Gedankenlesen könnte möglich werden
Woran denkst du gerade? Genau das wollen Forschende schon lange herausfinden. Nun soll ihnen die künstliche Intelligenz dabei helfen.
Kennst du das Sprichwort „Einen Penny für deine Gedanken!“? Damit ist gemeint, dass man gerne wüsste, was der andere gerade denkt. Forschende investieren viel mehr Geld als einen Penny in die Beantwortung dieser Frage. Sie wollen schon lange die Gedanken der Menschen lesen. Doch was bisher nur in Filmen möglich war, scheint nun auch in der Wirklichkeit vielleicht möglich zu sein.
Hirnströme messen, um Gedanken zu lesen
Genauer gesagt forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem sogenannten Elektroenzephalogramm (EEG). Ein EEG misst die Hirnströme eines Menschen, also die elektrische Aktivität des Gehirns. Auf einem EEG sieht man zum Beispiel, ob der Mensch gerade schläft oder sich konzentriert. Was der Mensch denkt, kann ein EEG aber nicht herausfinden. Der Neurowissenschaftler Gyula Kovács von der Universität Jena in Deutschland hat sich deshalb Hilfe organisiert: die künstliche Intelligenz (KI).
Gedankenlesen: Was die KI bereits kann
„Die KI kann gemeinsam mit dem EEG schon jetzt sehr viel“, sagt der Wissenschaftler Gyula Kovács. Zum Beispiel lasse sich nachverfolgen, ob jemand eine Serie gesehen habe oder nicht, oder ob jemand einen Menschen wiedererkenne.
Auch der EEG-Experte Jan Rémi sagt: „Vom Gedankenlesen sind wir noch weit entfernt. Aber ich glaube schon, dass man in den nächsten Jahren erkennen kann, ob jemand lügt oder nicht.“ Die KI soll also in Zukunft die EEG-Kurven und Wellen richtig auswerten und analysieren.
Wie bei allen neuen Forschungen muss man sich aber auch hier die Frage stellen, wie weit man die Technik überhaupt anwenden will. Denn unser Gehirn ist äußerst kompliziert und unsere Gedanken gehören immer noch uns alleine. Und nur, weil man etwas erforschen kann, heißt das nicht, dass es auch richtig wäre, es zu tun. Außerdem macht auch die KI Fehler.
Seit 100 Jahren wird das Gehirn vermessen
Die erste EEG-Aufzeichnung gelang übrigens dem Psychiater Hans Berger vor 100 Jahren – am 6. Juli 1924 – in Jena in Deutschland. Davor waren ähnliche Aufzeichnungen schon bei Tieren gelungen.
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