Bergretterin: Erste Hilfe am Berg

Bergretterin: Erste Hilfe am Berg

Wenn Freizeitsportler in den Bergen einen Unfall haben, dann kommt Angelika Mohr mit ihren Kollegen von der Bergrettung zum Einsatz, zu jeder Jahreszeit und rund um die Uhr.

Der Verletzte wird mithilfe eines Schlittens vom Berg ins Tal gebracht
Foto: Adobe Stock
Angelika Mohr in ihren geliebten Bergen
ÖBRD

Egal, ob es schneit oder regnet, ob es Tag ist oder Nacht, wenn Angelika Mohr zu einem Einsatz gerufen wird, dann ist sie bereit. Die 29-Jährige ist seit mehreren Jahren Bergretterin. Sie ist zuständig für Hilfseinsätze im Gebiet rund um den Hochschwab. Das ist ein 2277 Meter hoher Berg in der Obersteiermark.

„Der Gedanke, Menschen in den Bergen retten zu können, hat mich immer schon fasziniert“, erzählt Angelika. Auch ihr Vater und ihr Onkel sind Bergretter. Da lag es ganz nahe, dass auch Angelika Bergretterin wird. Rund einmal im Monat wird die 29-Jährige mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu einem Hilfseinsatz gerufen.

Verletzt oder verirrt

Die Bergrettung wird zum Beispiel um Hilfe gebeten, wenn Menschen sich verirren oder nicht mehr weiterkönnen, weil sie zu schwach sind oder weil sie verletzt sind und geborgen werden müssen. Wenn etwa eine Lawine einen Skifahrer mitreißt, suchen die Bergretter den Vermissten gemeinsam mit Lawinenhunden. Verletzte werden dann mit einer Art Trage ins Tal gebracht oder sie werden von einem Hubschrauber ins Spital geflogen. Die Bergrettung arbeitet sehr eng mit anderen Helfern von der Alpinpolizei, der Flugrettung, dem Bundesheer oder der Feuerwehr zusammen.

365 Tage im Jahr

Mehr als 1700 Bergretterinnen und Bergretter stehen 365 Tage im Jahr rund um die Uhr in der Steiermark freiwillig zur Verfügung. Sie arbeiten ehrenamtlich. Das heißt, sie bekommen kein Geld für ihre Arbeit.

Damit Bergretter für den Ernstfall immer gut vorbereitet sind, müssen die Helfer einmal in der Woche üben. Dabei trainieren sie eine Bergung. Ein Kamerad tut so, als ob er verletzt wäre. Die Bergretter überprüfen so, ob sie wissen, was im Notfall zu tun ist. Sie testen ihre Funkgeräte und schauen, ob sie sich im Gelände gut zurechtfinden. Nicht jede Rettung geht gut aus. Die meisten aber doch. „Mir gefallen besonders der Zusammenhalt und die Kameradschaft und dass wir gemeinsam in Not geratenen Personen helfen können“, schwärmt Angelika von ihrer Arbeit am Berg, der für sie wie ein zweites Zuhause ist.

Wie wird man Bergretterin?

Welche Ausbildung brauchst du?

Die Ausbildung läuft nicht in jeder Bergrettungsstelle Österreichs gleich ab. In der Steiermark musst du zuerst ein Probejahr machen und als „Anwärterin“ in deiner Ortsstelle mitarbeiten. Danach dauert die Ausbildung noch zwei Jahre. Du musst einen Sommergrundkurs und einen Wintergrundkurs machen und beide Kurse mit einer Prüfung abschließen. Außerdem brauchst du einen Erste-Hilfe-Kurs und einen medizinischen Grundkurs.

Welche Fähigkeiten solltest du haben?

Um andere in den Bergen retten zu können, musst du selbst sehr gut klettern und Ski fahren können. Dazu solltest du sehr sportlich und fit sein. Außerdem ist es wichtig, dass du gern mit anderen Menschen zusammenarbeitest. Die Mitglieder eines Rettungsteams sind nämlich stark aufeinander angewiesen. Da die Retter bei einem Einsatz unter großem Druck arbeiten, ist es auch gut, wenn du ausgeglichen bist und in schwierigen Situationen Ruhe bewahrst. Du musst mindestens 16 Jahre alt sein für die Ausbildung. Und du brauchst dafür die Erlaubnis deiner Eltern.

Wie viel verdienst du?

Bergretter arbeiten in Österreich ehrenamtlich. Das bedeutet, dass sie kein Geld dafür bekommen.

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