Darum werden jetzt Unterhosen vergraben

Darum werden jetzt Unterhosen vergraben

Was sagt eine vergrabene Unterhose über die Bewohner im Boden aus? Viel mehr, als du vielleicht denkst. Ein Projekt in der Schweiz ist ernster, als es klingt.

Mit den vergrabenen Unterhosen will man herausfinden, wie viel Leben es im Boden gibt
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In einer Handvoll Erde leben Millionen von Lebewesen
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Tausende Hobby-Forscherinnen und -Forscher in der Schweiz vergraben jetzt Unterhosen in der Erde. Wie bitte, fragst du dich? Was lustig klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Damit soll nämlich untersucht werden, wie gut die Erde in der Schweiz in den verschiedenen Gegenden ist.

Wie geht das genau?

Die Hobby-Forscher bekommen von der Universität Zürich alle die gleichen weißen biologischen Baumwoll-Unterhosen zugeschickt. Je zwei Unterhosen werden von jedem Hobby-Forscher vergraben – und zwar bis Ende April in Feldern, Wiesen und Beeten.

Nach einem Monat wird die erste Unterhose wieder ausgegraben. Nach zwei Monaten wird die zweite Unterhose ausgegraben. Die Unterhosen werden dann fotografiert, genau beschrieben und untersucht. Je weniger von der Unterhose noch da ist, desto besser ist der Boden. Ein paar Hundert Hobby-Forscher sollen auch Proben von den Böden nehmen und sie an die Universität schicken. Dort wird genau untersucht, wie viele und welche Bodenbewohner die Proben enthalten.

Billionen Bewohner

Im Boden leben Billionen (eine Billion hat zwölf Nullen) winzige Lebewesen, zum Beispiel Pilze und Bakterien. Ein Beispiel: Innerhalb einer Fläche von etwa 1 mal 1 Meter und 30 Zentimeter Tiefe leben rund 1,6 Billionen Lebewesen.

Diese Lebewesen sind so klein, dass sie für das menschliche Auge ohne Vergrößerungsglas unsichtbar sind. Je mehr und je unterschiedlichere Lebewesen im Boden leben, desto besser und gesünder ist der Boden normalerweise. Die winzigen Bewohner im Boden fressen zum Beispiel Pflanzenreste oder Tierkadaver (das sind die Reste von toten Tieren) auf und machen die darin enthaltenen Nährstoffe wieder für den Boden brauchbar. Je schneller so eine Unterhose aufgefuttert ist, desto mehr Tierchen leben also im Boden.

Warum das Ganze?

Die Forscherinnen und Forscher der Universität Zürich wollen ganz genau wissen, wie gut der Boden in der Schweiz ist und ob es große Unterschiede gibt. Außerdem soll damit gezeigt werden, wie wichtig der Boden für das Leben, den Menschen, die Pflanzen und die Tiere ist. Und dass man gut auf den Boden aufpassen muss. Oft tut das der Mensch nämlich nicht. Dann zum Beispiel, wenn er zu viel giftigen Kunstdünger auf den Feldern verwendet. Oder aber, wenn der Boden zugebaut wird, mit Häusern, Straßen oder Brücken. Beides führt dazu, dass es weniger Bodenbewohner gibt. Das ist schlecht für die Natur, das Wachstum und die Vielfalt der Arten.

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