Ungarn: Großer Wirbel um ein Gesetz

Ungarn: Großer Wirbel um ein Gesetz

Viele Länder der EU finden ein Gesetz, das in Ungarn gemacht wurde, schlecht. Worum es dabei genau geht.

Vor dem Fußballspiel zwischen Ungarn und Deutschland haben in München viele Menschen gegen das neue Gesetz in Ungarn demonstriert
Foto: Imago
Die Regenbogenfarben stehen für die Vielfalt der Liebe
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Gerade wird viel über Ungarn geredet und geschrieben. Dort wurde nämlich vor Kurzem ein Gesetz gemacht, das sehr umstritten ist, viele Menschen sind also gegen dieses Gesetz. Auch Österreich und weitere EU-Länder finden das Gesetz nicht gut. Eine der wichtigsten EU-Politikerinnen, die EU-Kommissions-Chefin Ursula von der Leyen, nennt es sogar „eine Schande“. In einem Schreiben fordern jetzt einige EU-Länder, dass Ungarn das Gesetz wieder rückgängig macht. Wenn das nicht geschieht, überlegen die EU-Staaten, die Sache von einem Gericht (dem Europäischen Gerichtshof) klären zu lassen. Viktor Orbán, der wichtigste Politiker in Ungarn, verteidigt das Gesetz. Er sagt, dass es die Rechte von Kindern schützen würde.

Was genau ist das Problem?

In dem Gesetz geht es aber genau um das Gegenteil. Nämlich darum, dass die Freiheit auf Information für Kinder und Jugendliche eingeschränkt wird. Genauer: Es geht um ein Verbot etwa von Büchern und Filmen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, in denen zum Beispiel die Liebe zwischen zwei Frauen oder zwischen zwei Männern dargestellt wird. In Ungarn haben es Frauen, die andere Frauen lieben, und Männer, die andere Männer lieben, viel schwerer als etwa in Österreich. Dort haben sie viel weniger Rechte als bei uns. Ungarn will mit dem Gesetz verhindern, dass sich die Kinder und Jugendlichen über andere Arten des Zusammenlebens informieren können. Es gibt nämlich mehrere Formen der Liebe, nicht nur die Liebe zwischen Männern und Frauen.

„Das Gesetz diskriminiert Menschen“, sagt die EU-Kommissions-Chefin Ursula von der Leyen. Diskriminieren bedeutet, dass Menschen unterschiedlich behandelt werden, zum Beispiel wegen ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihres Alters oder eben ihrer Art zu lieben. Das Gesetz sei gegen die Menschenrechte und würde nicht zu den Werten, wie wir sie in Europa leben, passen.

Was bedeutet LGBTQ?

Wird über das umstrittene Gesetz gesprochen, dann ist auch immer die Rede von „LGBTQ“. „LGBTQ“ ist eine Abkürzung mehrerer englischer Ausdrücke. Auf Deutsch steht es für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere (sprich: kwihre) Menschen. Das sind recht komplizierte Ausdrücke, aber im Grunde beschreiben sie unterschiedliche Arten, zu lieben oder sich selbst als Mensch zu sehen.

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