Als Raubwürmer einst das Meer beherrschten

Als Raubwürmer einst das Meer beherrschten

Unter der Wasseroberfläche verbergen sich einige Geheimnisse – das beweist der Fund versteinerter Raubwürmer, die wohl vor 500 Millionen Jahren das Meer bevölkerten.

Ihre Köpfchen waren mit zwei Fühlern ausgestattet. Zur Fortbewegung dienten ihnen Flossen: So könnten die Raubwürmer ausgesehen haben
Ihre Köpfchen waren mit zwei Fühlern ausgestattet. Zur Fortbewegung dienten ihnen Flossen: So könnten die Raubwürmer ausgesehen haben
Artwork by Bob Nicholls/@BobNichollsArt

Weit unten in den tiefsten Tiefen des Meeres gibt es weder Licht noch Wärme. Es sind Orte, die noch kein Mensch betreten hat. Und trotzdem gibt es Lebewesen, die sich von diesen dunklen Weiten nicht einschüchtern lassen. Dass es klirrend kalt ist, macht ihnen nichts aus. Sie haben sich an diese schwierigen Umstände angepasst. Und das bereits vor mehr als 500 Millionen Jahren.

Riesenwürmer an der Spitze

Hätten Forscher bereits damals einen Tauchgang eingelegt, wäre ihnen wahrscheinlich eines der ersten Raubtiere der Welt untergekommen: der sogenannte Timorebestia. Übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet das so viel wie „furchteinflößende Bestie“.

Ein waschechtes Ungeheuer also! Wobei sich heutzutage wohl keiner mehr davor ängstigen würde. Denn die Bestie aus dem Meer hatte weder riesige Flossen noch spitze Zähne – vielmehr kam sie in Form eines Wurmes daher. Na gut: in Form eines fleischfressenden Raubwurmes. Mit einer Länge von bis zu 30 Zentimetern nahm das Tier immerhin so viel Platz ein wie ein weibliches Chamäleon. Und damit gehörten die Würmer zu den größten Wesen ihres Zeitalters. Das glauben zumindest Forscher, die kürzlich versteinerte Abdrücke einiger Würmer gefunden und untersucht haben.

Überleben in der Tiefe

Leben und jagen im Meer – das ist gar nicht so einfach. Doch über die Jahre wurden die Bewohner des Wassers erfinderisch. Manche Fische knipsen ein Licht an und leuchten sich auf schaurig-schöne Weise ihren Weg. Andere verblüffen mit ihrem riesigen Maul, das wie ein Staubsauger jedes noch so kleine Tierchen verschwinden lässt.

Einige Überlebenstechniken haben wir Menschen bereits erforscht. Doch das war nicht immer so. Lange dachten unsere Vorfahren, dass in der Tiefe des Meeres überhaupt kein Leben möglich sei. Erst die Entdeckungsreise eines britischen Forschungsschiffes vor rund 150 Jahren brachte Klarheit: Dort unten, in den tiefsten Tiefen, wuselt es nur so vor Leben.

Kaum erforscht

Und trotzdem wissen wir Menschen bis heute weniger über die Tiefsee als über den Mond. Denn das Meer zu erforschen, ist nicht leicht. In der Tiefe herrscht nämlich ein großer Druck. Um unter solchen Voraussetzungen zu forschen, braucht es spezielle Geräte. Doch so eine Ausrüstung kostet viel Geld. Zum anderen ist das Meer einfach sehr, sehr groß. So groß, dass Flugzeuge und Schiffe darin einfach spurlos verschwinden können …

Das Meer

  • Auf der Welt gibt es dreimal mehr Wasser als Land. Deshalb nennt man die Erde auch blauer Planet.
  • Der Meeresgrund ist nicht flach. Dort unten befinden sich Berge, ­Gräben und sogar Vulkane.
  • Schätzungen zufolge sollen rund drei Millionen versunkene Schiffe am Meeresgrund liegen.

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