Warum ein neuer Film über Sebastian Kurz jetzt für Kritik sorgt

Warum ein neuer Film über Sebastian Kurz jetzt für Kritik sorgt

Als Politiker darf er keine Entscheidungen mehr treffen. Trotzdem sprechen alle über Sebastian Kurz, denn bald kommen gleich zwei Filme über den ehemaligen Kanzler ins Kino. Nicht alle sind darüber erfreut.  

Bald wird Sebastian Kurz auf der großen Leinwand zu sehen sein - das sorgt auch für Kritik
Bald wird Sebastian Kurz auf der großen Leinwand zu sehen sein – das sorgt auch für Kritik
Adobe Stock/ Imago Images

Es gab eine Zeit, da haben die Menschen in Österreich viel über Sebastian Kurz gesprochen. Vor zwei Jahren war dieser Mann nämlich unser Bundeskanzler. Also der mächtigste Politiker des Landes. In der Politik arbeitet er zwar nicht mehr, aber aus den Zeitungen und Fernsehnachrichten ist er trotzdem nicht verschwunden. Der Grund: Gleich zwei neue Kinofilme beschäftigen sich mit der Arbeit von Sebastian Kurz. Einer dieser Filme wird nun stark kritisiert. Und das von Menschen, die im Film vorkommen.

Viele Vorwürfe

Der Film trägt den Namen „Kurz – der Film“ und ist eine sogenannte Dokumentation. Im Gegensatz zu Spielfilmen sollen Dokumentationen keine erfundenen Geschichten zeigen. Sie sollen erzählen, wie etwas wirklich gewesen ist. Dazu werden zum Beispiel Videoaufnahmen aus der Vergangenheit gezeigt und Leute befragt, die diese Dinge miterlebt haben. Im Fall von Sebastian Kurz geht es unter anderem um Probleme, die er während seiner Zeit in der Politik hatte. Im Dezember 2021 ist er zurückgetreten. Gegen ihn und seine engsten Vertrauten wurden nämlich schwere Vorwürfe erhoben. Es geht um Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit (mehr dazu im Kasten unten).

Falsche Informationen?

Für den Kurz-Film wurden vor allem Menschen vor das Mikrofon gebeten, die selbst in der Politik arbeiten oder früher in der Politik gearbeitet haben. Einer von ihnen ist Christian Kern. Auch er war vor einigen Jahren einmal Bundeskanzler in Österreich. Kern ist einer von mehreren Menschen, die diesen Film nun stark kritisieren.

Doch was stört Christian Kern eigentlich an dem Film? Er sagt, dass man ihn hinters Licht geführt hätte. Denn die Filmemacher hätten ihm nicht gesagt, um was für einen Film es sich dabei genau handelt. Kern meint also, dass er nicht genau wusste, wofür er da interviewt wurde.

Will Kurz zurück in die Politik?

Wie einige andere denkt Christian Kern außerdem, dass der Film eine Werbung für Sebastian Kurz sein soll. Und warum braucht Sebastian Kurz Werbung? Einige Leute vermuten, dass Sebastian Kurz früher oder später wieder in der österreichischen Politik arbeiten will. Und damit Politikerinnen und Politiker gewählt werden, ist es immerhin wichtig, dass die Menschen gut von ihnen denken.

Ob Sebastian Kurz wirklich in die Politik zurückkommen möchte, ist aber noch nicht bekannt. Zuerst muss sich der ehemalige Kanzler einem anderen Problem stellen. Er muss vor Gericht, weil er beschuldigt wird, bei wichtigen Dingen gelogen zu haben. Kurz selbst sagt, er sei unschuldig. Was davon wahr ist, soll das Gericht nun herausfinden.

Warum ist Sebastian Kurz nicht mehr Bundeskanzler?

Kurz war österreichischer Bundeskanzler. Im Dezember 2021 ist er zurückgetreten, weil gegen ihn schwere Vorwürfe erhoben wurden. Um Kurz besser dastehen zu lassen, sollen zum Beispiel sogenannte Umfragen beeinflusst worden sein. Umfragen werden gemacht, um herauszufinden, ob bestimmte Entscheidungen oder Personen in der Politik bei den Menschen gut ankommen oder nicht. Kurz und seinen Vertrauten wird vorgeworfen, bei solchen Umfragen nicht ehrlich gewesen zu sein. Das sind schwere Anschuldigungen, denn Politiker dürfen ihre Macht nicht zu ihrem eigenen Nutzen einsetzen. Sebastian Kurz hingegen bestreitet alle Anschuldigungen.

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