Bundestagswahl in Deutschland: Die Union ist die klare Wahlsiegerin
Deutschland hat am Sonntag einen neuen Bundestag gewählt: Die bisherige Koalition hat viel verloren. Stärkste Partei ist die CDU/CSU. Wie es in Deutschland jetzt weitergeht.

Die Wählerinnen und Wähler haben am Sonntag (23. Februar) entschieden, wer in den kommenden vier Jahren in Deutschland das Sagen hat. Sie haben einen neuen Bundestag gewählt, der die Regierung bilden wird.
Gewinne für CDU/CSU und die AfD
Das Ergebnis: Die Union aus CDU/CSU ist Wahlsiegerin – dazu gehören die Christlich Demokratische Union (CDU) sowie die Christlich-Soziale Union (CSU) in Bayern. Sie legt 4,4 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl zu und erhält 28,5 Prozent der Stimmen. Spitzenkandidat war Friedrich Merz. Er wird also voraussichtlich neuer Bundeskanzler in Deutschland.
Die größten Zugewinne hat die Alternative für Deutschland (AfD), die es auf Platz 2 schafft. Die Partei mit ihrer Vorsitzenden Alice Weidel erhält 20,8 Prozent der Stimmen, das sind um 10,4 Prozentpunkte mehr als bei der vorigen Wahl.
Die AfD gilt als rechte Partei, weil sie etwa möchte, dass Migrantinnen und Migranten Deutschland verlassen. Aber nicht nur sie hat bei dieser Wahl gewonnen. Im Gegensatz dazu darf sich die Linke viel mehr Stimmen freuen und hält nun bei 8,8 Prozent.
Verluste für die Koalition
Bisher haben die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Grüne und die Freie Demokratische Partei (FDP) eine Koalition gebildet. Eine Koalition bedeutet, dass zwei oder mehrere Parteien zusammenarbeiten, um gemeinsam zu regieren. Die Zusammenarbeit der drei Parteien in den vergangenen Jahren wurde von den Wählerinnen und Wählern abgestraft.
Die SPD hat mit Olaf Scholz bisher den Bundeskanzler gestellt. Sie verliert sehr viele Stimmen und wird nur noch drittstärkste Partei in Deutschland. Nicht ganz zu schlimm ist das Wahlergebnis für die Grüne. Sie verliert nur 3,1 Prozent – und erhält 11,6 Prozent der Stimmen. Die FDP bekommt überhaupt nur noch 4,3 Prozent der Stimmen. Um im Bundestag vertreten zu sein, benötigt sie aber 5 Prozent der Stimmen. Diese Hürde hat auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht geschafft, zu überspringen.
Wie geht’s weiter?
Um regieren zu können, braucht man die Mehrheit im Bundestag. Das sind derzeit 316 Stimmen. Die CDU/CSU hat zwar die meisten Stimmen bekommen, eine Mehrheit hat sie alleine aber nicht. Deshalb wird sie mit einer anderen Partei eine Koalition bilden müssen. Das kann sie mit der AfD und der SPD.
Das wird nun spannend. Denn die Situation ist ähnlich wie in Österreich. In Österreich wollte keine der anderen Parteien mit der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ) zusammenarbeiten. Dasselbe gilt in Deutschland, da will niemand mit der AfD eine Regierung bilden. Der Verfassungsschutz in Deutschland beobachtet die AfD auch. Sie gilt als „rechtsextremistischer Verdachtsfall“. Wahrscheinlich gilt derzeit eine Koalition mit der SPD. Friedrich Merz, Chef der CDU/CSU, hat angekündigt, dass es in Deutschland bis Ostern eine neue Regierung in Deutschland geben wird.
Der Deutsche Bundestag ist die Volksvertretung sowie als Parlament das gesetzgebende Organ der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Berlin. Es gibt 733 Abgeordnete. Die Mehrheit im neuen Bundestag liegt bei 316 Stimmen. Weil FDP und BSW aus dem Bundestag fliegen, wäre eine Koalition aus Union und SPD möglich.
Mögliche Koalitionen:
Union und SPD kommen zusammen auf 328 Sitze
Union und AfD kommen zusammen auf 360 Sitze
Union, SPD und Grüne kommen zusammen auf 413 Sitze
So sind die Sitze im Bundestag nun verteilt (noch ist es ein vorläufiges Ergebnis):
CDU/CSU: 208
AfD: 152
SPD: 120
Grüne: 85
Linke: 64