld versorgen. Dass er sich von ganz unten nach ganz oben hochgearbeitet hat, beeindruckt viele seiner Fans. Hinzu kommt, dass Erdoğan gut mit Worten umgehen kann. Für seine Reden wird er immer wieder von seinen Wählerinnen und Wählern gelobt.

Druck und Drohungen

Doch Erdoğan hat nicht nur Fans. Ihm wird immer wieder vorgeworfen, dass er seine Macht ausnutze. Leute, die nicht seiner Meinung sind, lässt er sogar bestrafen – Richter und andere Politiker zum Beispiel. Oder Journalisten. Reporter, die nicht gut über ihn schreiben wollten, ließ er in der Vergangenheit sogar ins Gefängnis stecken. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren viele Zeitungen, Fernsehstationen und Radiosender in der Türkei geschlossen wurden.

Ganz alleine das Sagen

Für Aufregung sorgte auch eine Abstimmung im Jahr 2017. Etwas mehr als die Hälfte der Türkinnen und Türken hat dafür gestimmt, dass die Verfassung in der Türkei geändert werden soll. Die Verfassung ist das wichtigste Gesetzbuch eines Landes. Durch die Änderung in der Verfassung wurde dem Präsidenten mehr Macht zugesprochen. Erdoğan kann seitdem viele Dinge allein entscheiden. Er kann Regeln einführen, ohne dass andere Politikerinnen und Politiker darauf Einfluss haben.

Erdoğans Anhänger glauben, dass diese Änderung die Türkei sicherer gemacht hat. Seine Gegner hingegen finden, dass Erdoğan sein Land in eine sogenannte Diktatur führt, wo nur ein Herrscher das Sagen hat.

Pfusch am Bau?

Städte in Trümmern, Tausende Tote und Verletzte: Die schweren Erdbeben im Februar haben in der Türkei unermessliches Leid mit sich gebracht. Viele Menschen vor Ort verspüren Trauer, manche aber auch Wut. Denn etliche Häuser in der Türkei stürzten wohl ein, weil sie nicht erdbebensicher gebaut wurden. Oder weil bei den Bauarbeiten viele Regeln nicht eingehalten wurden. Vor allem Politikern wie Erdoğan werden deshalb gerade Versäumnisse vorgeworfen. Man sei viel zu schlecht auf ein mögliches Erdbeben vorbereitet gewesen, heißt es.

Nach dem schlimmen Erdbeben in der Türkei haben viele Menschen kein Haus mehr
Nach dem schlimmen Erdbeben in der Türkei haben viele Menschen kein Haus mehr (Imago)

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