Was kann ich tun, wenn ich nicht einschlafen kann?
Nach der schlimmen Tat in Graz sind viele Menschen traurig. Auch Angst zu haben, ist ganz normal. Besonders am Abend fällt es uns oft schwer, einzuschlafen. Was du dann machen kannst.

Viele Menschen sind gerade sehr traurig. In Graz ist am Dienstag in einer Schule eine schlimme Tat passiert. Ein Mann hat mehrere Menschen getötet und mehrere verletzt. Die Polizei hat schnell alle anderen in Sicherheit gebracht.
Solche Nachrichten können Angst machen. Und das ist ganz normal. Aber was kannst du tun, wenn du zum Beispiel nicht einschlafen kannst am Abend?
Kuscheln tut gut
„Zögere nicht und gehe zu Mama und Papa. Es geht vielen so in solchen Situationen“, sagt Expertin Katharina Purtscher-Penz. Der Abend ist ganz besonders: Da kommst du eigentlich zur Ruhe – und genau dann zeigt sich oft, wie es dir wirklich geht. „Es kann sehr hilfreich sein, wenn man körperliche Nähe zueinander hat“, sagt sie. Also, kuscheln kann dir in so einer Situation richtig guttun. Zögere auch nicht so Mama und Papa zu gehen. „Für ein paar Tage wieder zu Mama und Papa ins Bett zu gehen, ist auch vollkommen in Ordnung“, sagt Katharina Purtscher-Penz.
Zeichne ein Tier, das dich beschützen kann
Es kann auch helfen, ein kleines Licht brennen zu lassen. Dann ist es nicht so dunkel im Zimmer. Was noch helfen kann: eine Gute-Nacht-Geschichte von Mama und Papa vor dem Schlafengehen, die Lieblingsmusik hören oder mehr Kuscheltiere als Schutz mit ins Bett mitzunehmen. Auch eine Zeichnung kann dir helfen: Zeichne ein Tier, das dich beschützen kann.
Du darfst traurig sein
Vielleicht hast du Angst, dass so etwas noch einmal passiert? Und daran denkst du dann besonders am Abend. Auch das ist vollkommen normal, auch da geht es nicht nur dir so. Aber so etwas wie in Graz passiert sehr, sehr selten. „Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch einmal passiert, ist bei uns sehr gering“, sagt Katharina Purtscher-Penz.
Vielleicht fragst du dich auch, ob du überhaupt traurig sein darfst. Vielleicht, weil du niemanden kennst, der betroffen ist. Die Antwort darauf ist eindeutig: „Ja, du darfst. Ganz Österreich trauert derzeit. Wir haben ja sogar eine Staatstrauer“, sagt Katharina Purtscher-Penz. Das heißt zum Beispiel, dass für mehrere Tage viele Veranstaltungen abgesagt werden. Und du kannst das an schwarzen Fahnen beim Rathaus und anderen öffentlichen Gebäuden sehen.
Reden hilft
Wenn du traurig bist, kann es auch helfen, darüber zu sprechen. Zum Beispiel mit Mama und Papa oder jemand anderem, dem du vertraust. Das können zum Beispiel auch gute Freunde oder Geschwister sein. Wenn du gerade nicht darüber reden magst, ist das auch in Ordnung. Vielleicht können dir Mama und Papa auch erzählen, wie es ihnen gerade geht.
Katharina Purtscher-Penz ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Mitbegründerin des Kriseninterventionsteams des Landes Steiermark. Das Team hilft Menschen in schweren Situationen im Leben. Mehr darüber erfährst du hier. Wenn du Angst hast oder einfach reden möchtest, hören dir auch die Experten und Experten von Rat auf Draht gerne und kostenlos zu. Du erreichst sie rund um die Uhr unter 147.
Hier haben wir für dich zusammengefasst, was du tun kannst, wenn dir Nachrichten Angst machen.
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