Was ist die Zuckerlkoalition?

Was ist die Zuckerlkoalition?

Die ÖVP, SPÖ und die NEOS wollen gemeinsam regieren. Ob sie das tatsächlich machen werden, steht noch nicht fest. Jetzt müssen die drei Parteien erst einmal einen gemeinsamen Plan machen. Und das ist nicht ganz einfach.

Die Koalition von ÖVP, SPÖ und Neos wird oft als Zuckerlkoalition bezeichnet
Die Koalition von ÖVP, SPÖ und Neos wird oft als Zuckerlkoalition bezeichnet
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Wer wird in den nächsten vier Jahren unser Land regieren? Darüber wird gerade jeden Tag in den Nachrichten berichtet. Jetzt ist man da einen Schritt weiter. Denn die Parteien ÖVP, SPÖ und NEOS haben beschlossen, dass sie versuchen wollen, gemeinsam zu regieren. Ob das gelingt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Denn zuerst müssen sie eine Koalition bilden, und davor sind viele Gespräche nötig.

In den Nachrichten wird diese Koalition oft Zuckerlkoalition genannt, weil die Parteien Farben wie Zuckerln haben: die ÖVP ist türkis, die SPÖ ist rot und die NEOS sind pink.
Ob die Zuckerkoaltion wirklich kommt, hängt aber von den Verhandlungen ab. Die Koalition kann nur funktionieren, wenn sich die drei Parteien in wichtigen Fragen einig sind. Nur dann können sie auch einen gemeinsamen Plan machen.

ÖVP-Chef Karl Nehammer möchte mit der SPÖ und den Neos über eine Regierung verhandeln
ÖVP-Chef Karl Nehammer (52) möchte mit der SPÖ und den Neos über eine Regierung verhandeln (Imago/SEPA.Media)

Was ist eine Koalition?

Eine Koalition ist wie ein Team aus verschiedenen Gruppen. In der Politik bedeutet das, dass mehrere Parteien zusammenarbeiten, um eine Regierung zu bilden. Jede Partei hat ihre eigenen Vorstellungen, daher müssen sie sich zuerst einigen, wie sie das Land regieren wollen. Das ist oft gar nicht so einfach.

Warum braucht es mehrere Parteien für eine Koalition?

Denn bei den letzten Wahlen Ende September hat keine Partei genug Stimmen bekommen, um allein regieren zu können. Deshalb müssen mehrere Parteien ein Bündnis eingehen und zusammenarbeiten. ÖVP, SPÖ und NEOS haben zusammen eine Mehrheit, sie könnten also zusammen regieren. Es ist das erste Mal in Österreich, dass sich drei Parteien zusammenschließen wollen. Bisher gab es nur Koalitionen von zwei Parteien.

Andreas Babler ist der Chef der SPÖ
Andreas Babler (51) ist der Chef der SPÖ und möchte Teil der Regierung sein (Imago/SEPA.Media)

Warum sind die Verhandlungen so schwierig?

Die drei Parteien haben oft sehr unterschiedliche Ideen. Es gibt viele wichtige Fragen, über die sie sich einigen müssen. Zum Beispiel: Wie viel Geld sollen die Leute und Firmen an den Staat zahlen? Oder: Welche Regeln braucht es für den Klimaschutz? Jede Partei will ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen. Das dauert oft lange.

Welche Themen werden verhandelt?

Die drei Parteien werden in den nächsten Wochen zum Beispiel über Steuern sprechen. Also darüber, wie viel Geld die Menschen und Unternehmen an den Staat zahlen müssen. Auch Arbeit ist ein großes Thema. Wie können mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und wie viel Geld sollen Menschen bekommen, die gerade keine Arbeit haben. Auch über Schulen und Klimaschutz wird verhandelt.

Beate Meinl-Reisinger könnte mit den NEOS zum ersten Mal in einer Regierung sein
Beate Meinl-Reisinger (46) könnte mit den NEOS zum ersten Mal in einer Regierung sein (Imago/Andreas Stroh)

Wie stehen die Parteien zu diesen Themen?

Die drei Parteien haben verschiedene Ideen zu diesen Themen. Deshalb sind die Verhandlungen schwierig. ÖVP und NEOS wollen, dass Menschen und Unternehmen weniger Steuern zahlen. Die SPÖ will, dass Reiche und große Unternehmen mehr Steuern zahlen. Auch beim Thema Bildung sind sich SPÖ und NEOS einig: Kinder sollen länger gemeinsam zur Schule gehen und Schulen mit mehr Problemen besser unterstützt werden. Die ÖVP will, dass Kinder nach Leistung in Gruppen eingeteilt werden. SPÖ und NEOS wollen auch beim Klimaschutz strengere Regeln. Die ÖVP hat dazu andere Ideen.

Jetzt setzen sich die drei Parteien zusammen und sprechen über all diese Themen. Am Ende schreiben sie einen Plan, wie sie zusammenarbeiten wollen. Ob sie sich einigen können, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

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