Eine leuchtende Wolke im All: Riesige Molekülwolke entdeckt

Eine leuchtende Wolke im All: Riesige Molekülwolke entdeckt

Stell dir eine riesige, dunkle Wolke im Weltall vor, die niemand mit bloßem Auge sehen kann. Die Molekülwolke Eos ist so ein besonderes Spektakel. In ihr entstehen neue Sterne und vielleicht sogar Planeten.

Ein besonderes Phänomen: eine Molekülwolke. Entstehen hier gerade neue Sterne oder Planeten?
Ein besonderes Phänomen: eine Molekülwolke. Entstehen hier gerade neue Sterne oder Planeten?
IMAGO / imagebroker

Forschende haben eine besondere Entdeckung gemacht. Sie haben die Molekülwolke Eos gefunden. Eigentlich kann man sie mit bloßem Auge nicht sehen, die Forschenden haben sie aber zum Leuchten gebracht – und so wissen wir nun überhaupt erst, dass es sie gibt. Und sie ist etwas ganz Besonderes.

Was ist eine Molekülwolke?

Molekülwolken sind Gaswolken im Weltall. Ein Molekül ist eine Gruppe von zwei oder mehr Atomen, die miteinander verbunden sind. Atome sind kleine Teile, aus denen alles, was wir sehen, aufgebaut ist. Wenn Atome also zusammenkommen und sich verbinden, bilden sie ein Molekül. Das häufigste Molekül dieser Wolken ist Wasserstoff. Molekülwolken spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung neuer Sterne und der Erforschung des Universums. Sogar unser Sonnensystem ist aus einer solchen Wolke entstanden. Die Sterne und Planeten bilden sich, wenn solche kalten Wolken immer dichter werden und schließlich unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammenklappen.

Die Entdeckung von Eos

Eine internationale Forschungsgruppe hat das Spektakel mit einer neuen Methode entdeckt. Bei dieser Methode hat man durch Ultraviolett (UV)-Spuren den Wasserstoff in der Wolke entdecken können. Das hat dazu geführt, dass die Molekülwolke buchstäblich im Dunkeln geleuchtet hat. UV-Spuren sind unsichtbare Spuren, die bei Bestrahlung mit UV-Licht – das nennt man auch Schwarzlicht – sichtbar werden. Diese Molekülwolke wurde von den Forschern Eos genannt. Eos ist die griechische Göttin der Morgendämmerung.

Diese Molekülwolke gehört zu den größten Dingen, die es in unserer Nähe im Weltall gibt. Deswegen ist es umso erstaunlicher, dass sie so lange unentdeckt blieb. Lange Zeit galten die Molekülwolken Taurus und Perseus als die uns am nächsten liegenden Molekülwolken. Doch die neue Entdeckung konnte das toppen. Eos befindet sich etwa 300 Lichtjahre von der Erde entfernt. Lichtjahre benutzt man, um große Entfernungen im Weltall anzugeben. Ein Lichtjahr ist die Länge, die ein Lichtstrahl in einem Jahr zurücklegt. Es wird also gar keine Zeit, sondern eine Entfernung gemessen.

Warum ist Eos für die Forschung wichtig?

Das Besondere an dieser Entdeckung: Weil die Wolke so nah ist, ist das eine einzigartige Möglichkeit, dieses Phänomen besser zu erforschen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Möglichkeit, hautnah zu beobachten, wie Sterne und Planeten entstehen. Dafür wird unter anderem ein ganz besonderes Teleskop verwendet. Das Teleskop heißt James-Webb-Weltraumteleskop. Es ist sehr modern und kann deswegen Details im Universum aufdecken, die mit normalen Teleskopen nicht sichtbar wären. Damit will man als Erstes herausfinden, ob in dieser Wolke bereits neue Sterne und Planeten entstehen.

So sieht das James-Webb-Weltraumteleskop aus. Damit wollen die Wissenschaftler die Wolke Eos genauer unter die Lupe nehmen (Adobe Stock/ Herbie)
So sieht das James-Webb-Weltraumteleskop aus. Damit wollen die Wissenschaftler die Wolke Eos genauer unter die Lupe nehmen (Adobe Stock/ Herbie)

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