Was Insekten über das Leben von Seeleuten erzählen können
Forscherinnen haben jetzt mehr über das Leben auf alten Segelschiffen herausgefunden. Nämlich über Insekten – und die zeigen, dass es an Bord oft ganz schön unappetitlich zuging.
Wer vor mehr als 300 Jahren an Bord eines Segelschiffes gegangen ist, um auf Entdeckungsfahrt zu gehen, musste einiges aushalten können. Denn auf diesen Schiffen ging es auch unappetitlich zu. Das haben jetzt zwei Forscherinnen aus Portugal und England herausgefunden. Die beiden haben zwei Schiffwracks unter die Lupe genommen. Die beiden Schiffe dürften etwa um 1650 um die Welt gesegelt sein.
Eigentlich wollten die Forscherinnen untersuchen, wie sich Insekten über Segelschiffe in der Welt ausgebreitet haben. Dabei haben sie allerdings auch ein paar ekelhafte Entdeckungen gemacht. Denn an den Insekten, die damals an Bord waren, lässt sich auch viel über das Leben der Seeleute auf einem Schiff herausfinden.
Fliegenlarven, Schaben und Co
So haben die beiden zum Beispiel Fliegenlarven gefunden, die sich in Holz eingenistet haben, das mit Urin getränkt war. Das zeigt, dass sich viele Seeleute nicht die Mühe gemacht haben, an Deck zu gehen, um ihre Geschäfte zu verrichten. Aber auch der Müll dürfte länger an Bord geblieben sein. Denn unter den Insekten haben die Forscherinnen Fliegen und Amerikanische Großschaben gefunden. Und diese Insekten ernähren sich von verdorbenen Lebensmitteln und Abwässern. Hinzu kommt, dass diese Tierchen auch Krankheiten übertragen können. Diese Funde zeigen also vor allem eines: Die Seeleute auf diesen Schiffen mussten auch viel Gestank ertragen.