Warum es am Mekong besonders viele Arten zu entdecken gibt
Der Fluss Mekong in Südostasien ist eine der letzten unerforschten Ecken der Welt. 2020 fanden Forscher dort viele neue Arten.
Der Mekong ist einer der längsten Flüsse der Welt. Er fließt durch Südostasien, und zwar durch China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam. In diesen Ländern gibt es Gebirge und trockene Wälder, aber auch viele Sümpfe und dichten Dschungel. Starker Regen und Hitze sorgen für ein feuchtes, heißes Klima. Dort herrscht eine riesige Artenvielfalt. Es leben dort viele Tiere, die noch völlig unbekannt sind oder nur von den einheimischen Menschen gekannt werden.
Bedroht
Dieser Lebensraum ist eine der letzten noch unerforschten Ecken der Welt. Doch er ist stark bedroht. Für den Bau von Wasserkraftanlagen soll Wald zerstört werden. Außerdem wird Jagd auf die Tiere gemacht. Für Weichschildkröten bekommen Jägerinnen und Jäger etwa viel Geld. Diese Tiere gelten nämlich als Leckerbissen. Viele Tiere werden auch auf Wildtier-Märkten verkauft. Seit dem Ausbruch des Coronavirus weiß man, dass auf diesen verbotenen Märkten auch Viren auftauchen, die für Menschen gefährlich werden können.
224 neue Arten
2020 wurden dort 224 neue Arten entdeckt. Das hat die Naturschutzorganisation WWF in einem Bericht niedergeschrieben. An dem Bericht sind viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt beteiligt. Die meisten neuen Arten wurden in Vietnam entdeckt (91), die zweitmeisten in Thailand (69).
Welche Arten wurden genau entdeckt?
Genau handelt es sich um 155 Pflanzen, 35 Kriechtiere, 17 Amphibien (sprich: amfibien), 16 Fische und ein Säugetier. Bei dem Säugetier handelt es sich um einen Affen, den Popa-Langur.
In Vietnam entdeckten Forscher eine dunkellila-gefärbte Schlange mit einem außergewöhnlichen Schuppenmuster. Schließlich stellte sich heraus, dass es eine ganz neue Art ist. Sie gehört zu den seltenen Höckernattern.
In Vietnam und in Kambodscha wurde der Schaufelfußfrosch entdeckt. Er hat eine Regenbogenhaut im Auge in der Form einer Mondsichel.
In Myanmar wurde ein Höhlenfisch mit farblosem Körper, unterentwickelten Augen und einer ungewöhnlichen Flossenstachel auf der Brust entdeckt.
Schutz
3.007 neue Arten, darunter viele Säugetiere und Vögel, haben die Forscher in den vergangenen 25 Jahren in der Mekong-Region in Südostasien entdeckt. „Es ist faszinierend, wie sich Pflanzen und Tiere dort unter den unterschiedlichsten Bedingungen an ihre Umwelt anpassen“, berichten die Forscher. Gleichzeitig sind diese Entdeckungen ein Grund zur Sorge für die Wissenschaftler und Umweltschutz-Organisationen wie den WWF: „Es gibt so viele Arten, die wir noch gar nicht kennen. Deshalb müssen wir auf unseren Planeten viel besser aufpassen und dürfen diese einzigartigen Lebensräume nicht zerstören!“
Video mit den neu entdeckten Arten: