Eine Botschaft des Papstes aus dem All

Zum 50. Geburtstag: Wie Zivildiener dem Land helfen

Nicht alle jungen Männer wollen zum  Bundesheer. Sie machen stattdessen den  Zivildienst und helfen bei der Rettung,  in Altersheimen oder bei der  Betreuung von Flüchtlingen mit.

Vielfalt als Stärke: Beim Zivildienst gibt es zahlreiche Arbeitsbereiche
Vielfalt als Stärke: Beim Zivildienst gibt es zahlreiche Arbeitsbereiche
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Aibek (30) weiß, wie es ist, als Flüchtling in  ein fremdes Land zu  kommen. Vor 15 Jahren  musste er selbst aus seinem Heimatland Kasachstan fliehen und kam nach Österreich. Mittlerweile ist er seit  15 Jahren hier, hat  die österreichische  Staatsbürgerschaft und hilft Menschen, denen es so geht wie ihm damals.

Aibek ist Zivildiener bei der Caritas Steiermark und hilft dort bei der Betreuung von Flüchtlingen.  Er repariert Möbel,  unterstützt Flüchtlinge beim Deutschlernen und ist überall dort, wo Hilfe gebraucht wird. So wie Aibek sind derzeit tausende junge Männer als Zivildiener im Einsatz.

Die Wehrpflicht

Dabei gab es diese Möglichkeit nicht immer.  Bis 1975 war klar: In Österreich müssen alle jungen Männer ab 18 Jahren zum Bundesheer  und werden dort sechs Monate lang zum  Soldaten ausgebildet. So schreibt es die  sogenannte Wehrpflicht vor. Diese Pflicht wurde eingeführt, um genügend  Soldaten zu haben, die das Land schützen können, wenn es nötig ist. Es ist also eine Art Pflicht, die man erfüllen muss, um das Land und seine Bevölkerung zu schützen.

Dem Land helfen

Aber nicht alle jungen Männer wollen zum Bundesheer. Deshalb wurde am 1. Jänner 1975, also vor mehr  als 48 Jahren, der  Zivildienst eingeführt. Seitdem haben Burschen
die Möglichkeit, Zivildienst zu leisten. Sie  arbeiten zum Beispiel bei der Rettung, in einem  Spital oder Altersheim, sie helfen Flüchtlingen oder dabei, Menschen mit einer Behinderung zu betreuen. Viele sind auch bei der Feuerwehr oder im Katastrophenschutz im Einsatz und helfen so dem Land.

Wer sich für den Zivil­dienst entscheidet, muss  nicht zum Bundesheer. Frauen können keinen Zivildienst leisten, da die Wehrpflicht nur für Burschen gilt. Für Mädchen gibt es aber die Möglichkeit, freiwillig  für eine gewisse Zeit in einer Hilfsorganisation mitzuarbeiten.

Erfahrungen aus dem Alltag

In diesen Bereichen sind die Zivildiener im Einsatz:

  • Rettung
  • Betreuung von Menschen mit  Beeinträchtigung
  • Altersheime
  • Krankenhäuser
  • Kinderbetreuung
  • Feuerwehr & Katastrophenschutz
  • Betreuung von Flüchtlingen
  • Landwirtschaftliche Betriebe
  • Sicherung der Schulwege

Wenn man Zivildienst leisten möchte, muss man …

  • männlicher österreichischer Staatsbürger sein und mindestens 17 Jahre alt sein.
  • Jeder Bursche muss davor eine Unter­suchung machen, bei der fest­gestellt wird, ob man gesund ist. Diese Unter­suchung nennt man Stellung, sie wird beim Bundesheer durchgeführt.
  • Der Zivildienst dauert neun Monate, für ihre Arbeit bekommen Zivildiener 536 Euro im Monat, dazu gibt es Geld für die Verpflegung oder kostenloses Essen.
  • Zivildiener bekommen auch ein Klima­ticket Österreich. Und in bestimmten Fällen auch Geld fürs Wohnen und für die Familie.