Was war am Sueskanal los?

Warum der Sueskanal so wichtig ist

Auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt steckte ein riesiges Schiff fest. Was das für Folgen hat.

Ein riesiges Schiff steckte im Sueskanal fest
Foto: Imago
Hunderte Schiffe konnten nicht weiterfahren und müssen warten
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Ein 400 Meter langes Schiff hat tagelang eine wichtige Wasserstraße, den sogenannten Sueskanal verstopft. Die Wasserstraße verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer. Sie liegt in Ägypten. Kein anderes Schiff konnte mehr durchfahren. Das hängen gebliebene Schiff mit dem Namen „Ever Given“ (sprich: ewer giwen) ist ein Containerschiff (sprich: kontäiner). Es transportiert Waren verschiedenster Art, und zwar in Containern. Container sind so etwas wie riesige Transportboxen.

Das Schiff „Ever Given“ war auf dem Weg in Richtung Norden zum Hafen von Rotterdam unterwegs. Rotterdam liegt in den Niederlanden in Europa. Dort befindet sich einer der größten Häfen weltweit. In der Wasserstraße kam das Schiff von seinem Weg ab und blieb im seichten Wasser stecken. Warum genau es vom Weg abkam, war zunächst nicht klar. Das wird gerade untersucht.

Freigegraben

In der Nacht auf Montag ist es den Arbeitern gelungen, das feststeckende Schiff zu befreien. Teilweise wurde es mithilfe von Baggern freigegraben. Außerdem wurde es mit anderen Schiffen, sogenannten Schlepperschiffen, aus dem Schlamm gezogen. Zu Hilfe kam den Arbeitern, dass es wegen des Vollmondes gerade Flut gab. Flut bedeutet, dass das Wasser im Vergleich zu sonst höher steht.

450 Schiffe müssen warten

Weil die Durchfahrt durch den Kanal noch immer behindert ist, warten nach wie vor rund 450 Schiffe auf offenem Meer. Am Montagnachmittag waren wieder die ersten Fahrten durch den Kanal möglich.

Der Sueskanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen auf der Welt. Er verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer. Der Kanal wurde von 1859
bis 1869 gebaut. Er ist der kürzeste Schifffahrtsweg zwischen Asien und Europa. Allein im Jahr 2020 durchfuhren den Kanal etwa 19.000 Schiffe.

Teurer Stau

Wegen des Zwischenfalls mit dem Schiff verspäten sich jetzt viele Warenlieferungen. Denn viele Schiffe, die auf die Durchfahrt warten, haben wichtige Waren an Bord. Firmen müssen zum Beispiel auf wichtige Bauteile warten, die sie etwa für den Bau eines Autos brauchen. Jede Verzögerung bewirkt eine weitere Verzögerung. Das ist wie bei Dominosteinen, die nacheinander umfallen und einander mitreißen. Diese Verzögerungen werden für alle Beteiligten sehr teuer. Auch für die Besitzer der Schiffe kommt der Stau teuer. Sie müssen ja die Mannschaft an Bord trotzdem bezahlen, können ihre Waren aber nicht pünktlich ausliefern. Auch das Land Ägypten kostet der Stau viel. Das Land bekommt nämlich pro Durchfahrt rund 250.000 Euro. Dadurch, dass rund eine Woche lang alles stillstand, ist dem Land viel Geld entgangen.

Viele Tiere an Bord

Die Schiffe transportieren nicht nur Waren wie zum Beispiel Öl. Unter den Schiffen, die auf dem Meer warten mussten, sind auch elf Schiffe mit lebenden Tieren an Bord. Rund 130.000 Schafe sollen sich auf den Schiffen befinden. Die Betreiber der Schiffe sagen zwar, dass sie genug Wasser und Fressen für die Tiere hätten. Tierschützerinnen und Tierschützer befürchten aber, dass viele Tiere auf den Schiffen sterben könnten. Solche Tiertransporte über das Meer mit lebenden Tieren sind den Tierschützern schon lange ein Dorn im Auge. Die Tiere müssen auf den langen Wegen oft viele Qualen durchmachen. Warum wird das überhaupt gemacht? Viele Länder verschiffen die lebenden Tiere, weil das für sie günstiger ist und ihnen mehr Geld bringt. Tierschützerinnen und Tierschützer fordern schon seit Langem, dass solche Lebendtransporte verboten werden.

Auf der Karte kannst du sehen, wo genau der Sueskanal liegt:

Die Aufnahme von oben zeigt gut, wie das Schiff feststeckte
Foto: Imago

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