Hoppla! Postkarte erst nach 121 Jahren zugestellt

Hoppla! Postkarte erst nach 121 Jahren zugestellt

Manchmal erreichen Briefe oder Postkarten ihren Empfänger sehr verspätet. Doch diese Ansichtskarte übertrifft alles.

Die Vorderseite zeigt einen Hirsch. Die Rückseite der Karte hingegen ist wesentlich spannender: Der Poststempel beweist, dass die Karte vor 121 verschickt wurde
Die Vorderseite zeigt einen Hirsch. Die Rückseite der Karte hingegen ist wesentlich spannender: Der Poststempel beweist, dass die Karte vor 121 verschickt wurde
Swansea Building Society

Es kann sehr aufregend sein, eine Postkarte im Briefkasten zu finden. Menschen schicken oft Postkarten, um von ihren Reisen zu berichten und ihren Lieben zu zeigen, wo sie gerade sind und was sie erleben. Hunderte Millionen Stück pro Jahr werden weltweit verschickt – vor allem im Sommer.

Die Postkarte, um die in dieser Geschichte geht, wurde innerhalb von Großbritannien verschickt. Und kürzlich hat sie auch ihren Ort der Bestimmung erreicht. Allerdings reichlich spät. Nämlich 121 Jahre nachdem sie verschickt wurde. Weder über den Absender noch über die Empfängerin ist viel bekannt – beide dürften mittlerweile verstorben sein. Gerade wird nach Angehörigen der beiden gesucht, um ihnen die Karte als Andenken zu überreichen.

Warum die Karte überhaupt so lange unterwegs war, ist noch nicht so ganz klar. Eine Sprecherin der britischen Post schließt jedenfalls aus, dass die Karte mehr als ein Jahrhundert unterwegs war. Es könnte also auch sein, dass jemand die Karte gefunden und noch einmal aufgegeben hat.

In Linz beginnt’s

Österreich machte übrigens den Anfang. Ein Professor namens Emanuel Herrmann hat die Postkarte hierzulande eingeführt. Das erste Stück wurde vor mehr als 150 Jahren von Perg bei Linz nach Kirchdorf geschickt. So bunt wie heute waren die Postkarten damals aber noch nicht. Zur Zeit der Einführung gab es noch keine Bilder, sondern nur Text. Für die Menschen war diese Erfindung trotzdem eine große, wenn auch merkwürdige Sache. Manche fanden die Postkarte nämlich zunächst sehr befremdlich. Denn anders als bei Briefen gab es schließlich keinen Umschlag. Jeder konnte also die verschickten Botschaften lesen.

Kleine Zeitreise

Erst rund 50 Jahre später wurden Fotos auf die Karten gedruckt. Berge, Seen, Schiffe – Bilder aus aller Welt schafften es so zum ersten Mal nach Hause ins Wohnzimmer. Forschende schauen sich heute noch gerne alte Postkarten an. Dadurch können wir nämlich viel über vergangene Zeiten lernen. Zum Beispiel, wie die Orte früher aussahen, was die Leute gemacht haben, wie sie sich fortbewegten und wie ihre Kleidung aussah. Wir erfahren aber auch viel über das damalige Zeitgeschehen. Zum Beispiel über den Ersten und Zweiten Weltkrieg. Welche Themen haben die Menschen beschäftigt? Worauf haben sie sich gefreut, was hat ihnen Angst gemacht? Auf alten Postkarten können wir zum Beispiel Bilder von Soldaten oder der Front sehen. Diese Bilder zeigen uns, wie der Krieg aussah und wie er das Leben der Menschen beeinflusst hat.

Wenig genutzt

Und heute? Mittlerweile können wir schnell Nachrichten über das Internet verschicken. Fotos teilen und mit anderen in Kontakt bleiben, ist einfacher geworden. Das hat auch dazu geführt, dass heute weniger Postkarten verschickt werden als früher.

Postkarten im Laufe der Zeit

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