Lichtverschmutzung: Was zu viel Helligkeit bewirkt

Lichtverschmutzung: Was zu viel Helligkeit bewirkt

Sterne, die am Himmel unsichtbar werden, Insekten im Überlebenskampf. Was Lichtverschmutzung für uns alle bedeutet.

Die Lichter auf der Erde sind sogar aus dem Weltall zu sehen
Foto: Adobe Stock

Beleuchtete Plätze, Straßen und Auslagen: Die meisten Städte sind ständig hell beleuchtet. Wenn der Nachthimmel zu hell ist, weil andauernd Licht brennt, ohne dass es gerade gebraucht wird, nennt man das auch Lichtverschmutzung. In Europa wird die Lichtverschmutzung zu einem immer größeren Problem.

Warum?

Sterne sind in den meisten Städten kaum mehr zu sehen, obwohl sie natürlich immer noch am Himmel stehen. Was aber viel schwerwiegender ist: Das viele Licht hat schädliche Folgen für Tiere und Menschen. Das beweisen viele verschiedene Studien.

Viele Menschen können zum Beispiel nicht mehr richtig schlafen. Das Licht stört nämlich den natürlichen Schlafverlauf. Es macht die Menschen sogar anfälliger für Krebserkrankungen.

Auch die Tiere leiden. Vögel sind verwirrt, weil es plötzlich mitten in der Nacht hell ist. Wo sie eigentlich ruhen sollten, bleiben sie wegen des Lichts aktiv. Für Insekten ist die Lichtverschmutzung mitunter tödlich. Nachtaktive Falter werden von dem künstlichen Licht angezogen. Sie verbrauchen durch das ständige Umschwirren des Lichts so viel Energie, dass dies ihre Überlebenschance vermindert. Viele sterben auch direkt an der Lichtquelle, weil sie verbrennen.

Schädliches Licht

Lichtverschmutzung muss nicht sein. Oft wäre sie einfach zu vermeiden, sagen die Fachleute. Die Lichtquellen seien oft zu stark und würden auch dorthin leuchten, wo gar kein Licht gebraucht werde. Das nennt man Streulicht. Außerdem würden oft Lampen mit „schädlichen Lichtfarben“ verwendet. Schädliche Lichtfarben enthalten zum Beispiel einen zu hohen Blaulicht-Anteil. Gesünder sind Lampen mit warmem weißem Licht. Alle können dabei helfen, Licht zu sparen. Immer wenn es nicht gebraucht wird, sollte das Licht abgedreht werden, vor allem im Außenbereich und nachts. Das hilft auch dabei, Energie und Geld zu sparen.

Schutz für den Nachthimmel

In Oberösterreich gibt es ein neues Projekt. Es will auf die Lichtverschmutzung aufmerksam machen und diese vermeiden. Das Gebiet Attersee–Traunsee wird zum ersten Sternenpark in Österreich. Das Gebiet ist über 100 Quadratkilometer groß und liegt zwischen den beiden Seen. Es wurde zum sogenannten „Dark Sky Park“ (sprich: dark skai park) erklärt. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Dunkler-Himmel-Park“. Auf der ganzen Welt gibt es rund 150 solche Nachtlandschaftsschutzgebiete. Rund 35 gibt es in Europa. Das Projekt sei ein wichtiger Schritt zurück zum natürlichen Nachthimmel, sagen die Expertinnen und Experten.

Was passiert dort genau?

Der natürliche Nachthimmel soll geschützt werden, indem die Straßenlampen gut abgeschirmt werden. So soll unnötiges Licht vermieden werden. Wenn und wo es möglich ist, sollen Laternen in der Nacht abgeschaltet oder gedimmt werden. Außerdem werden nur noch Lampen mit umweltfreundlichem, warm-weißem Licht verwendet. Für die nächsten zehn Jahre sollen diese Regeln gelten.

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