Einfach erklärt: Was mit Antisemitismus gemeint ist
Der jüdische Friedhof in Wien wurde offenbar in Brand gesetzt. Eine Tat, die viele Menschen empört. Denn hinter solchen Aktionen steckt meistens feindliches Denken gegenüber jüdischen Menschen.
Hoch oben auf einem Mast vor dem Alten Rathaus in Linz baumelt die Flagge von Israel. Ein Land, wo viele jüdische Menschen leben. Und in dem seit 7. Oktober Krieg herrscht.
Indem Linz diese Flagge hisst, zeigt die Stadt sogenannte Solidarität. Menschen sind solidarisch, wenn sie sich gegenseitig unterstützen. Doch nun herrscht Aufregung. Denn die Flagge vor dem Rathaus wurde in den letzten Tagen immer wieder heruntergerissen. Doch es soll nicht die einzige Tat bleiben. Auch in Wien kam es zu einem Vorfall. In der Halloween-Nacht wurde der jüdische Teil des Wiener Zentralfriedhofs offenbar in Brand gesetzt.
Was ist Antisemitismus?
Ein Wort, das im Zusammenhang mit diesen Ereignissen gerade besonders oft fällt, ist sogenannter Antisemitismus. Damit ist gemeint, dass Jüdinnen und Juden angefeindet werden. Also: beschimpft, bedroht, ausgeschlossen, angegriffen, verletzt und im schlimmsten Fall sogar getötet. Und das nur, weil sie an eine bestimmte Religion glauben, aus einer jüdischen Familie stammen oder einer jüdischen Gemeinschaft angehören.
Geschichte des Antisemitismus
Vorurteile gegenüber jüdischen Menschen gibt es schon seit vielen Jahren. Zum einen hat dieser Zorn religiöse Gründe. Das Judentum gibt es bereits seit rund 3000 Jahren – also schon sehr lange. Auch Jesus war Jude und glaubte an Gott. Ob er eine neue Religion gründen wollte, wissen wir nicht. Und trotzdem ist es passiert: Weil Jesus so viele neue Dinge über Gott erzählte, scharrten sich viele Menschen um ihn. Auch viele Jüdinnen und Juden. Sie glaubten Jesus und wollten von nun an Christinnen und Christen genannt werden. Andere wiederum lehnten die Ansichten von Jesus ab und blieben jüdisch.
In der Zeit danach gab es allerdings viel Feindseligkeit. Jüdische Menschen wurden als minderwertig angesehen und vertrieben. Deshalb lebt die jüdische Gemeinde bis heute auf der ganzen Welt verstreut.
Eine sehr dunkle Zeit
Besonders schlimm war der Antisemitismus allerdings vor rund 90 Jahren. Die Nationalsozialisten unter ihrem „Führer“ Adolf Hitler herrschten von 1933 bis 1945 in Deutschland. Ab 1938 auch in Österreich. Diese Herrschaft brachte auch den Zweiten Weltkrieg mit sich, der von 1939 bis 1945 dauerte. Die Nationalsozialisten waren brutal, unerbittlich und hassten Menschen mit jüdischer Abstammung. Juden wurden verfolgt, ermordet und was sie besaßen, wurde ihnen weggenommen – Geschäfte, Häuser, Kunstwerke und vieles mehr.
Der Hass ist geblieben
Der Zweite Weltkrieg brachte also viel Leid und Zerstörung über Europa. Nach dem Ende des Krieges schwörten sich deshalb die Menschen eines: Lasst uns aus der Geschichte lernen – nie wieder dürfen solche Gräueltaten passieren! Um jüdische Menschen zu schützen, ist Antisemitismus in Österreich verboten. Doch das hindert einige Menschen nicht daran, sich feindselig zu verhalten.
Dass gerade jetzt wieder viel über Antisemitismus gesprochen wird, ist kein Zufall. Denn in Israel, wo gerade Krieg herrscht, gibt es viele jüdische Personen, die von Hass betroffen sind. Mehr dazu liest du hier.
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