Experiment: Steinschlag in der Küche

Experiment: Steinschlag in der Küche

Wie kommt es zu Steinschlägen und Felsstürzen? Unser Experiment zeigt es dir!

Was du hier im Modell baust, kann in der Natur sehr gefährlich sein und sogar ganze Siedlungen bedrohen
Foto: UBZ

Der Klimawandel hat auch in Österreich viele Auswirkungen. Eine sehr bekannte ist das starke Schmelzen des Eises auf den Bergen, also der Gletscher. Weniger bekannt ist das Schmelzen von Eis in den Bergen, man spricht vom „Permafrost“. Das ist dauernd gefrorener Fels oder Boden. Taut dieser Permafrost auf, beginnen Berge zu bröckeln. Steinschlag und Felsstürze nehmen zu. Was du hier in deinem Experiment baust, kann in der Natur sehr gefährlich sein und sogar ganze Siedlungen bedrohen.

Du brauchst:

  • Trichter
  • Kies und Sand
  • Wasser
  • „Stopfmaterial“ (zum Beispiel Ton)
  • Sieb
  • Staubzucker
  • Schüssel
  • kleine Häuser (zum Beispiel von Monopoly)
  • eine Unterlage (zum Beispiel  Tablett oder Teller)
  • Wasserzerstäuber (wenn vorhanden)

So geht’s:

Bei diesem Versuch musst du schon am Vorabend etwas einfrieren, um am nächsten Tag in der Küche einen Mini-Steinschlag erzeugen zu können.

Nimm einen Trichter aus der Küche – je „steiler/spitzer“ der Trichter ist, desto besser funktioniert der Versuch. Verschließe den Ausfluss des Trichters innen mit „Stopfmaterial“. In diesem Beispiel wurde dafür Ton verwendet. Es kann auch feuchte Erde, Watte, Knetmasse oder Ähnliches sein.

Foto: UBZ

Mische Kies und Sand mit etwas Wasser in einer Schüssel zusammen, der Kies soll überwiegen. Nur wenig Wasser verwenden, die Mischung soll angefeuchtet, aber nicht „flüssig“ werden.

Fülle diese Mischung in den Trichter. Der Abschluss – also die breite Öffnung des Trichters – soll schön glatt verstrichen werden. Das wird dann nämlich der „Fuß“ des Berges und der Berg soll dann stabil stehen können.

Stelle den Trichter ganz gerade mit der schmalen Öffnung nach unten in ein Glas und stelle dieses Glas über Nacht in den Gefrierschrank.

Foto: UBZ

Am nächsten Tag holst du den Trichter aus dem Gefrierschrank und löst die gefrorene Mischung heraus. Dazu am besten kurz warmes Wasser außen über den Trichter laufen lassen. Ein gefrorener Sand-Kies-Kegel kommt heraus – das ist dein Mini-Berg für diesen Versuch.

Diesen stellst du auf ein Tablett oder einen Teller. Mit einem Sieb kannst du auf die Spitze ein bisschen Staubzucker schneien lassen. Am Fuß des Berges, also im Tal, baust du eine Siedlung mit kleinen Häusern auf.

Nun musst du warten, bis der Berg aufzutauen beginnt. Wenn das Eis schmilzt, löst sich zuerst der Zucker auf – das steht für den im Klimawandel weniger werdenden Schnee.

Nach einer Zeit beginnen Steine vom Berg zu fallen. Wenn du es am Berg regnen lässt, lösen sich sogar größere Teile – ein Felssturz oder Bergsturz ist die Folge. Das „Regnen“ kann vorsichtig mit einem Wasserzerstäuber erfolgen.

Foto: UBZ

Die herabfallenden Teile des Berges können im schlimmsten Fall die Siedlung treffen.

Das musst du wissen:

Eine Folge des Klimawandels ist das Auftauen von Permafrost. Das sind Felsen oder Böden im Gebirge, die das ganze Jahr über gefroren sind. Bei uns in Österreich findet man Permafrost ab einer Seehöhe von rund 2500 Metern. Oft hält das Eis in den Felsklüften die Gipfel wie Beton zusammen. Durch den Klimawandel schmilzt der Permafrost immer stärker. Fehlt dieser „Kleber“, beginnen die Gipfel zu bröckeln. Steinschläge sind die Folge. Brechen größere Teile vom Berg ab, spricht man von einem Felssturz, wenn ganze Bergflanken wegbrechen, ist das ein „Bergsturz“.

Wenn es auf solchen schon „angetauten“ Gipfeln dann noch starke Regenfälle gibt, fördert das Bergstürze, da Wasser in die Felsklüfte eindringt und von innen den Druck auf den Fels erhöht. Von herabstürzenden Felsen können Menschen bedroht sein, die sich im Gebirge aufhalten. In manchen Ländern sind sogar Dörfer von großen Fels- oder Bergstürzen bedroht, wenn der Permafrost schmilzt.

Das Experiment wurde uns vom UBZ – Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark zur Verfügung gestellt. Die alleinige Verantwortung liegt beim UBZ – Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark.