Der Axolotl: Warum seine Gliedmaßen nachwachsen

Der Axolotl: Warum seine Gliedmaßen nachwachsen

Verliert der Axolotl ein Bein, wächst es einfach nach. Warum ist das so? Und woher weiß der Axolotl, was überhaupt nachwachsen soll? Forschende haben es herausgefunden.

Der Axololtl hat eine Superkraft: Seine Körperteile wachsen nach
Der Axololtl hat eine Superkraft: Seine Körperteile wachsen nach
IMAGO / Pond5 Images

Der Axolotl hat eine Superkraft. Verliert das Tier einen Arm, ein Bein, Organe oder sogar Teile seines Gehirns, dann wachsen sie einfach nach. Für uns Menschen ist das unvorstellbar, für den Axolotl ganz normal.

Das ist sehr praktisch für den Axolotl. Dort, wo er lebt, verliert er öfters einmal eine Gliedmaße. Er lebt in einem trüben See in der Nähe von Mexiko-Stadt. Das ist die Hauptstadt von Mexiko. Und dort trifft er ständig auf andere Tiere, die ihm gerne einmal ein Bein oder einen Arm abknabbern. Problem ist das für den Axolotl aber nicht: Die Körperteile wachsen in rund acht Wochen wieder nach.

Warum der kleine Finger und nicht der Daumen?

Diese Superkraft ist auch sehr interessant für Forschende. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Wien, am Institut für Molekulare Biotechnologie, untersuchen den Axolotl schon lange. Sie wollen wissen, wie das Tier es schafft, genau die richtigen Körperteile nachzubauen. Also warum den kleinen Finger und nicht den Daumen?

Ein Forschungsteam rund um die Expertin Elly Tanaka hat dazu jetzt einen „Geheimcode“ in den Zellen entdeckt! Jeder Körper besteht aus ganz vielen Zellen. Das sind die Grundbausteine von Lebewesen. Und dieser Code hilft den Zellen dabei zu wissen, wo sie sind und was sie dort tun sollen.

Moleküle weisen den Weg

Wichtig dabei sind auch Moleküle. Ein Molekül ist etwas ganz Kleines, das aus zwei oder mehreren Atomen besteht. Ein Atom ist ein winziges Teil, ein Baustein der Natur. Jeder Mensch, jedes Tier, sogar die Luft besteht aus Atomen. Und zwei Moleküle haben eine ganz wichtige Rolle. Die beiden Moleküle – FGF8 und Shh – geben den Zellen Signale. Das eine wird vorne (da, wo der Daumen ist) gebildet, das andere hinten (wo der kleine Finger ist). Sie arbeiten zusammen und sagen den Zellen, wie das neue Körperteil aussehen soll.

Ein anderes wichtiges Molekül heißt „Hand2“. Es hilft den Zellen zu wissen, wo sie sich gerade befinden – also auf der Seite des Daumens oder des kleinen Fingers. Wenn ein Körperteil verletzt wird, sorgt Hand2 dafür, dass die richtigen Signale an der richtigen Stelle gestartet werden.

Die Forscher konnten sogar zeigen, dass eine Zelle, die eigentlich einen Daumen bilden würde, mit den richtigen Signalen plötzlich einen kleinen Finger machen kann. Das ist, als würde ein Bauarbeiter plötzlich ein anderes Haus bauen, nur weil ihm jemand einen neuen Bauplan zeigt.

Für uns Menschen interessant

Diese Entdeckung ist auch für uns Menschen spannend. Denn wir haben viele der gleichen Gene wie der Axolotl. Die Forschenden versuchen nun, die „Baupläne“ zu verstehen und auch nachzumachen. Dann könnten auch Zellen bei Menschen repariert werden – und vielleicht könnten dann sogar bei Menschen Zellen nachwachsen.

Aus der Tierwelt gibt es noch einiges mehr zu lernen. Einige Tiere haben zum Beispiel spannende Überlebenstricks. Mehr dazu erfährst du hier.

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