Australien: Wie dieser See-Elefant ein Dorf in den Wahnsinn treibt

Australien: Wie dieser See-Elefant ein Dorf in den Wahnsinn treibt

Rette sich wer kann: Neil macht wieder die Straßen unsicher. Gemeint ist ein 600 Kilogramm schwerer See-Elefant, der sich nur ungern an Regeln hält.

Mein knuffiges Gesicht mit den runden Kulleraugen entzückt auf Anhieb. Aber Achtung: In Wahrheit bin ich als See-Elefant ein gefährlicher Räuber (nur leider nimmt mich niemand so wirklich ernst)
Mein knuffiges Gesicht mit den runden Kulleraugen entzückt auf Anhieb. Aber Achtung: In Wahrheit bin ich ein gefährlicher Räuber (nur leider nimmt mich niemand ernst)
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Manche Tiere besetzen den Kopfpolster ihres Besitzers. Andere sind ganz vernarrt in ihr quietschendes Spielzeug. Und dann gibt es Neil (sprich: niel). Ein See-Elefant, der am liebsten Baustellenhütchen ganz nah an sich drückt. Beinahe liebevoll legt das 600-Kilo-Tier seine Flosse auf das Verkehrszeichen – und schläft langsam darauf ein. Ob er dabei gerade mitten auf der Straße liegt, kümmert Neil recht wenig. Ganz anders sehen das die Menschen in Dunalley (sprich: dannelie), einem Ort auf der australischen Insel Tasmanien. Die sind von Neils Besuchen mittlerweile ziemlich genervt. Denn wegen ihm werden immer wieder Straßen gesperrt und Menschen können nicht mehr in die Arbeit fahren.

Bussi! Neil kuschelt am liebsten mit Verkehrshütchen
Bussi! Neil kuschelt am liebsten mit Verkehrshütchen (Instagram / @neiltheseal)

Unterschätztes Wildtier?

Unruhe stiften und Schaulustige unterhalten: Ein Schauspiel, das Neil jährlich wiederholt. Das wendige Moppelchen begibt sich nämlich immer wieder auf Landgang. Ausgelaugt vom vielen Schwimmen, ruht sich Neil außerhalb des Wassers aus und wechselt sein Fell. Dass sich ein See-Elefant dabei so nah an Menschen wagt, sei laut einem Experten allerdings sehr ungewöhnlich. Und im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Sobald man den Tieren einen Namen gebe, denken die Leute, sie seien wie Menschen, kritisierte ein Forscher. „Es stellt ein Problem dar, wenn man denkt, dass er hübsch und kuschelig ist, aber das ist er nicht – er ist ein 600 Kilo schweres Wildtier, das einen töten könnte“, hieß es in einem Interview.

Dass es Neil immer wieder an den gleichen Ort zieht, hat wahrscheinlich etwas mit seiner Prägung zu tun. Es könnte sein, dass der See-Elefant an einem nahegelegenen Strand geboren wurde. Regelmäßig an diesen Ort zurückzukehren, ist ein typisches Verhalten bei diesen Tieren.

Die Bewohner von Dunalley müssen also wohl noch länger mit ihrem ungebetenen Gast leben. Allerdings am besten aus sicherer Entfernung. „Es ist wichtig, dass der See-Elefant in Ruhe gelassen wird, sich nicht an den Menschen gewöhnt und für seine Gesundheit und sein Überleben sein wildes Verhalten längerfristig beibehält“, mahnte das Umweltministerium Tasmaniens.

Robben

  • Robben gehören zu den Wasserraubtieren, es gibt über 30 Robbenarten. Zu ihnen gehören etwa auch Walrosse, Seeelefanten und Seehunde.
  • Die größten Robben sind See-Elefanten. Sie werden bis zu sechs Meter lang und an die 900 Kilo schwer. Ihre Superkraft: Mit ihren Barthaaren spüren sie im Wasser die kleinste Bewegung von Fischen.
  • Wusstest du, dass antarktische See-Elefanten von allen Säugetieren am längsten die Luft anhalten können? Bis zu zwei Stunden halten sie es im kalten Wasser aus, bevor sie zum Luftholen an die Wasseroberfläche müssen.
  • Außerdem können See-Elefanten bis zu 1800 Meter tief abtauchen.

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