Kinderarmut in Österreich: Das unsichtbare Leid

Kinderarmut in Österreich: Das unsichtbare Leid

Viele Kinder sind arm – auch in Ländern wie Österreich. Dass gerade alles teurer wird, verschlimmert die Lage zusätzlich.

Kinderarmut kann bedeuten, dass Familien zu wenig Geld für neue Schuhe haben, wenn die alten kaputt sind
Kinderarmut kann bedeuten, dass Familien zu wenig Geld für neue Schuhe haben, wenn die alten kaputt sind
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Arme Kinder spüren die Geldsorgen ihrer Eltern
Arme Kinder spüren die Geldsorgen ihrer Eltern
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Manche fehlen bei Ausflügen, einige haben im Winter keine dicke Jacke, andere sitzen ohne Frühstück und mit knurrendem Magen in der Schule: In Österreich weiß jedes fünfte Kind, was es bedeuten kann, arm zu sein. Dass wir in einem reichen Land leben, ändert daran nichts. Denn Armut kann jeden treffen. Zum Beispiel, indem Eltern plötzlich ihre Arbeit verlieren oder schwer krank werden.

Kinderarmut ist vieles

Kinderarmut zeigt sich auf unterschiedliche Art und Weise. In sehr armen ­Gegenden wie in vielen Ländern in Afrika kann ­Armut im schlimmsten Fall tödlich sein. Zum Beispiel, weil Menschen kein Dach über dem Kopf haben oder kein Geld für Medikamente. In Österreich bedeutet Armut hingegen, dass eine Familie mit sehr wenig Geld auskommen muss. Un­erwartete Ausgaben können zu ­großen ­Problemen führen. Wird die Waschmaschine kaputt, reicht oft das Geld für die Reparatur nicht.

Für betroffene Kinder heißt das: Dinge, die für andere selbst­verständlich sind, kann sich ihre ­Familie nicht leisten. Dabei geht es schon um kleine Dinge wie: Ein Besuch im Schwimmbad, die Kinokarte oder der Mitgliedsbeitrag für den Sportkurs. Man spricht von fehlender Teilhabe. Das heißt: Betroffene ­werden ausgegrenzt, denn sie haben weniger Möglichkeiten als andere.

Hinzu kommt, dass ­ Kinder aus armen ­Familien ­seltener auf höhere ­Schulen wechseln. Nicht, weil sie faul sind, sondern weil sie oft kein eigenes Zimmer haben, wo sie in Ruhe lernen können. Auch Nachhilfe ist zu teuer.

Kinderarmut lindern

Im Jahr 2021 waren in Österreich 368.000 ­Kinder und Jugendliche von Armut betroffen. Und es werden immer mehr. Denn der Krieg in der Ukraine treibt die ­Preise in die Höhe. Die Volkshilfe findet, dass so etwas in einem reichen Land wie Österreich nicht sein darf. Sie fordert deshalb von den Politikern eine sogenannte Kindergrund­sicherung. Dadurch sollen Familien unterstützt und Kinderarmut gelindert werden.

Die Idee: Mit der Kindergrundsicherung sollen alle Kinder Geld vom Staat Österreich be­kommen. Umso weniger Geld eine Familie hat, desto höher soll die  Kindergrundsicherung sein. Dadurch soll sicher­gestellt ­werden, dass alle Kinder gleiche Möglichkeiten haben. Ein Vorhaben, das bei unseren deutschen Nachbarn bis 2025 zumindest teilweise umgesetzt werden soll.

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