Deutschpflicht in der Pause: Ja oder nein?
Wer sich am Schulhof nicht auf Deutsch unterhält, soll in Zukunft ermahnt werden. So lautet ein neuer Vorschlag in Niederösterreich, der gerade heftig diskutiert wird.
Jause tauschen, Bälle kicken, vor dem Handy sitzen: Die Pause in der Schule gilt bei vielen als der beliebteste Teil des Tages. Denn es heißt: endlich raus, endlich durchschnaufen. Meistens dauert die „große Pause“ 15 Minuten. Zeit genug, um zu kichern und zu tuscheln – auf Deutsch oder manchmal auch in anderen Sprachen. Damit soll nun allerdings Schluss sein. Zumindest wenn es nach der neuen Regierung in Niederösterreich geht.
Deutsch als Pausensprache?
In Niederösterreich haben sich nämlich zwei Parteien zusammengetan: Die ÖVP und die FPÖ regieren nun gemeinsam. Und sie haben einen Wunsch: In Pausen und am Schulhof soll verpflichtend Deutsch gesprochen werden. Andere Sprachen wären somit nicht mehr erlaubt.
- Die Begründung der Politikerinnen und Politiker: Viele Kinder schaffen es kaum noch, sich untereinander zu verständigen. Das soll sich ändern, wenn alle in der Pause nur noch Deutsch miteinander sprechen.
- Gegner von diesem Verbot halten allerdings nur wenig davon, andere Sprachen auf Schulhöfen zu untersagen. Sie fragen sich, wie dieses Verbot kontrolliert werden soll.
Ob es tatsächlich zu einem Verbot kommen wird, steht noch nicht fest. Das wird erst die Zukunft zeigen.
In Österreich werden neben Deutsch 250 weitere Sprachen gesprochen. Jedes fünfte Schulkind beherrscht neben Deutsch eine oder mehrere andere Sprachen. Besonders verbreitet sind Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Türkisch und Englisch. Aber auch Slowenisch, Ungarisch, Polnisch und Albanisch hört man oft.
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