Bestäuben: Warum Menschen die Arbeit der Insekten machen

Bestäuben: Warum Menschen die Arbeit der Insekten machen

Gibt es weniger Bienen, bedeutet das weniger Ernte: Deshalb übernehmen jetzt viele Obstbauern deren Rolle und bestäuben Pflanzen. In China ist das schon länger so.

Obstbauern in China beim Bestäuben der Blüten ihrer Bäume
Foto: Imago
In China werden auch Drohnen zur Bestäubung der Obstblüten eingesetzt
Foto: Imago

Wo zwischen den blühenden Obstbäumen normalerweise Bienen und andere Insekten herumschwirren, ist es in vielen Teilen Chinas schon seit einigen Jahren verdächtig ruhig. Fast alle Insekten wurden dort nämlich durch sogenannte Pestizide getötet. Pestizide sind giftige Stoffe, mit denen Landwirtinnen und Landwirte Schädlinge und Unkraut vernichten. Doch leider sterben davon nicht nur Schädlinge, sondern auch viele Nützlinge, wie zum Beispiel Bienen.

Bestäubung

Bienen sind aber wichtig für das Überleben des Menschen. Wir brauchen die Bienen vor allem, damit sie unsere Obst- und Gemüsepflanzen bestäuben. Sie machen das ganz nebenbei, während sie von einer Blüte zur nächsten fliegen und Nektar sammeln. Wenn die Insekten in eine Blüte hineinkrabbeln, berühren sie den sogenannten Staubbeutel. Im Staubbeutel befinden sich die Pollen. Eine gewisse Menge von Pollen bleibt dabei an den Beinen der Insekten kleben. Bei der nächsten Blüte krabbelt das Insekt wieder hinein und verliert ein bisschen Pollen von der anderen Blüte. So kommt es bei jedem neuen Kontakt mit einer Blüte zur Bestäubung. Erst nach der Bestäubung können sich Früchte bilden.

Eine Biene beim Bestäuben Foto: Imago

Marillenblüten bestäubt

Was in China schon länger üblich ist, wurde in den vergangenen Tagen auch in Österreich gemacht. Gerade blühen nämlich die Marillenbäume. Doch das winterliche Wetter der vergangenen Woche hat den Obstbäumen ordentlich zugesetzt. Aber nicht nur viele Blüten sind abgefroren. Auch den Bienen und Insekten war es zu kalt zum Fliegen. So mancher Obstbauer hat deshalb die Blüten seiner Marillenbäume händisch bestäubt. Die Blüten haben nämlich nur kurz Zeit, damit sie bestäubt werden und somit auch Ernte tragen. Ungefähr fünf Tage dauert dieses Zeitfenster.
Zum Bestäuben basteln sich die Landwirte eigene kleine Büschel, zum Beispiel aus Hühnerfedern. Auch Palmkätzchen, wie wir sie zu Ostern zum Busche binden, eigenen sich dazu.

Das kalte Wetter lässt die Bienen übrigens nicht nur faul in ihrem Stock (so heißt das Zuhause der Bienen) sitzen. Sie sind richtiggehend gefährdet zu verhungern. Gerade jetzt legt die Bienenkönigin rund 2000 Eier pro Tag. Genauso viele Bienen schlüpfen auch und brauchen natürlich viel zu fressen. Imkerinnen und Imker können den Bienen beim Überleben der kalten Zeit helfen, indem sie sie füttern.

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