Am Sonntag wird ein neuer Bundestag gewählt

Am Sonntag wird ein neuer Bundestag gewählt

Am 23. Februar entscheidet sich, wer Deutschland in den nächsten vier Jahren regieren wird. Diese Wahlen finden früher als geplant statt.

In Deutschland wird am Sonntag der Bundestag gewählt
In Deutschland wird am Sonntag der Bundestag gewählt
Adobe Stock/Zerbor

Den Menschen in Deutschland steht ein spannender Sonntag bevor: Es ist der Tag der Bundestagswahl, an dem eine neue Regierung gewählt wird. Die Wahl findet früher statt als ursprünglich geplant. Eigentlich sollte erst am 28. September 2025 gewählt werden.

Warum wird früher gewählt?

Seit drei Jahren regieren in Deutschland die drei Parteien SPD, Grüne und FDP gemeinsam. Doch in einigen Fragen konnten sie sich dann nicht einigen. Vor allem beim Thema Geld gingen die Meinungen auseinander. SPD und Grüne wollten mehr Geld ausgeben, zum Beispiel für den Klimaschutz. Die FDP wollte weniger Schulden machen und sparsamer sein. Diese unterschiedlichen Ansichten führten dazu, dass die Zusammenarbeit nicht mehr funktionierte. Die Regierung zerbrach.

Deshalb wird jetzt am Sonntag ein neuer Bundestag gewählt. Da Deutschland so wie Österreich eine Demokratie ist, entscheiden auch dort die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stimme, wer das Land in den nächsten vier Jahren regieren soll.

Was ist der Bundestag?

Der Bundestag ist das Parlament Deutschlands. Hier versammeln sich die gewählten Vertreterinnen und Vertreter des Volkes, um Gesetze zu beschließen und die Regierung zu kontrollieren. In Österreich gibt es den Nationalrat. Er funktioniert ähnlich. Ein Unterschied ist: Der Nationalrat besteht aus 183 Abgeordneten und wird alle fünf Jahre gewählt. Der Bundestag hat 736 Abgeordnete und wird normalerweise alle vier Jahre gewählt.

Wie wird entschieden, wer regiert?

Zuerst werden die Wahlstimmen ausgezählt. Danach steht dann fest, wie viele Sitze jede Partei im Bundestag hat. Damit eine Partei regieren kann, braucht sie die Mehrheit im Bundestag – also mindestens 368 von insgesamt 736 Stimmen.

Meistens hat keine Partei allein genug Stimmen. Deshalb bilden zwei oder mehr Parteien eine sogenannte Koalition. Koalition bedeutet also, dass sich zwei oder mehrere Parteien zusammenschließen, um gemeinsam zu regieren. Der Bundespräsident schlägt eine Person als Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin vor, die dann vom Bundestag mit Mehrheit gewählt werden muss.

Ist der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin gewählt, werden die Minister und Ministerinnen ernannt. Diese sind dann für bestimmte Bereiche zuständig, zum Beispiel für Gesundheit, Schule, Finanzen oder Landwirtschaft.

Wahlplakate der SPD und der CDU zur Bundestagswahl 2025 in Deutschland (Imago/Jan Huebner)
Wahlplakate der SPD und der CDU zur Bundestagswahl 2025 in Deutschland (Imago/Jan Huebner)

Wer hat die besten Chancen, diese Wahl zu gewinnen?

Wie vor jeder Wahl gibt es auch in Deutschland Umfragen. Diese zeigen derzeit, dass die CDU/CSU vorne liegt. An zweiter Stelle folgt die AfD, an dritter Stelle die SPD und dann die Grünen. Dahinter liegen die FDP und andere kleinere Parteien. Um überhaupt in den Bundestag einzuziehen, muss eine Partei bei der Wahl mindestens fünf Prozent der Stimmen erhalten.

Doch wie die Wahl tatsächlich ausgeht, wird sich erst am Sonntagabend zeigen. Eines ist aber jetzt schon klar: Es wird spannend.

Im Jahr 2021 wurde das letzte Mal in Deutschland gewählt. Hier kannst du nachlesen, wer damals zur Wahl stand.

Das sind die Spitzenkandidaten der Parteien:

Friedrich Merz (CDU/CSU)

Die CDU/CSU ist eine konservative Partei. Sie setzt sich vor allem für Sicherheit ein und möchte, dass Deutschland eine starke Wirtschaft hat. Friedrich Merz ist Mitglied derselben Partei wie Angela Merkel. Sie war 16 Jahre lang Bundeskanzlerin in Deutschland.

Olaf Scholz (SPD)

Die SPD ist eine sozialdemokratische Partei in Deutschland. Sie setzt sich vor allem für soziale Gerechtigkeit und gute Löhne ein. Olaf Scholz ist zurzeit Bundeskanzler. Er will im Amt bleiben.

Alice Weidel (AfD)

Die AfD ist eine rechte Partei. Sie will vor allem, dass weniger Migrantinnen und Migranten nach Deutschland kommen. Und dass sich die EU weniger in deutsche Angelegenheiten einmischt.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen)

Die Grünen setzen sich vor allem für den Klimaschutz ein. Sie wollen, dass mehr Energie aus Windrädern und Sonne gewonnen wird, weil das besser für die Umwelt ist.

Christian Lindner (FDP)

Die FDP setzt sich vor allem für niedrige Steuern ein und will, dass der Staat weniger Vorschriften macht.